FKC Dornbirn - Programm
August 2015
Eintrittspreise: 10€ normal -
8 €
(für Mitglieder mit Ausweis, Behinderte) -
+ 2€ bei 3D - Projektion im
Cinema Dornbirn
1. Film
2.Film
des Monats
Mittwoch,
5.8.15, 18:00 Uhr; Donnerstag, 6.8.15,
19:30 Uhr:
Der letzte Sommer der Reichen
Österreich 2014, 92 min, Cinemascope, dt. OF
Regie und Buch:
Peter Kern
Darsteller/innen: Amira Casar, Nicole Gerdon, Winfried Glatzeder, Susanna
Hohlrieder u.a.
Kamera: Peter Roehsler
![letzter Sommer der Reichen](img15/letzterSommer_07k.jpg)
Hanna von Stezewitz
ist jung, attraktiv und reich. Als erfolgsverwöhnte Konzernchefin zieht sie
rücksichtslos die Fäden in Politik und Wirtschaft und ist Teil der feinen
Wiener Gesellschaft. Sexabenteuer im Bordell, Alkohol und Drogen sind ihr
Lebenselixier. Als sich ihr Großvater gegen sie stellt, versucht sie sich
des Problems zu entledigen. Eine scharfe Kritik am Turbokapitalismus im
Thriller-Gewand und eine Geschichte über die Sehnsucht nach Liebe und
Leidenschaft.
Katalogtext Diagonale 2015:
Hanna
von Stezewitz ist jung, attraktiv und Mitglied der High Society von Wien.
Die erfolgreiche Konzernchefin zieht mit ihrem Geld rücksichtslos die Fäden
in Politik und Wirtschaft und nimmt sich – im Dominatrix-Outfit –, was ihr
gefällt. Ihre emotionalen Bedürfnisse befriedigt sie in nächtlichen
Eskapaden im Bordell, Alkohol und Drogen sind ihr Lebenselixier. Immer
härter, immer schneller, lautet die Devise, nur nicht langweilig werden.
Doch ihrem Großvater, dem bettlägerigen konservativen Patriarchen des
Familienunternehmens, gefällt ihre freizügige Lebensweise nicht. „Niemand
wird dich vor deinen Lastern und Perversionen schützen“, droht er der
Enkelin mit Enterbung. Diese heuert einen Killer an, um sich von ihrer Last
ein für allemal zu entledigen. Als Hanna in der Krankenpflegerin ihres
Großvaters, der Nonne Sarah, unverhofft ihre Seelenpartnerin findet, scheint
ihre Sehnsucht nach dem persönlichen Glück endlich in Erfüllung zu gehen.
Doch dann erreicht sie ein anonymer Anruf …
![Der letzte Sommer der Recihen](img15/letzterSommer_04k.jpg)
Das
enfant terrible der Österreichischen Filmemacher, Peter Kern, lehnte sich
bei diesem fulminanten Trash-Film an „I hired a contract killer“ von
Kaurismäki an und schuf so endlich einen Film „bei dem eine Klosterfrau rot
werden würde“, wie ich es manchmal zu sagen pflege.
Hanna
ist CEO eines Finanzunternehmens, lesbisch und attraktiv und liebt
nächtliche Ausflüge ins Rotlichtmilieu. Dort ist auch ein junges Mädchen,
die Tochter einer Hure, aus deren Sicht wir auch einiges erfahren.
Unbarmherzig kauft Hanna, was sie will, auch junge unschuldige Mädchen und
entschädigt ihre Opfer großzügig. Ihr Vater, den sie alten Nazi bezeichnet,
lebt auf einem Schloss und
wird von einer Nonne
gepflegt. Mit einem Foto von ihrem Vater und ihr selbst heuert sie einen
Killer an, der den Vater beschleunigt ins Jenseits befördern soll, doch auch
sie war auf dem Foto und so gibt kein Zurück mehr. Nun wird auch sie ständig
von einem Killer bedroht. Sie verliebt sich in die Nonne, welche ihren Vater
pflegt und welche ihre Liebe zu erwidern scheint und schenkt ihr zum Zeichen
ihrer Zuneigung gleich das Schloss. Doch der Killer wartet weiterhin auf sie
….
*** Bildgewaltig, gekonnt mit wuchtigen
Sounddesign, sexy und blutig, mit Anspielungen auf die österreichische High
Society und die (Meinl u.a.)- Finanzskandale brachte der wortgewaltige Peter
Kern einen unterhaltsamen Trash-Film zustande, der das Zeug zum Kultfilm hat.
![Der letzte Sommer der Reichen](img15/letzterSommer_01k.jpg)
„Schrill“: Das ist so ein Adjektiv, das man dem
österreichischen Filmemacher und Autor Peter Kern gerne „umhängt“ – wie ein
Deckmäntelchen, das weniger den Künstler und sein Werk schützt; vielmehr
lenkt es ab in Richtung vermeintlicher Abseitigkeiten und Kapriolen, um nur
ja nicht zuzugeben, dass Kerns Blick Lust- und Last- und Gewaltvorstellungen
sich sehr unverstellt an realen Gegebenheiten misst.
Trailer:
http://stadtkinowien.at/media/uploads/filme/841/dlsdr_trailer_24_hd_20web_h264.mov
Mittwoch, 19.8.15,
18:00 und Donnerstag, 20.8.15, 19:30 Uhr:
Eine Veranstaltung des Jüdischen Museums Hohenems in Zusammenarbeit mit dem
Filmforum Bregenz und dem FKC im Cinema Dornbirn
Mein Herz tanzt
(Dancing Arabs)
Israel, Deutschland,
Frankreich, 2014, Cinemascope, 105 Min.
Originalfassung hebräisch / arabisch mit deutschen UT
Regie:
Eran Riklis
mit: Tawfeek Barhom, Razi Gabareen, Ali Suliman, Yaël Abecassis, Marlene
Bajali u.a.
![Dancing Arabs](img15/Arabs_01k.jpg)
MEIN HERZ TANZT ist die Geschichte von Eyad, der als bislang erster und
einziger Palästinenser an einer Elite-Schule in Jerusalem angenommen wird.
Eyad ist sehr bemüht, sich seinen jüdischen Mitschülern und der israelischen
Gesellschaft anzupassen – er möchte dazu gehören. Und sein Leben nimmt eine
neue Wendung, als sich die schöne Naomi in Eyad verliebt. Eine Liebe, die
gegenüber Familie und Freunden geheim bleiben muss. Naomi möchte gegen alle
Widerstände zu Eyad stehen und auch Eyad ist bereit, alles für Naomi zu tun.
Auf seiner Suche nach Zugehörigkeit muss er schließlich erkennen, dass er
eine Entscheidung fällen muss, die sein Leben
für immer verändern
wird.
![Dancing Arabs](img15/Arabs_04k.jpg)
Ein seit langem unter der Oberfläche schwelender ethnischer Konflikt, ein
Leben zwischen zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und
die immer verzweifelter werdende Suche nach der eigenen Identität bilden das
ebenso emotionale wie spannende Gerüst von Eran Riklis‘ MEIN HERZ TANZT.
Der Junge Eyad wächst in einer arabischen Kleinstadt in Israel auf. Inmitten
einer lebhaften Familie, mit einem desillusionierten Revolutionär als Vater,
einer sanften, liebevollen Mutter und einer traditionsbewussten, weisen
Großmutter. Schnell stellt sich heraus, dass Eyad der hellste Kopf an seiner
kleinen Schule ist, der als Hochbegabter zum Stolz von Familie und der
ganzen Heimatstadt wird. Da Vater Salah einst wegen revolutionärer
Aufwiegelei die Universität verlassen musste, soll jetzt eben Eyad mit
seiner Intelligenz die Ehre der Familie wieder herstellen. Als erster und
bislang einziger Palästinenser erhält er ein Stipendium an einem jüdischen
Elite-Internat in Jerusalem, das seinen Schülern zahlreiche kreative
Betätigungsfelder anbietet.
Erst schüchtern, dann mehr und mehr
fasziniert von den vielfältigen Möglichkeiten des Campuslebens freundet sich
der Muslim Eyad mit seinem jüdischen Mitschüler Yonatan an, der an einer
unheilbaren Muskellähmung leidet, und erfährt darüber hinaus durch die
Zuneigung seiner selbstbewussten Klassenkameradin Naomi die Schmetterlinge
des Verliebtseins im Bauch und seine ersten erotischen Abenteuer. Die
ständige, gesellschaftlich erzwungene Geheimhaltung ihrer Liebe zehrt an
beider Nerven. Als Naomis Eltern sie von der Schule nehmen, um der Beziehung
ein Ende zu machen, gibt Eyad zum Entsetzen seiner Lehrer und seines Vaters
das Stipendium auf, damit Naomi dort ihre Ausbildung beenden kann.
Gleichzeitig verschlimmert sich Yonatans Gesundheitszustand derart, dass er
die Wohnung seiner Mutter und nicht viel später sein Zimmer nicht mehr
verlässt und alle Außenkontakte abbricht. Nur Eyad wird von Yonatan geduldet
und wird konsequent als Betreuer des Schwerkranken nicht zuletzt auch auf
Wunsch von Yonatans Mutter zum Teil dieser kleinen Familie. Aber Eyads
Wunsch nach Anerkennung, nicht als Araber, nicht als Jude, sondern als
Israeli, wird durch die Schikanen der täglichen Diskriminierung auf eine
harte Probe gestellt. Auch die weiteren, heimlichen Treffen mit seiner Liebe
Naomi gestalten sich zunehmend zäher. Hin- und hergerissen zwischen seinen
traditionellen Wurzeln und der Bindung an seine palästinensische Familie
sowie der Faszination der intellektuellen und freizügigen Möglichkeiten des
modernen Israel sucht Eyad verzweifelt nach einer eigenen Identität. Als
Yonatan schließlich stirbt, fasst Eyad einen ebenso radikalen wie
weitreichenden Entschluss, um endlich die Stigmatisierung hinter sich zu
lassen und gesellschaftliche Anerkennung zu erreichen.
Artikel Wiener Zeitung
Programm FKC September
2015
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