Interview mit dem ORF, Radio Vorarlberg,
am 30.8.01 zur Frage, ob ich mir einen Standortwechsel der Alpinale von
Bludenz nach Dornbirn vorstellen könne. Originaltext N.Fink:
Zur Problematik der Alpinale:
Ich kann mir unter den derzeitigen Bedingungen ein Standortwechsel der Alpinale von Bludenz nach Dornbirn nicht gut vorstellen.
Erstens ist das ganze Team von Aktivisten und freiwilligen Helfern des Vereines "Alpinale" aus Bludenz und ein so großer geographischer Wechsel hätte zur Folge, dass praktisch ein völlig neues Team aufgebaut werden müsste, was unter ehrenamtlichen Bedingungen heute kaum noch möglich ist.
Zweitens müssten beide Kinos in Dornbirn eng zusammenarbeiten, um bei Bedarf die nötigen Raumkapazitäten zur Verfügung stellen zu können. Es ist für einen Kinobetreiber aufgrund der Verpflichtungen gegenüber den multinationalen Verleihern nicht einfach, mehrere Tage lang das Programm zu unterbrechen. Die normalen kommerziellen Kinos bestimmen ja nicht selber, wenn sie was spielen.
In Bludenz stand für die Wettbewerbsfilme nur der kleine Saal mit 4 Sitzreihen zur Verfügung, von denen 1 1/2 von Jury und Journalisten besetzt waren. Ein sg. "Europäisches Filmfestival" sollte mehr Platz für das Publikum als nur 2 1/2 Sitzreihen haben. Auch sollte man Filme wiederholen können, um etwa am Ende die Siegerfilme nochmals zeigen können und sollte also parallel zwei Säle bespielen.
Drittens müsste auch das Konzept und der Termin der Alpinale überdacht werden. Bekanntlich war die Alpinale früher ein Open-Air-Event und hatte als solches mehr Attraktivität. Der Sommertermin, noch in zeitlicher Konkurrenz zum großen Filmfestival Locarno, stammt auch noch aus der Zeit des Open Airs und ist ohne solches viel zu wetterabhängig.
Eine Ausrichtung in Dornbirn müsste berücksichtigen, dass
es in Dornbirn eine Fachhochschule für Multimedia gibt und wenn man
die Studenten als Publikum will, kann man das nicht in den Ferien machen.
Allerdings hat die Alpinale bisher nur den klassischen Film auf Celluloid
zugelassen, keine Videoprojektionen, was ich übrigens auch richtig
fand.. Wenn man also der Fachhochschule auch eine Präsentationsmöglichkeit
für die Werke ihrer Studenten anbieten wollte, müsste auch Video
zugelassen werden, was
außerhalb des Wettbewerbes sinnvoll wäre und wiederum zumindest
einen eigenen Saal erfordert.
Weiters wäre eine europäische Ausrichtung wichtig, denn europäische
Filme, die nicht aus dem eigenen Land oder jenen mit derselben Sprache
kommen, haben es besonders schwer gegen die Überschwemmung aus Hollywood
zu bestehen, sie würden es aber verdienen auch bei uns gezeigt werden
und wären sicher eine Bereicherung.
Ich persönlich stehe für diese Aufgabe nicht zur Verfügung, da ich mehr als ausgelastet bin, würde aber jüngeren Aktivisten, die so etwas übernehmen wollen, natürlich beratend zur Hilfe stehen.