FKC Dornbirn - Programm März 2015

Eintrittspreise:  10€ normal -
8 € (für Mitglieder mit Ausweis, Behinderte) - + 2€ bei  3D - Projektion im Cinema Dornbirn  

1. Film   2.Film   des Monats   


Mittwoch, 11.3.15, 18:00 Uhr; Donnerstag, 12.3.15., 19:30 Uhr

Höhere Gewalt (Turist)

Schweden 2014, 118 min, schwedische O.m.U. ; Cinemascope
Regie und Drehbuch: Ruben Östlund. Kamera: Fredrik Wenzel, Fred Arne Wergeland.

Ruben Östlund, der „David Fincher Schwedens“ seziert meisterhaft mit trockenem schwarzem Humor die Rollenbilder einer modernen Familie. – „Ein existentielles Drama, aber auch einfach eine großartige Farce, eine Comedie humaine über das moderne Leben.“ (artechock.de)

Höhere Gewalt

"Ein Film über Männlichkeitswahn und die Suche nach der heilen Welt - meisterlich inszeniert, großartig anzusehen, wunderbar boshaft und sehr, sehr spannend!" (Programmkino.de) Eine junge schwedische Familie macht Skiurlaub in den französischen Alpen. Die Sonne scheint, die Pisten sind herrlich, das Berg-Idyll perfekt. Doch plötzlich geschieht beim Mittagessen auf der Restaurant-Terrasse die Katastrophe: Eine Lawine rast mit voller Wucht auf sie zu. Panisch ergreift Mutter Ebba die beiden Kinder - panisch ergreift Vater Tomas die Flucht. Als sich der Nebel legt, sind alle unversehrt. Das große Unglück ist zwar ausgeblieben, doch zurück bleibt der Schock über Tomas' Handeln. Die Kinder streiken, die Ehe kriselt, und Tomas muss schwer mit seiner mangelnden Courage und seiner angeschlagenen Männlichkeit kämpfen.

Höhere Gewalt

"Östlund erweist sich erneut als virtuoser Skeptiker zwischenmenschlicher Beziehungen. Seine langen, distanzierten Einstellungen registrieren aufmerksam kleinste Veränderungen in der Körpersprache der Figuren oder taxieren ihre Gesichter. HÖHERE GEWALT ist auch deswegen so überzeugend, weil Östlund seine männliche Figur nicht durch eine Frau zu demontieren versucht. Im Gegenteil entwickelt sich Ebba, je stärker Tomas von Selbstzweifeln geplagt wird, zur Pragmatikerin. Das letzte Familienbild könnte in seiner heroischen Zeitlupenhaftigkeit auch als ironischer Spiegel des Gruppenfotos vom Anfang zu verstehen sein. Bis man realisiert, dass Ebba kurzerhand die Rolle des Familienoberhaupts übernommen hat." (Die Zeit)
"Ein Lehrstück über Geschlechterrollen und deren Wandel im Postfeminismus, und dass Östlund bis zum Schluss nicht Partei ergreift, gehört zu den vielen Stärken dieses Films." (Der Tagesspiegel)
"Einen böseren Film über die Widersprüchlichkeiten moderner Geschlechter- und Familienbilder gibt es heuer nicht." (Spiegel online)
Tomas und Ebba verbringen den Winterurlaub mit ihren Kindern Vera und Harry im französischen Ski-Ressort Les Arcs. Sie wünschen sich für den Urlaub vor allem mehr Zeit für einander. Doch abschalten ist schwerer als gedacht. Tomas kann von seiner Arbeit einfach nicht Ab­stand nehmen. Ebba versucht ihren Ärger zu unterdrücken. Doch dann greift die Natur ein: Durch eine Lawine gerät die Familie in Lebensgefahr. Und Tomas rennt um sein Leben, ohne sich auch nur umzudrehen nach seiner Frau und seinen Kindern. Wie soll Ebba diesen schweren Vertrauensbruch überwinden? (nach: artechock.de; zeit.de)
„Wie verhalten sich Menschen in Extremsituationen? Und wie wirkt sich dieses instinktive Verhalten – vor allem dann, wenn es falsch im Sinne von ,moralisch nicht korrekt’ war – auf sie und ihre Mitmenschen aus? Aus dieser (…) Fragestellung heraus entwickelt der schwedische Regisseur Ruben Östlund eine faszinierende Studie über familiäre Strukturen und das Verhalten in Extremsituationen. Formal von äußerster Strenge, eingeteilt in Kapitel, die den Urlaubstagen zugeordnet sind und mit einer exzellenten Kameraarbeit, die den Kontrast zwischen moderner Hotelarchitektur und der erhabenen Bergwelt betont, erinnert der Film stellenweise (und das liegt nicht allein an der alpinen Bergwelt) an die Arbeiten Ulrich Seidls und an dessen zwischenmenschliche Versuchsanordnungen.” (Joachim Kurz, kino-zeit.de)
„Von allen Satirikern unter den Filmschaffenden zeigt Östlund vielleicht die raffinierteste Art von schwarzem Humor.” (Variety)

Originaltrailer: https://www.youtube.com/watch?v=PBsayhY2GrA



Mittwoch, 25.3.15, 18:00 und Donnerstag, 26.3.15, 19:30 Uhr:

Winterschlaf (KIŞ UYKUSU)

 

Deutschland/Frankreich/Türkei 2014, Überlänge 196 min, türk. O.m.U., Cinemascope
Regie: Nuri Bilge Ceylan

Der Gewinner der Goldenen Palme und des FIPRESCI-Preises des letztjährigen Filmfestivals von Cannes verbindet grandiose Bilder einer archaischen Landschaft mit einem Kammerspiel um große Fragen über Liebe und Macht, Gesellschaft und Moral. – „Ein atemberaubendes Drama“ (Berliner Zeitung)

Auszeichnungen: Cannes Film Festival: Goldene Palme, FIPRESCI-Preis

Winterschlaf 

In den imposanten Bergen Kappadokiens betreibt der ehemalige Schauspieler Aydin ein Hotel, in dem er mit seiner deutlich jüngeren Frau Nihal und seiner gerade geschiedenen Schwester Necla wohnt. Während die Kälte des Winters unaufhaltsam in die bescheidenen Unterkünfte dringt, wachsen die Spannungen zwischen Aydin und seinem Umfeld. In den Konfrontationen mit den Dorfbewohnern geht es um Geld und Ehre, die eher theoretischen Dispute mit seiner Schwester drehen sich um philosophische Fragen und der Konflikt mit seiner Frau wächst zu einer fundamentalen Auseinandersetzung über Liebes- und Lebensentwürfe. So offenbart sich Aydin zunehmend als selbstgefälliger Zyniker, der die Menschen um sich herum klein zu halten versucht und ohne Skrupel demütigt, sobald er seine Stellung als Patriarch gefährdet sieht.

WINTERSCHLAF spielt in der großartigen Naturkulisse des Hochlands von Kappadokien, einem abgelegenen Teil Zentralanatoliens. Dort be­­treibt der pensionierte Schauspieler Aydin ein kleines Hotel, in dem er mit seiner deutlich jüngeren Frau Nihal und seiner gerade geschiedenen Schwester Necla wohnt. Er schreibt belehrende Kolumnen für eine Regionalzeitung und arbeitet an einem Buch über die Geschichte des türkischen Theaters. Während die Kälte des Winters unaufhaltsam in die bescheidenen Unterkünfte dringt, wachsen die Spannungen zwischen Aydin und seinem Umfeld. In den Konfrontationen mit den Dorfbewohnern geht es um Geld und Ehre, die eher theoretischen Dispute mit seiner Schwester drehen sich um philosophische Fragen und der Konflikt mit seiner Frau, die ein örtliches Wohltätigkeitsprojekt betreut, wächst zu einer fundamentalen Auseinandersetzung über Liebes- und Lebensentwürfe.
WINTERSCHLAF verbindet die grandiosen Bilder der Tuffhöhlen­landschaft mit einem Kammerspiel um große Fragen über Liebe und Macht, Gesellschaft und Moral. Die mit unermüdlicher Energie betriebenen, präzisen Dialoge werfen einen Blick auf Menschen am Rand der Welt und dringen auf diese Weise tief ins Herz der Gesellschaft ein. In dem ästhetisch ausgereiften Film entwirft Regisseur Ceylan eine profunde Charakterstudie und gleichzeitig ein subtiles Sittenbild seiner türkischen Heimat, in der Meinungsfreiheit und -vielfalt bedroht sind. Inspiriert ist sein Film von den Werken Tschechows und den Filmen Ingmar Bergmans. Einen tonalen Rahmen findet er in Schu­berts Klaviersonate in A-Dur. (aus: www.kinokult.de)
„Es gibt Filme, in denen man kaum zum Atemholen kommt, so schnell, so laut, so übermächtig ist alles, was man sieht. Und es gibt Filme, die das Herz höher schlagen lassen durch die Schönheit ihrer Bilder. Nuri Bilge Ceylans WINTERSCHLAF ist so ein Film.” (faz.net)

Trailer: http://stadtkinowien.at/film/763/videos/ajax/
oder

https://www.youtube.com/watch?v=5PR3zU9UmoA


FKC April 2015

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