Filmkritiken des FKC 2004

wenn nicht anders angegeben ist Dr. Norbert Fink (NF) der Autor
WG = Prof. Walter Gasperi
Urs = Dr. Urs Vokinger


Weitere Kritiken von Walter Gasperi finden sich
auch hier. (Kultur-Online - auf Filmriss weiter klicken)


Doppelsterne (DVD) Donau, Duna, Dunaj, Dunav, Dunarea Lost in translation
Luther Alle Stewardessen kommen in den Himmel Deep Blue
Handbikemovie Jesus, du weißt (Seidl) Struggle
Hurensohn Wolfzeit (Haneke) s. Bericht Diagonale 2004
Mr. Ibrahim und die Blume des Koran Gegen die Wand The day after tomorrow
Fahrenheit 9/11 Elling -  Nicht ohne meine  Mutter Schultze Gets the blues
Zatoichi Te doy mis ojos Der Untergang
La mala educación Heremakono Olga
Supersize me Die Reise des jungen Ché Die fetten Jahre sind vorbei
C(r)ook Kritiken 2005


C(r)ook
Pepe Danquart, A, D 2004
Crook' ist das englische Wort für Gangster, 'cook' bedeutet Koch. Der Gangster und der Koch - der Titel sagt schon Wesentliches über die Geschichte des Films.
Oskar, ein Mann in den "besten Jahren", arbeitet seit über 20 Jahren für Konstantin, den mächtigen Paten von Wien. Beruflich ein gefürchteter Gangster, ist Oskar privat ganz der feinsinnige Gourmet. Um mit seiner großen Liebe Maria ein neues Leben zu beginnen, plant Oskar den Ausstieg aus der Mafia, Maria, seine Geliebte, war seine Gefängnispsychologin. Sie wird zwischenzeitlich in einem Bordell gefangen und gequält. Oskar schlägt zurück, indem er den Widersacher in Brotteig hüllt und in den Ofen steckt ... doch dann kommt die Polizei ... (dümmlich wie in allen österr. Krimis)
* Zwar recht turbulent und mit manchen schrillen Bildern, vermag die Mischung aus Satire, Komödie und Krimi nicht recht zu überzeugen, wenngleich der Streifen recht unterhaltsam, aber eben nicht mehr ist.
 


Die fetten Jahre sind vorbei

Hans Weingartner, D/A 1004, 126 Min. (FAZ)
Jan (Daniel Brühl) und Peter kommen sich als junge Revolutionäre vor: sie brechen in die Villen der Reichen ein, ohne etwas zu entwenden; sie machen nur etwas Unordnung und hinterlassen die Warnung "die fetten Jahre sind vorbei!" oder "Du bist zu reich - die Erziehungsberechtigten" , dennoch verbreiten sie bei den Betroffenen Angst und Schrecken, habe sie doch meist geschickt die Alarmanlage überlistet. Als die schöne Jule (Julia Jentsch), die nach einem Autounfall 95.000 € Schulden hat, Jan überredet in die Villa jenes Mannes einzubrechen, dem sie den S-Klasse-Mercedes kaputt gefahren hat und der sie nun mit Klagen eindeckt, scheint anfangs alles glatt zu laufen. Als er dann plötzlich auftaucht und es zum Handgemenge kommt, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ihn als Geisel zu nehmen und mit ihm von Berlin auf eine einsame Alphütte in Österreich zu fahren. Ganz langsam kommen sie sich näher und entdecken, dass der entführte "damals" in den 68er Jahren ebenfalls ein junger Revolutionär mit linken Ideen war. Besonders beeindruckend ist dabei die Szene, wie er den an bürgerliche und treue Beziehungen glaubenden jungen "RevolutionärInnen" erzählt, dass damals auch die "freie Liebe", der Umsturz der bürgerlichen Scheinmoral, eine große Rolle spielte. Er spielt mit und verspricht nichts der Polizei zu sagen,  am Schluss kehren sie fast als Freunde zurück. Dazwischen lagen lange Diskussionen, wie man die Ungerechtigkeiten auf der Welt reduzieren könnte und welche Ideale man heute eigentlich noch haben kann.

Weitgehend spannend und flott gemacht, zeigt der Film die Lebensphilosophie zweier Generationen. Eingewoben ist auch eine Liebesgeschichte (Jule wechselt den Lover). Leider hat der Feldkircher Regisseur Weingartner seinen Erfolg von "das weisse Rauschen" nicht dazu benutzt, hier echtes Filmmaterial zu benutzen und so wird - eigentlich grundlos (da reine Fiktion) - das billigere HD- Videoformat benutzt und auf Film umkopiert.     

*** junge Revolutionäre entführen ungewollt einen Reichen, der früher auch mal so war wie sie; dabei kommt es zu tiefsinnigen Gesprächen über soziale Ungerechtigkeit und die Lage der Welt.


Die Reise des jungen Ché
Ché´s Motorcicle Diaries / Diarios de Motociclista


Walter Salles, Brasilien/USA 2004

Der junge Medizinstudent Ernesto [Ché] Guevara und sein Freund Alberto Granado, Biochemiker, brechen 1952 kurz vor Studienabschluss mit einem altersschwachen Motorrad (eine 500er Norton -im Buch heisst sie "Poderosa II" - die Mächtige, im Film [deutsche Synchr.] die "Allmächtige") auf eine 12.000 km Reise durch Südamerika, beginnend in Buenos Aires geht es südlich nach Patogonien und bei Bariloche hinüber nach Chile, dort der Westküste Südamerikas hinauf über Peru bis nach Venezuela, dort trennen sich die beiden und Ché fliegt mit einer Frachtmaschine nach Miami. Eigentlich ist das ganze eher eine Lausbubengeschichte, denn die beiden haben kein Geld und geben mit ihren noch gar nicht erworbenen Dr.-Titeln mächtig an und sich als Lepra-Experten aus, als das eine Zeitung gar noch abdruckt, haben sie es Schwarz auf Weiss. Während Alberto ein rechter Weiberheld ist und herrlich Mambo tanzen kann, hat Ché zwei linke Beine und ist recht schüchtern. Überall betteln sie um Essen, Trinken und Quartier und schaffen das Unmögliche tatsächlich.
Der Film vermittelt nicht nur prächtig die landschaftlichen Reize Südamerikas, auch die Lebensfreunde und der Improvisationsgeist ihrer Menschen kommen gut herüber. Gewissen Raum im Film hat auch die Leprastation im Amazonas Gebiet, wo Ché sein medizinisches Fachwissen anbringen konnte und von den Nonnen nichts zu Essen bekam, weil er nicht die Hl. Messe besuchte.    

Zufällig hatte ich bei meiner letzten Südamerika-Reise das Buch, welches die Basis für diesen Film darstellt, gelesen.
Umso überraschter war ich über die im allgemeinen kongeniale Umsetzung; der Film wurde an Originalschauplätzen aufgenommen, das sind manchmal auch touristisch sehr attraktive Punkte (wie Bariloche oder Patagonien in Argentinien, Chuchicamata, die größte Kupfermine der Welt in Chile, die Atacama-Wüste, Machu Piccu in Peru, die Amazonasgegend um Iquitos, Caracas ...), die so mancher Südamerika Fan sicher schon besucht hat. Die Fotographie ist sicher einer der starken Punkte dieses Filmes. Während das Buch kaum sozialkritische Episoden enthält, wird im Film - vor allem was die Szene mit den Minenarbeitern in Chile betrifft, etwas hineingedichtet: im Buch besuchten Ernsto und Alberto die Mine als normale Touristenbesucher (auch ich konnte einmal nach Anmeldung  und längerem Warten die gratis-Tour durch die Mine machen...) im Film klagen sie die Ausbeutung der Arbeiter an. Auch kommt im Film keine einzige Szene auf einer Poizeistation vor, während sie es im Buch dort immer zuerst versuchen, eine Unterkunft zu bekommen, genausowenig wie jene Textpassage, wo sie sich als argentinische Steak-Brater (Asados) verdingen und dabei Wein abzweigen, der ihnen dann prompt im kühlenden Fluss selber gestohlen wird.  Jedenfalls sind Buch und Film recht witzig.

**** Zwei junge Studenten fahren ohne Geld mit einem Motorrad im Jahre 1952 durch Südamerika - die ganze Geschichte und dessen Tagebuch wäre wohl in Vergessenheit geraten, wäre nicht der große Ché, der später an der Seite Fidels die Kubanische Revolution anführte und dann in Bolivien im Auftrag des CIA ermordet wurde, einer der beiden Protagonisten. Es geht zu den schönsten Plätzen des Kontinents, darüberhinaus  zeigt der Film die fröhliche Lebensart der Latinos und in relativ kleinen Dosen auch die sozialen Probleme. Im Erzählstil zwar recht konventionell, für Lateinamerika-Kenner aber zweifellos ein wahrer Genuss !
(P.S. am Rande, es ist schwer zu sagen, aus welchem Land der Film kommt (Robert Redford war ausführender Produzent, der Argentinier Daniel Burmann Co-Produzent, der Brasilianer Walter Salles der Regisseur und die britische FILMFOUR die Filmfirma, sogar die kubanische ICAIC hat mitgearbeitet. Der Cinematograph schrieb deshalb als Herkunftsland Argentinien, die Filmdatabase USA, und Film.de gar Brasilien...), darf der FKC ihn also doch spielen ?


Superzise me
 
Der New Yorker Filmemacher Morgan Spurlock ging im Stile Michael-Moore´s  der Frage nach, warum die US-Amerikaner immer dicker werden. Er machte einen Selbstversuch und ernährte sich einen Monat lang ausschließlich von Produkten der McDonalds Restaurants, dabei legte er sich folgende Regeln auf: es müssen 3 Essen pro Tag eingenommen werden (egal ob er Hunger hat oder nicht); wird er gefragt ob er die "Supersize" Größe wolle, sagt er ja und er hat alles aufzuessen, auch die Bewegungsgewohnheiten wurden dem Durchschnittsamerikaner angepasst und entsprechend reduziert. Vor Beginn ließ er sich von 3 ÄrztInnen untersuchen und galt als idealgewichtig, gesund und fit. Unter dieser "McDiät" änderte sich das sehr rasch: binnen eines Monates nahm er 11 Kilo zu, war nicht mehr fit, Libido und Potenz fast auf Null; das Schlimmste waren jedoch die Leberwerte, welche die Ärzte in Schrecken versetzten. Sie waren dramatischer als bei manchem Alkoholiker, obwohl er weder vorher noch während dieser Zeit Alkohol trank, vielmehr waren stark zuckerhältige Soda - und Cola-Getränke seine Flüssigkeitsbasis.
Selbst nach 6 Monaten Rückumstellung auf gesundes Essen, waren Gewicht und Blutwerte noch immer nicht am Ausgangspunkt ! Damit waren die Folgen erheblich dramatischer als von seinen Ärzten prognostiziert, die nur eine Erhöhung der Trigliceride und Cholesterinwerte voraussagten. Dass es Herzrhythmusstörungen und ein Vorstadium zur Leberzhyrrose schon nach so kurzer Zeit geben wird, hätten sie nicht gedacht. 

Der auf Video aufgenommene und dann gefazte Film vermittelt sehr viele Fakten über Ernährung und Essen, wobei die Problematik bei uns in Europa sicher eine andere ist (z.B. leichterer Zugang zu Alkohol und Bier/Wein als normales Getränk zum Essen) Auch der Einfluss der großen Nahrungsmittelkonzerne und ihrer Lobbys auf Schulküchen und Kantinen wird beleuchtet.

** 1/2 interessanter Dokumentarfilm über die gravierenden gesundheitlichen Folgen von ausschließlicher Fast-Food-Ernährung auf einen kerngesunden Mann. Für Europa nur bedingt umsetzbar. Aber immerhin eine Warnung vor der Amerikanisierung unserer Esssitten.


OLGA (derzeit in den brasilianische Kinos), bald in Deutschland als:

Olga Benario – Ein Leben für die Revolution 


Jayme Monjarbim, Brasilien 2004, ca. 135 Min.

Olga Benario Prestes wächst in begüterten Verhältnissen in Deutschland auf, auf der Seite der Linken demonstriert sie 1928 gegen die aufkeimenden Nazis – und bekommt von diesen Prügel. Bei einem Prozess kämpft sie mit Waffengewalt einen der kommunistischen Subversion Beschuldigten frei. Sie zerwirft sich mit ihrer Mutter und geht nach Moskau, um sich dort von der Internationale ausbilden zu lassen. Ihr erster Auftrag ist es, Carlos Prestes, einen brasilianischen Kommunisten, der auf der Todesliste des brasil. Präsidenten Vargas steht, als scheinbare Ehefrau auf einem Luxusdampfer 1.Klasse von Frankreich nach Rio zu begleiten. Es fällt dem deutschen Agenten Fischer auf, dass sich die beiden, als Raketen von Bord des Schiffes das neue Jahr verkünden, sich nicht küssen. Fischer bringt ihnen einen Sekt und fordert sie dazu auf; um nicht enttarnt zu werden, umarmen sie sich, wobei Carlos sich in Olga verliebt. Langsam entwickelt sich – entgegen der Moral und des politischen Auftrages kommunistischer Kämpfer doch eine Romanze zwischen den beiden. In Brasilien angekommen, formieren sie einen kommunistischen Zirkel und organisieren die KP, offenbar werden sie jedoch verraten. Nach der ersten flammenden öffentlichen Rede schlägt die Diktatur von Vargas zurück und lässt die Aufwiegler verhaften, foltern und verhören. Olga, inzwischen schwanger, soll als Geschenk von Vargas an Hitler ausgeliefert werden. Es gelingt zwar der Mutter von Carlos das Rote  Kreuz und einige Öffentlichkeit einzuschalten, doch unter dem Vorwand in ein Spital verlegt zu werden, kommt Olga auf die La Coruña, ein spanisches Schiff geschmückt mit Naziflaggen. In Hamburg wird sie von der Gestapo empfangen. Sie darf das Kind zur Welt bringen und 6 Monate behalten, danach werden Mutter und Kind gewaltsam getrennt und Olga kommt ins KZ Ravensbrück. Immerhin gelingt es der Mutter Carlos´und einer Genossins, das Kind adoptieren zu dürfen und in Mexiko in Sicherheit zu bringen. Olgas einzige Hoffnung im KZ ist ein Brief mit dem Foto ihres Sohnes, Carlos im Gefängnis in Rio erfährt von seinem Glück Vater geworden zu sein, wird jedoch seine Tochter nie sehen. Nach einer Zeit harter Arbeit in Ravensbrück wird Olga in das Vernichtungslager Bernburg verlegt und 1942 vergast. 1954 nimmt sich Getulio Vargas das Leben und Carlos kommt danach frei.

Man sieht es dem Streifen leider an, dass er vom weltgrößten Produzenten von Telenovelas, Globo (in Zusammenarbeit mit der französischen Lumiere) produziert wurde, es gibt kaum Außenaufnahmen und Totale, alles ist im Studio gemacht und spielt sich vor Kulissen oder in Innenräumen ab, auch wird für europäische Verhältnisse ziemlich auf die Tränendrüse gedrückt. Ein unbestreitbares Verdienst ist es jedoch, den jungen und politisch nicht sehr informierten Lateinamerikanern die Gräuel der deutschen KZ drastisch vor Augen zu führen.
Die Musik wandelt im ersten Teil die Internationale symphonisch ab.

*** ½  melodramatische und konventionell gemachte Aufarbeitung einer wahren Geschichte zu Beginn des 2. Weltkrieges, der die geheime Sympathie des damaligen brasilianischen Präsidenten Getulio Vargas mit den Nazis aufdeckt. (Brasilien schlug sich erst in den allerletzten Kriegstagen auf die Seite der USA und vermietete die Atlantikinsel Fernando de Noronha als Militärbasis an die USA).

http://olgaofilme.globo.com/


HEREMAKONO -  WARTEN AUF DAS GLÜCK

Dokumentarisch anmutender Spielfilm um das sehr beschauliche Leben in einem Dorf am Rande mauretanischen Küste; selbst als das Meer eine Leiche anschwemmt, kommt keine Spannung in diesem Dahinplätschern schöner Bilder auf, die Gedanken der Bewohner kreisen um die Frage, ob es in Europa wohl besser sei. Einige Unglaubwürdigkeiten (Wanderung in die Wüste mit einer elektrischen Lampe mit langem Kabel; Probleme Licht in einer Wohnung zu installieren) reduzieren die ohnehin banale Aussage. Der Film ist leider ein typisches Beispiel einer von der EU finanzierten Filmprojektes, das nirgends anecken wollte und deshalb selber keine Ecken und Kanten hat und einfach sehr langweilig ist.
## (2 Schlafkissen für tiefen Kinoschlaf), banal und langweilig.  
 


La mala educación

Spanien 2003, Regie: Pedro Almodovar
Almodovar´s neuestes Werk ist ein Film-im-Film und deshalb mehrfach verschachtelt. Ignacio, ein arbeitsloser Schauspieler sucht seinen Schulfreund Enrique auf, um ihm ein Buch für einen Film vorzuschlagen: darin geht es um die Erlebnisse in einem katholischen Internat in Spanien, wo er einst von Padre Manolo missbraucht wurde. Dieser Padre ist inzwischen bei einem Verlag und sucht junge Autoren. Als späte Rache beschliessen sie - z.T. als Transvestiten verkleidet - den Padre zu erpressen, was dann tödlich endet.
Noch krasser als in den letzten Filmen besteht in diesem Streifen die Welt Almodovars ausschliesslich aus Nicht-Heteros, auch Frauen kommen nur als Leinwanddivas in Zitaten vor. Junkies und Transsexuelle, sowie alle Arten von Schwulen (darunter fallen natürlich auch die Padres) sind hingegen sein Metier.
Die Szenen sind stimmig im poppigen Design der 80er Jahre, die Farben bunt, aber doch leicht desaturiert und in Brauntönen gehalten, schließlich wollte er damit eine "film noir" machen bzw an die Farben früherer Farbfilme erinnern.

Kommen wir aber zur Kernaussage des Filmes: die Anklage sexueller Übergriffe durch Geistliche auf junge Knaben. Während der Film sonst bei schwulen Sexszenen äußerst deutlich wird, sind die Erinnerungen an die pädophilen Padres relativ vage und die Grenze, wo das Verbrechen anfängt im Bild unklar. Umso deutlicher jedoch in einem Dialog,
als der Pater sich verteidigt, in dem er bekennt Ignacio "geliebt" zu haben - die Antwort ist: " einen zehnjährigen Jungen kann man nicht lieben, ihn kann man nur missbrauchen!" . Dennoch zeigten die Knaben schon damals ihre homoerotische Orientierung (Szene, wo sie sich im Kino befummeln und der eine sich dann als "Hedonist" bezeichnet), was den pädophilen Padres die Auswahl ihrer Opfer sicher erleichterte. 

*** Wilde Verschachtelungen und mehrere Zeitebenen erschweren eine durchgehende Spannung oder Identifikation des Zusehers mit  einer der Figuren, formal jedoch zweifellos ein Meisterwerk, dass in sehr komplexer Form das Tabuthema sexueller Übergriffe in Klosterschulen thematisiert.


Der Untergang

D 2004, 155 Min, dolby digital
Regie: Oliver Hirschbiegel, Buch: Bernd Eichinger
Mit Bruno Ganz (Hitler) , Alexandra Maria Lara (seine Sekretärin) u.v.a.m.
Durchaus eine positive Überraschung war der deutsche Film „der Untergang“ über die letzten Tage im Führerbunker. Dabei handelt es sich keineswegs nur um ein Kammerspiel im Bunker der Reichskanzlei, wie einige Kritiken suggerieren, der Film ist durchaus auch mit Szenen von den Kämpfen um Berlin in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges 1945 „garniert“. Wenn Bruno Ganz als Adolf Hitler im Film zum ersten Mal auftaucht, wie er 1942 eine Sekretärin für den Bunker sucht und dabei gleich eine hübsche Münchnerin auswählt, erscheint er fast warm und herzlich, er verzeiht der Kandidatin für diese Vertrauensposition sogar arge Tippfehler. Doch das Bild ändert sich zunehmend, als die militärische Lage aussichtslos wird und Hitler seinen Generälen befiehlt mit nicht mehr existierenden Armeen zum Gegenschlag auszuholen oder er von 1000 „Strahlbombern“ (Düsenkampfflugzeugen) träumt, die er in Prag versteckt habe. Dann wird er jähzornig und aufbrausend, wittert Verrat und wähnt sich von Kretins umgeben. Wirklich grauslig wird es aber, wenn die wahre Ideologie des Nationalsozialismus zum Vorschein kommt, wenn Mitleid zum Verbrechen gegen das angebliche Naturgesetz wird, dass nur die siegreiche Rasse ein Recht zum Überleben habe und das Deutsche Volk selber schuld sei, wenn es untergehe, weil es zuwenig hart gekämpft habe.
Unter dem Bombenhagel und Beschuss der sowjetischen Artillerie behält Eva Braun jedoch noch Partystimmung im Bunker, wie übrigens die Generäle im Umfeld des Vegetariers und Antialkoholikers Hitlers fressen und saufen, was in den Bauch hineingeht, während wenige Meter draußen Kinder im sinnlosen Straßenkampf gegen die sowjetische Übermacht verheizt werden oder von Hitler persönlich dekoriert werden, wenn sie überlebten. Schließlich bleibt nur noch der Selbstmord als Ausweg, denn der Schwur auf den Führer verbietet jede Kapitulation vor dem Feinde, die ganze Familie  Goebbels kommt noch singend in den Führerbunker, die Kinder werden vergiftet und dann richten sich die Goebbels selbst, Adolf heiratet noch seine Eva, lässt sich noch eine Henkersmahlzeit kochen, gibt seinem geliebten Hund eine Zynkalikapsel und vergiftet und erschießt sich (sicher ist sicher), lässt sich sofort verbrennen; der Sekretärin, der Hitler auch noch eine Todeskapsel schenkte, gelingt die Flucht nach dem Tode ihres Führers.  Erst Jahrzehnte später kommt sie zur Erkenntnis, dass Gleichaltrige damals durchaus Widerstand leisteten, etwa die Sophie Scholl.

**** keine Sekunde langweilig und ein grandioser Bruno Ganz in der Hauptrolle machen den Filmbesuch zu einem beklemmenden Ereignis.


Zatoichi - der blinde Samurai

Takeshi Kitano, Japan 2003, 166 Min, OmU

Einerseits typisches Samurai - Genrekino, andererseits viele witzige Szenen. Vor allem die kunstvoll choreogarfierten Fechtszenen lassen den tödlichen Kampfsport harmlos, fast wie ein Computerspiel erscheinen. Die Handlung ist einfach: Japan im 19. Jahrhundert. Zatoichi (BEAT TAKESHI) ist ein blinder Wanderer, der sich seinen Lebensunterhalt mit Glücksspiel und Massagen verdient. Doch hinter der bescheidenen Fassade versteckt sich ein meisterhafter Schwertkämpfer, der blitzschnell und mit unfassbarer Präzision zuschlägt.

Eine böse Bande, die Ginzo-Gang,  terrorisiert im alten Japan ein Dorf, fordert immer mehr Schutzgelder, sie kämpft ums Monopol und versucht eine rivalisierende Bande auszurotten; ihr bester Kämpfer ist der "Fechtmeister" Hattori und ebenfalls sympathisch geschildert. Der Held des Films, (durch Beat Takeshi dargestellt) ist ein (angeblich) Blinder, der durchaus auch seine Laster hat, so frönt er dem Glücksspiel, ist den Geishas nicht abgeneigt und hört durch seine geschärften Sinne, wie die Würfel fallen, was ihn reich macht. Mit seinem sagenhaften Blindenstock - in Wahrheit ein tödliches Schwert, trifft er millimetergenau. Genregemäß kommt es zum Showdown zwischen Gut und Böse, dem Blinden, dem Fechtmeister und dessen Boss. Jeder ahnt wie es ausgehen wird: der ganz Böse wird vom Blinden geblendet, der Blinde sieht wieder und kriegt ein paar Schrammen ab.
Letztlich bleibt unklar ob er sich nur blind stellte um seine restlichen Sinne zu schärfen, denn er erklärt in der Schlußszene, dass er selbst mit offenen eigentlich nichts sehe...   
Sicherlich kein passender Film zum Thema "Menschen mit Behinderung" und auch keine glaubwürdige Handlung, sondern ein Märchenfilm für Erwachsene, in dem sehr viel Blut sprizt, aber eben so kunstvoll, dass es wieder witzig wird und so die Gewalt ironisiert. Auch der Soundtrack ist phänomenal, vor allem wenn man ihn in einem THX-zertifizierten Kino wie dem Leokino in Innsbruck hören kann. Bemerkenswert ist, dass das vom Genre vorgegebene Gut-Böse Schema immer wieder durchbrochen und relativiert wird, etwa wenn die beiden die Freier ausraubenden Geishas (eine davon ist ein Transvestit) auf der "guten" Seite stehen...
*** fulminantes Genrekino mit genialer Choreografie


Te doy mis ojos  (Szenen einer Ehe)

Icair Bollain,  Spanien 2003

Es geht um die Gewalt der Männer in der Ehe (Opfer Frau Pilar und Täter Mann Antonio natürlich).
Antonio versucht mit einer Therapie seiner Gewaltausbrüche Herr zu werden; seine Frau Pilar hofft auf eine 
Besserung und kehrt daher wieder zu ihm zurück. Trotz dieser Therapie, welche Antonio erst zu spät ernst nimmt, 
kommt es immer wieder zu Wutausbrüchen. Als Antonio Pilar in einem grossen Wutausbruch nackt auf den 
Balkon ausschliesst  kommt es zum finalen Bruch zwischen den beiden.
Die beiden Hauptdarstellern (Antonio und Pilar) spielen ihre Rolle sehr glaubhaft. ***+1/2
(Urs)

Bem Spanischen Filmpreis 2003 hat Te doy mis ojos gleich sieben Preise eingeheimst und war somit der absolute Abräumer.


Schultze Gets the blues

D 2003, Regie: Michael Schorr, 114 Min.
Irgendwo stilistisch zwischen Kaurismäki und Seidl angesiedelt ist dieser ruhige Film; mit feinem Witz in Bild und Mimik, oft starrer Weitwinkelkamera und brillant fotografiert (echter Film, kein Video!) zeigt Michael Schorr seinen "Schultze", einen Ostdeutschen von seinem letzten Arbeitstag in einer Mine bis hin zu seinem Tode.
Schultze, ein ausgewachsenes Mannsbild, lebt einsam und allein in einem Kaff, seine Mutter ist im Altersheim. Seine einzige sinnvolle Beschäftigung bietet ihm sein Akkordeon, im eingetragenen Musikverein "Harmonie" wird äußerst konservativ die Volksmusik gepflegt - vom Chorgesang ("kein schöneres Land...")  bis hin zu Polka.
Schultze hingegen driftet ab, nicht zum echten Blues, wie der Titel suggeriert, sondern zur Cajun-Musik aus den Sümpfen des Luisiana. Höhepunkt seiner Karriere ist, dass er als "Delegierter" des Musikvereins zur Partnerstadt in den USA, nach "New Bitterfeld", entsandt wird, wo er auf einem "Spaß-Fest" auftreten soll. Dort angekommen, ist er aber von dieser müden Veranstaltung angewidert ("La Paloma blanca" wird vor ein paar Rentnern als deutsche Volksmusik zum Besten gegeben)  und treibt sich mit einem kleinen Kahn in den Sümpfen von Luisana herum, er knüpft - wenn überhaupt - menschliche Kontakte nur zur schwarzen Bevölkerung.
Die Stärke des Films ist, dass er seinen Stil konsequent durchzieht und in dokumentarischer Genauigkeit Alltagsszenen einfängt, die Einsamkeit eines älteren Mannes ist dabei das Grundthema. Wer sich musikalisch viel erwartet, wird enttäuscht sein, man muss viel "Volksmusik" über sich ergehen lassen und die Cajun-Musik ist oft nur angespielt. Teilweise Längen ergeben mit zunehmender Zeit immer mehr ihren Sinn.
*** sehenswert, mit stillem Humor und einem Schuss Melancholie



Elling -  Nicht ohne meine  Mutter

N 2004, Ewa Isaksen
Dass Frauen automatisch die besseren Regisseusen sind, widerlegt dieser Film klar und deutlich. Er will krampfhaft am Erfolg des genialen Original-Elling sich anklammern und hat deshalb auch denselben Darsteller für das Muttersöhnchen Elling rekrutiert. Doch was im Original die glaubhafte Schilderung eines schüchternen, sozial-depressiven Menschen ist, mutierte in diesem Streifen zu einem aggressiven, unberechenbaren und der Trauer unfähigen Typen. Dabei ist unklar, ob sich der Hass der Regisseurin gegen die bemutternde Geschlechtsgenossin oder gegen den natürlichen Feind, den Mann, sich richtet.
Dennoch: so langweilig, dass man das Kino wieder gleich verlässt, ist der Film doch wieder nicht; er ist handwerklich OK, aber eben sehr unglaubwürdig:
Ellings Mama kauft, ohne den Sohnemann zu fragen, Tickets nach Mallorca. Bereits am Flughafen wird sie von einem General a.D. angebaggert; Elling, sonst sehr schüchtern, verteidigt sie heldenhaft, ebenso verläuft der Check-In des Erstfliegers. In Mallorca, Doppelbett mit Mama (Ödipus, komm raus!) Hinterhofidylle statt Meerblick. Doch bei den Mültonnen in eben diesem Hinterhof ist eine Katze, die Elling liebevoll füttert und verschmust. Als auch er von einer drallen Frustrierten (eh klar, alle Männer saufen sich impotent)  einmal geküsst wird, kommt er fast in den 7. Himmel - doch in dem Moment stirbt Mama... 
Die Idee ist weder neu noch originell und aus manchen Szenen hätte man mehr machen können, andererseits ist doch eine gewisse Hemmung zu verspüren, den Ballermann so richtig zu zeigen, Elling ist da nicht der Richtige dafür...

** annehmbar, leichtes, harmloses Filmchen


Fahrenheit 9/11

USA 2004, Regie: Michael Moore

Jean-Luc Godard glaubt nicht, dass mit derartigen Filmen die Welt verändert werden kann, vielmehr fürchtet er, dass damit Bush nur weiterhin im Zentrum des Interesses bleibt. Andere Kritiker von Michael Moore glauben, er brauche Bush, um ein Objekt zu haben, gegen das er lästern und mit dem er viel Geld verdienen kann. In Cannes wurde dieser Film ausgezeichnet.  Das waren Gründe genug diesen Film anzusehen.

Vor den Credits wiederholt Moore nochmals, dass schon die Wahl von Bush nicht mit rechten Dingen zustande gekommen sei, diesmal kurz aus der Sicht einiger afroamerikanischen Abgeordneten, denen ein Einspruch verwehrt wurde.
Was dann zu sehen ist, ist für gebildete Europäer - so wie das Meiste von Moore - eigentlich kaum was Neues.
Die Bush-Familie machte mit der Binladen - Familie aus Saudi Arabien seit langem gute Öl-Geschäfte und selbst nach dem 11.9., als alle Flugzeuge am Boden bleiben mussten, wurde eine Ausnahme gemacht: ausgerechnet die Familie der Binladens, die sich gerade in den USA befand wurde ausgeflogen, und nicht etwa einvernommen (wie Tausende andere).
Jeder weiss, dass Michael Moore seinen Präsidenten Bush nicht mag, er stellt ihn also als faul und dumm
dar; dabei zeigt er auf, dass ihm seine Geschäfte wichtiger sind (und er daraus mehr verdient, als er Gehalt bekommt) und er überall seine Günstlinge beschäftigt und bevorzugt.
Im letzten Teil wird der ungerechtfertigte Überfall auf den Irak behandelt und das Leid der Mütter gezeigt, deren Söhne in Bagdad gefallen sind. Der Krieg gegen den Irak musste geführt werden, um von den wahren Urhebern der Anschläge (Al -Khaida, einstige Freunde der USA im Kampf gegen die bösen Sowjets in Afghanistan) abzulenken. In den heruntergekommensten Gegenden der USA, dort, wo die Arbeitslosigkeit am größten ist, rekrutiert die Army neue Soldaten. M. Moore versucht dies auch, bei den Reichen in Washington, kein Senator ist zu überreden, seine Kinder in den Irakkrieg zu schicken. Natürlich nicht. Ausgerechnet die Ärmsten sollen ihr Blut dafür opfern, um das System der Reichen zu verteidigen.

Moore ist durch und durch amerikanischer Patriot und will ein besseres Amerika, wirklich an den Grundfesten des Kapitalismus, der religiösen Bigotterie und der Freiheit, viel Geld zu verdienen, rüttelt er aber nicht. Er zeigt zwar auf, dass Krieg ein großes Geschäft ist und es vor allem ums Öl geht. Ist Bush doch nicht so blöd und weiss, dass der Kapitalismus nur funktioniert, wenn es ständig ein Wachstum gibt und dieses Wachstum nur mit Kriegen, Zerstörung und Wiederaufbau zu bewerkstelligen ist?  Wer Bush nicht mag wird diesen Film lieben, wer in mag, wird ihn manipulativ und polemisch finden.
So einfach ist das. Wie das typisch amerikanische Feind-Freund Schema.
*** sehenswert (übrigens weitgehend Video-FAZ, z.t. in erstaunlicher Qualität), überraschend ruhig und einheitlich geschnitten.        


The day after tomorrow

USA 2004, Regie: Roland Emmerich (Musik stammt übrigens vom Dornbirner Harald Kloser) , 123 Min., Cinemascope

Wie jeder weiss, schaue ich mir normalerweise keine US-Filme an, eine Ausnahme sei mir gestattet. Immerhin wird ein ernsthaftes Thema angeschnitten und in dem Film durchaus etwas Kritik an der Politik der USA geübt.
Die Gefahr, dass die globale Erwärmung lokal zur Eiszeit führen kann, ist bekannt. Der Golfstrom, der uns Europäern Terrawatt an Energie zuführt, bewirkt ja, dass es bei uns bei gleichem Breitengrad erheblich wärmer ist, als z.B. im Westen Kanadas. Dieser Golfstrom macht eine komplizierte Schleife aus der Karibik über die amerik. Ostküste bis nach Irland. Nun könnte es passieren, dass ihm von den Polarkappen schmelzendes Süßwasser entgegenströmt und ihn zum erliegen bringt, was lt. Klimaforschern auch schon passiert ist, vor mehreren 10.000 Jahren. Auch der CIA hat diese Bedrohung (Erhöhter Öl/Energiebedarf - Konkurrenz zur USA)  schon in die Szenarien aufgenommen. So weit, so schlecht.
Nun, wir sind in einem Spielfilm des Genres Katastrophenfilm "made in USA" und auch diese Genre-Regeln wurden eingehalten:
die intakte superintelligente und schlanke US-Familie, ein Held, ein (relatives) Happyend.
Gigantisch ist die Tricktechnik und sind die Totalen über die Wolken und die Eislandschaften, und rasend schnell schreitet das Unheil voran: die Warnungen der Forscher werden von den Politikern nicht ernst genommen - eine Forschungsstation auf einer Eisscholle in der Antarktis bricht ein, weil das Eis zu dünn ist, in Indien schneit es, es hagelt tödliche Eisklumpen und ein Tornado zerstört Los Angeles und zerfetzt den Schriftzug "Hollywood", eine riesige Flutwelle zerstört küstennahe Zonen von New York.
Bis hierher ist, bis auf das Zeitraffertempo, alles noch wissenschaftlich OK, eher erfunden ist freilich dass es nun einen gewaltigen Eis-Hurrican gibt, der binnen Sekunden auf -110 Grad abkühlt und alles Leben auslöscht bzw. das ganze Land mit einer riesigen Eiskruste überzieht. In letzter Minute ordnet der US-Präsident die Evakuierung aller Südstaaten an (die im Norden sind verloren)  und die Menschen flüchten nach Mexiko, dorthin, woher einst die "Armen" aus der "Dritten Welt" in die USA geflüchtet sind, und wogegen eine riesige Stahlmauer errichtet wurde. Danach ist die Luft so rein wie nie zuvor.
Natürlich gibt es in den Details viele Unglaubwürdigkeiten (Hubschrauberfahrten nahe am Auge des Hurrikan, die intakt gebliebene Freiheitsstatue, alle Bücher der Nationalbibliothek, wohin sich der Sohn des Helden mit seinen Freunden flüchtete werden verheizt, bis auf die Gutenberg-Bibel, Überleben im Sturm mit Biwak-Zelt ...)  und typisch amerikanische Sprüche; erfreulich ist, dass der Film ohne langes Geplänkel beginnt und nur im 2. Drittel mal dramaturgisch mit Nebenhandlungen durchhängt. 

*** sehenswertes Spektakel um die globalen Folgen einer Klimakatastrophe, typischer US-Katastophenfilm mit einigen durchaus kritischen Bemerkungen.
    
 


Gegen die Wand

Regie: Fatih Akin, D 2004

Ein deutsch-türkischer Liebesfilm der  etwas anderen Art.

Eigentlich sind sich die beiden ähnlicher als es anfangs scheint, er, Cahit,  will sich das Leben nehmen, in dem er mit dem Auto gegen eine Wand fährt, sie, Sibel,  schlitzt sich die Venen auf. Cahit ist 40, desilluisionierter Alkoholiker türkischer Abstammung, Sibel eine bildhübsche Türkin, die sich vom Terror der Familie befreien und auch Fun und Sex haben will, treffen sich nach ihren Suicidversuchen auf der Psychiatrie. Sie bittet ihn spontan, sie zum Schein zu heiraten. Nach längerem Hin- und Her willigt er ein, ein Onkel arrangiert die große Hochzeitsfeier, aber schon in der Hochzeitsnacht wirft er sie raus und sie geht fremd.... Sie kehrt aber zurück und macht mal die Wohnung sauber, arbeitet als Friseuse und kocht führ ihn, Eigenschaften, die er langsam zu schätzen lernt.

Somit kommen die beiden einander näher, ganz langsam. Als er von einem ihrer anderen Liebhaber beleidigt wird und er sie verteidigt, tötet er im Affekt diesen Mann und kommt ins Gefängnis; Sibel flüchtet daraufhin in die Türkei, wo sie in einem Luxus-Hotel ihrer Schwester jobt, doch das langweilige Arbeitsleben ist nichts für sie. Sie will wieder Drogen und Alkohol. Sie wird beim Abstieg in die Männerwelt Istanbuls zusammengeschlagen und vergewaltigt. Beide träumen voneinander und schreiben sich.

Als Cahit aus dem Gefängnis herauskommt, fliegt er nach Istanbul auf der Suche nach ihr; sie ist inzwischen jedoch  verheiratet und hat eine Tochter; wieder treffen und lieben sie sich, ob sie aber mit ihm wirklich in seinen Geburtsort im innern der Türkei zieht, verrate ich hier nicht...

Zwar ist die Musik anfangs gewöhnungsbedürftig, doch zunehmend gefällt sie.
Stilistisch teilt sich der Film in verschiedene Kapitel ein, die jeweils durch eine Folkloremusikkappelle mit Blick auf den Bosporus  abgeteilt werden. Er zeigt das Leben der 2. und 3. Generation von Türken in Deutschland, die Doppelmoral (Fassade von Ehre und intakter türkischer Familientradition vs. „normales“ unmoralisches westliches Leben mit Drogen, Alkohol und schnellem Sex) und deren Subkultur in einer Weise, die sich ein nicht türkischstämmiger Regisseur nie zu machen gewagt hätte. Da wird schon recht schnell zugeschlagen, wenn die „Ehre“ verletzt wird, obwohl sie sonst in der Ausdrucksweise nicht sehr zimperlich sind. Auch die Gespräche der Frauen unter sich sind recht offen („Wie leckt dich dein Mann ?“- Wie eine Katze! Du Glückliche, meiner wie eine Kuh und muht noch dabei!) . Verständlich, dass dieser innovative Film den Goldenen Bären von Berlin gewonnen hat !


**** Einige harte Szenen, viel Alkohol und Drogen und ein wilder Musikmix von Techo bis World machen den spannenden und berührenden Film zu einem echten Erlebnis ! 


Mr. Ibrahim und die Blume des Koran

Als Moses 16 wird, zerschlägt er sein Sparschwein und geht zu den Freudenmädchen, die er seit langem im 2 Pariser Arrissement von seinem Fenster aus betrachtet. Sein Vater ist Jude, seine Mutter verschwunden.
Auf den Geschmack gekommen, setzt er seinem Vater schon mal Katzenfutter als feine Pastete auf den Tisch oder klaut mal eine Konserve, um vom Haushaltsgeld etwas abzuzweigen und die Hormone in Ordnung zu bringen.
Kurz nachdem Vater arbeitslos geworden ist, begeht dieser Selbstmord und Moses ist auf sich allein gestellt.  Ibrahim, ein Verkäufer mit einem kleinen Geschäft in der Straße, genannt „der Araber“, ist seit langem sein Ratgeber  (auch wenn er ihn schon öfters bestohlen hat) und adoptiert ihn schließlich. Mit einem bar bezahlten roten Simca Cabrio und nur mit Mühe bestandenem Führerschein machen sich die beiden verschieden alten Männer per Auto auf den Weg in die Türkei, Ibrahim will dort sterben, wo er aufgewachsen ist.

Ibrahim ist Vertreter eines toleranten, sofistischen Islam und zeigt ihm auch griechisch-orthodoxe Kirchen. Moses wird all sein Vermögen erben und das Geschäft im 2.Bezirk von Paris übernehmen.

Omar Sharif, der vor 40 Jahren mit seinen feuchten Augen als Doktor Schiwago  die Frauenwelt in helles Verzücken versetzte, führt uns vor Augen, dass auch der Islam weltoffen und tolerant sein kann, auch Alkohol getrunken und Freudenmädchen genossen werden können. Sehr dominant im Film ist die Musik der späten 50 und 60er Jahre: Madison, Twist, Soul und Rock&Roll. Wer dies nicht mag, wird wenig gefallen am Film haben. Moses hört diese Musik (sein Vater dreht sie im natürlich ab) und versucht tolpatschig sie zu tanzen und an Gleichaltrige heranzukommen; seine Versuche auch ohne Geld bei Mädchen zu Sex zu kommen sind freilich vergeblich; vom bequemen, schnellen Sex mit Freudenmädchen ist er schon beeinflusst. Auch die professionellen Mädchen kommen gut weg im Film, sie sind lustig, freundlich und spenden Trost. Trotzdem ist der Film recht brav gemacht und in Wien jugendfrei ab 10 gewesen.

***1/2 für Toleranz, Nostalgie und Lebensfreude !


Deep Blue

Regie: Alastair Fothergill, Andy Byatt. GB 2003, Dokumentarrfilm
Normal ist es umgekehrt: ein Film kommt zuerst ins Kino, dann ins Fernsehen. Nach dem Erfolg der Serie "Unser blauer Planet" bzw. des ORF-Universums, wurde hier eine 360 min. Fernsehserie auf 90 min Film komprimiert; ähnlich wie in "Microkosmos" und "Nomaden der Lüfte" wird allein auf die Kraft und den Effekt der wunderschönen Bilder auf einer großen Kinoleinwand gesetzt; digital nachbearbeit und geschönt sehen wir knallfarbige Korallanriffe, Delfine und Wale und es gibt auch einen Ausflug in die tiefsten Tiefen des Meeres, ein noch weitgehend unerforschtes "Land". Fast  penetrant sind die episch breiten Musikeinlagen von George Fenton. Der Kommentare sind zwar nicht zuviel, allerdings erfährt man nie genau, wo die Bilder aufgenommen wurden und auch nicht, wie die Tiere und Pflanzen denn heissen (wie wärs da mit deutsch und lateinischen Untertiteln und der genauen botanischen Bezeichnung?), alles erscheint als heile Welt, bis auf einen mahnenden Schlußsatz.
** zweifellos spektakuläre Bilder, aber sonst nichts Neues


Todas las Azafatas van al cielo
Alle Stewardessen kommen in den Himmel

Daniel Burmann, RA/E 2001 (Cinemascope, dolby digital, spanische OmU)

Eigentlich ist dieser trigon-Film ein Musterbeispiel, wie der einst für kraftvolle politische Filme aus der "Dritten Welt" engagierte Verleih ebenfalls immer mehr in die leichte Unterhaltungsbranche absinkt und nun einen Film anbietet, der nett und schön ist, aber nicht viel mehr.
Julian, ein Augenarzt, reist mit der Asche seiner Verblichenen nach Ushuaia, der südlichsten Punkt Patagoniens, um diese im Beagle-Kanal gemäß ihrem letzten Willen zu verstreuen. Teresa ist die Stewardess auf diesem Flug. Wegen terroristischer Bedrohung bzw. eines Streikes ist der Flugverkehr in der südlichsten Stadt der Welt für einige Zeit eingestellt. Ausgerechnet ein für die Flugsicherheit Verantwortlicher produziert die Terroristenvideos und baut sich aus geklauten Teilen selbst eine kleine Maschine. Die Flugzeugbesatzungen gehen in die Nachtclubs, um sich mit sexuellen Späßen die Langeweile zu vertreiben, die Liebesdienerinnen dort sind aber eher Gesprächstherapeutinnen denn Sexarbeiterinnen, zumindest für Julian und Teresa. Die beiden Vereinsamten lernen sich ausgerechnet dabei näher kennen, als beide sich mittels Tod durch Erfrieren das Leben nehmen wollen. Dies sei der schönste Tod, verhieß zuvor im TV ein Reporter. Als Teresa schwanger wird gerät sie in Panik und Julian verunglückt auf den vereisten Strassen schwer, es dauert also noch etwas, bis sie sich wieder finden und das unvermeidliche Happy End über den Film hereinbricht.

Sicherlich, der Streifen ist schön fotografiert und witzig geschnitten, einige landschaftliche Schönheiten Südpatagoniens werden gezeigt, allerdings im Winterkleide, das diese Region 9 Monate im Jahr umhüllt, in den kurzen Sommern gäbe es freilich noch Lupinien, Moose und Flechten zu sehen, wie ich mich 1985 selbst dort überzeugen konnte. Auch ich bin damals wegen Streiks ebenfalls nicht pünktlich weg gekommen.
*** leichte Kost aus Argentinien, aber recht unterhaltsam


Luther
D/USA 2003, Regie: Eric Till

Der von US-amerikanischen Glaubensanhängern finanzierte und an Originalschauplätzen in Deutschland sowie in der Tschechei gedrehte Film hat seine Stärken in der Starbesetzung: von Altstars wie Sir Peter Ustinov,  Bruno Ganz (deren süffisantes Minenspiel besonders bemerkenswert ist) bis Alfred Molina, über Jugend-Lieblinge wie Joseph Fiennes (als Luther) und Uwe Ochsenknecht. Auch die Licht- und Kameraführung ist sehr gut gelungen und lehnt sich an die Malerei des 17. Jhdts. An.
Inhaltlich ist der Film (schulmeisterlich) bemüht, alle wichtigen Eckdaten aus dem Leben des großen Reformators einzubauen, leider merkt man, dass es dramaturgisch schwer war, mit dem Zeitlimit von 2 Stunden auszukommen, Nebenschauplätze wie das Elend der niedrigen Klassen, etwa am Beispiel einer verwahrlosten Mutter mit einem behinderten Kind, werden nur angeritzt.
Luther gelobt sich Gott zu widmen, wenn er ein schweres Gewitter (2.7.1505 - theatralische Anfangsszene) überlebt, er geht zum Bettelorden der Augustiner und darf studieren,  wird Dr. der Theologie und lehrt an der Universität, sein weltlicher Fürst, Friedrich der Weise, schützt ihn vor der Inquisition. In Rom will Papst Leo X den teuren Petersdom bauen und braucht dafür viel Geld; wer spendet bekommt einen Ablass, das Ablasswesen treibt immer absurdere Blüten, die Dominikaner verkünden jedoch eine reine "Drohbotschaft": wer nicht zahlt, dessen verstorbene Angehörige schmoren 500 Jahre länger im Fegefeuer bzw. "Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt". Luther sieht in der Bibel jedoch immer mehr den Aspekt der "Erlösung".

Er macht sich in Vorlesungen über diesen Ablasskult und Widersprüche Roms lustig und bekommt erste Schwierigkeiten, er verfasst viele Schriften und schlägt 1517 die berühmten 95 Thesen an die Schlosskirche  zu Wittemberg; er weigert sich, sie vor dem Papst zu widerrufen, doch das Volk hat schon mit einem Massenaufstand gegen die römische Kirche begonnen. Friedrich entführt ihn und versteckt ihn auf der Wartburg, wo er mit der ersten deutschen Übersetzung der Bibel beginnt. Bisher konnten nur die des Lateinischen oder Griechischen Mächtigen diese lesen, dem "Pöbel" war es verwehrt.

In Worms soll ihm der Prozess gemacht, am 2. Tag verweigern eine Reihe seiner Anhänger die Befehle Roms, es kommt in weiterer Folge zu Tausenden Toten, als der Bauernaufstand blutig niedergeschlagen wird.
Zum endgültigen Bruch mit Rom kommt es, als er eine abtrünnige Nonne. Katharina von Bora heiratet. Happyend dank weltlicher Hilfe. Wie immer in der Politik, passte der Aufstand auch manchen weltlichen Fürsten ins Konzept.  Nachspann: Mit Luther begann die Religionsfreiheit und die Einigung der deutschen Sprache.

 *** sehenswert; stilistisch sehr konservativ erzählt, gut gespielt und opulent fotografiert wird sehr brav das Leben Martin Luthers gezeigt.

Homepage des Films: http://www.luther-der-film.de/seiten/index2.htm

für Historische Details: www.luther.de


Lost in Translation

Meint wohl „bei der Übersetzung verloren gegangen“ und das scheint recht alltäglich zu sein, wenn Yankees in Japan sich aufhalten.

Geht man, angeregt durch den gut gemachten Trailer dann tatsächlich in den Film, so ist man etwas enttäuscht, wird doch durch diesen versprochen, ein mittelalterlicher Filmstar, der für einen Satz in einer Whiskey Werbung sich eine Woche lang in Tokio aufhält und auf eine gelangweilte Ehefrau eines Landsmannes trifft, die sich im selben Hotel aufhält, flüchte mit dieser zuerst aus der Bar, dann aus dem Hotel, dann aus der Stadt, dann aus dem Land.
Nun, das passiert leider nicht. Vielmehr erleben wir eine Annäherung dieser zwei Menschen, und wie es in den USA, dem Land bigotter Prüderie mal schick ist, ohne jeden Sex, ja nicht einmal Ansätzen davon; während in einem französischen Film die beiden Protagonisten sich lustvoll und realistisch der Fleischeslust hingegeben und Körpersäfte ausgetauscht hätten, führt uns Sofie Coppola in sinnentleerte Karaoke Bars, wo sich die Japaner besaufen und es lustig finden, wenn jemand falsch in ein Mikrofon singt und idiotische Schlager nachträllert.
Natürlich habe ich bei diesem Film manchmal herzhaft gelacht, der "Culture Clash" ist manchmal lustig und manche Aufnahmen von den Wolkenkratzern Tokios sind beeindruckend, jedoch ist nicht alles glaubhaft, etwa der exzessive Gebrauch von Fax im e-Mail-Zeitalter. Melancholisch trennen sich die platonisch Liebenden am Schluss mit einem keuschen Küsschen.
Ich meine, so wie die meisten US-Filme die überhaupt diskutabel sind, ist der Film von der bürgerlichen Presse zu sehr hochgelobt worden, es ist ein US-Unterhaltungsfilm und kein Doc über Japan, die schauspielerischen Leistungen sind gut, vor allem weil die beiden HauptdarstellerInnen noch unbekannte und frische Gesichter sind. Und hätte Papa F.F.Coppola nicht als „Executive Producer“ brav die schützende Hand über das Werk seiner Tochter gehalten, wäre er wohl kaum in unsere Kinos gekommen.


** prüde Komödie über Verständigungsprobleme reicher Amerikaner in Japan.

Doppelsterne

 Ist ein Video von Lothar Riedl (A 2003) über das Leben des Mathematikers und Physikers Christian Doppler, das sich zwar um genaue biografische Angaben und Kostümierung bemüht, in der Ausführung aber amateurhaft und klischeehaft bleibt, gelungen sind das Drehen an den Originalschauplätzen Salzburg, Prag, Wien und Venedig, die Laienschauspieler artikulieren wenig präzise und Dopplers Frau ist nach 5 Kindern immer noch gleich jung und hübsch wie vor der Ehe, die Liebesgeschichte verläuft ohne jedes Problem, beim ersten zarten Fragen sagt die Künftige entzückt „ja“, doch im akademischen Leben gibt es Widersacher und Ungläubige, die ihn verächtlich machen. Erst posthum kommt der Entdecker des Doppler-Effektes (die Tonhöhe steigt, wenn sich ein Objekt rasch nähert) und der Differenzierung von Doppelsternen durch Interferenz zu Ehren.
Doppler, der zuerst an einem Gymnasium in Prag unterrichtet und seine Schüler, sich selbst und seine Frau überfordert, steigt sukzessive auf, wird zuerst nach Chemnitz gerufen, dann nach Wien, wo er zum Vorstand des Physikal. Institut der Philosph. Universität ernannt wird, doch infolge seiner schweren Krankheit wieder abberufen wird, er stirbt auf der Kur in Venedig. 
Der „Film“ (als DVD erwerbbar) lockte in Salzburg viele Interessierte ins Kino, es war jedoch eine Frechhheit nicht zu deklarieren, dass es sich nur um ein gebeamtes Video handelte und keinen echten Film handelte...


** für wissenschaftshistorisch Interessierte sehenswert 


Donau, Duna, Dunaj, Dunav, Dunarea

Österreich 2003, 89 Minuten,  35 mm/1 : 1,85/Dolby SRD, Regie: Goran Rebic

Goran Rebic präsentiert ein kompaktes Meisterwerk, ein River-Movie sozusagen, denn die Fahrt der Donau beginnt in Wien bei km 1890 und endet bei km 0, im Donaudelta. Dazwischen liegen bekanntlich Ungarn, die vom Krieg heimgesuchten Gebiete Ex-Yugsolaviens wie Vukovar, Bulgarien und Rumänien.
Auch die Handlung ist rasch erzählt: auf ein etwas heruntergekommenes Hotel-Schiff unter deutscher Flagge , dem „Hotel Donau“ kommt ein 19 jg Jugendlicher und ein Sarg. Der jugendliche Bruno behauptet der Sohn des Kapitäns Franz (Otto Sanders) und der im Sarg liegenden ehem.  Rumänischen Olympia-Schwimmerin Mara zu sein, was dieser jedoch anfangs ausdrücklich verneint. Weiters gesellen sich noch eine drogenabhängige Farbige österr. Staatsbürgerschaft (Un-Dolmetscherin),  ein in der Donau aufgefischter Flüchtling, ein ehemaliger Yugoslave und ein Musiker als Transsilvanien (rumänischer Zigeuner) dazu, welche dann gar noch ein Neugeborenes hinterlassen. Nachdem der Sarg gemäss dem letzten Willen der Gestorbenen am Eisernen Tor versenkt wird, stirbt auch der Kapitän unvermittelt an einem Herzinfarkt, nicht ohne vorher noch Geburtsurkunden und Trauscheine ausgestellt zu haben. Am Endpunkt angekommen wird der junge Mann als Sohn der beiden Verblichenen aufgenommen, egal ob er es wirklich ist oder nicht.
Der Film ist wehmütig, es fließen einige Tränen, er zeigt in faszinierenden und typischen Bildern ohne viel Worte zu verschwenden, die derzeitige Situation in den unterschiedlichsten Ländern, die der bedeutendste Fluss Europa verbindet und Grenzen noch immer trennt.

**** herausragendes Portrait aller Donauländer   (D ist durch das Schiff selbst repräsentiert), das mit wenigen, treffenden Bildern und Anekdoten das jeweilige Land skizziert und durch eine etwas sentimentale Rahmenhandlung verknüpft wird. Echter 35mm Film und handwerklich sehr gut gemacht.

läuft im FKC am  3. und 4.März 2004



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