Ücüncü sayfa | Zeki Demirkubuz | Türkei 99 |
Ein drittklassiger Schauspieler einer billigen TV-Serie wird von einem
Kollegen aus dem Schowgeschäft brutal zusammengeschlagen, weil er
ihm 50 Dollar nicht zurückzahlen kann. Er habe noch einen Tag, das
Geld aufzutreiben. Zuhause angekommen, will der Vermieter ausstehende 600
Dollar an Miete und Betriebskosten eintreiben. Der Bedrängte geht
einen Stock höher und erschießt den Vermieter, fällt dabei
selbst in Ohnmacht. Er wacht mysteriöserweise in seinem Bett auf,
die Polizei verhört alle Mieter, keiner hat etwas gehört. Er
kommt frei. Als zwei Schlägertypen nun die 50 Dollar eintreiben wollen,
hilft ihm eine beherzte Nachbarin, die von ihrem Mann regelmäßig
mißhandelt wird, aus der Patsche. Er hingegen schaut tatenlos zu
als sie brutal geschlagen wird. Doch verspricht er ihr, ihren Mann umzubringen,
ist jedoch dazu zu feige. Er beteuerte ihr dennoch seine Liebe und behauptet
künftig alles für sie zu tun. Eines Tages kommt der brutale Nachbar
bei eine Schlägerei durch einen anderen um. Er macht sich nun Hoffnung
auf eine Liebesbziehung. Der neue Vermieter, der Sohn des Ermordeten, schmeißt
ihn aus der Wohnung; die Nachbarsfamilie sei vorher von sich ausgezogen.
Er trifft sie plötzlich, bestens gekleidet in schöner, neuen
Wohnung mit einem anderen Mann, vor. Sie erklärt ihm, der Vermieter
habe auch sie sexuell mißbraucht und sie sei gerade bei ihm gewesen
als er ihn erschossen hatte. Sie habe ihn in seine Wohnung zurückgebracht.
Und den dritten Mann habe es übrigens schon vorher gegeben.
(Da nun nicht erklärt wurde, warum sie sich denn von den beiden
anderen Männern hat mißhandeln lassen) ein völlig unbefriedigender
Schluß; deswegen bekommt er von mir nur
**annehmbar für FreundInnen feministischer Propaganda
Günese yolculuk | Yesim Ustaoglu | Türkei 99 |
Ein Trigon Film. Dolby SR Stereo.Der Kurden Konflikt. Verhaftungen, Folterungen; Schikanen, Ausgrenzung am Arbeitsplatz, immer wieder Straßensperren und Kontrollen. Ein gerade noch mit dem Leben davongekommen Kurde reist mit der Leiche eines zu Tode gefolterten Genossen durch die Türkei. An dessen Heimatstadt angekommen, wo er ihn bestatten wollte, findet er nur noch ein ausgebranntes und geflutetes Dorf vor.
Ein eindringliches Stimmungbild über die "Europareife" der Türkei in Sachen Menschenrechte.
Leider wird zu sehr schon am Beginn alles dramaturgische
Pulver verschossen, immer wiederkehrende Szenen von Straßensperren
und wie man trickreich durchkommt, sind auf die Dauer nicht mehr spannend.
Dennoch ein hochpolitisches Road-Movie durch einen Folterstaat.
**** empfehlenswert
Zafiros, locura azul | Manuel Herrera | Cuba, USA 97 |
Kuba/USA. Erste ICAIC Koproduktion mit den USA (!) und somit garantiert
unpolitisch. Los Zafiros spielten Acapella-Schnulzen a la THE PLATTERS
in spanisch. Sie feierten sensationelle Erfolge im Inland und später
auch in Frankreich. Tamla Motown wollte sie unter Vertrag nehmen. Interne
Streitereien und Weibergeschichten führen immer wieder dazu, daß
einzelne Musiker abspringen. Nur für Liebhaber diese Musikrichtung.
Ein weiterer Kuba-Musikfilm mit den üblichen Zutaten: Musik, 50er-Jahre
Autos, Kubas schöne Landschaften und Frauen.
Handwerklich solide.
** annehmbar für Freunde der Paltters und Zafiros.
La mancha de sangre | Adolfo Best Maugard | Mexico 1937/43 |
Eine Rolle ohne Ton, eine Rolle ohne Bild. Adolfo Best Maugard, ein
Intellektueller, Freund Eisensteins, förderte als Abteilungsleiter
im Bildungsministerium Mexikos auch dessen Meisterwerk ¡Que viva
Mexico! Erste komplette Stripteaseszene der Filmgeschichte (!!!). Der Film
entstand in einem Bordell bzw. einer Bar in Mexiko mit echten Nutten und
Zuhältern und Laien aus dem Mileau. Ein armer Kunde und eine Hure
verlieben sich, was dem Geschäft abträglich ist. Detailgetreue
Wiedergabe (Spucknäpfe...) und ein überraschend gut klingender
Soundtrack machen diese restaurierte Kopie zum filmhistorischen Vergnügen.
**** für filmgeschichtlich Interessierte
Garaje Olimpo | Marco Bechis | AR, I,F 99 |
Bye, bye, Africa | Mahamat-Saleh Haroun | Tschad, F 98 |
Technisch mangelhafter Video-Transfer, jedoch erklärt er, warum
kein Geld für einen richtigen Film vorhanden war. Die Macht der Bilder,
die Realität und das Kinosterben in Arika. der Videoboom. Anlaß
für die Reise eines im Exil lebenden Filmemachers war der Tod seiner
Mutter Er findet ein Land vor, indem das Chaos herrscht und will einen
Film drehen, macht Casting. Isabella spielte in einem früheren Film
von ihm eine Aids-Kranke, nun meinen alle, sie sei wirklich infiziert;
sie ist einsam geworden. Wer ein Kondom nimmt, um mit ihr zu schlafen,
habe kein Vertrauen zu ihr, meint sie. Die Kinos verfallen, die Technik
ist veraltet; hingegen zeigt in jedem Hinterhof ein Videoclub US-Filme...
Gutgemeint und korrekt.
** annehmbar