wenn nicht anders angegeben ist Dr. Norbert Fink der Autor
WG = Prof. Walter Gasperi
Urs = Dr. Urs Vokinger
Weitere
Kritiken von Walter Gasperi finden sich
auch hier. (Kultur-Online
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bestmöglich: *****, **** = herausragend, ***= sehenswert, ** diskutabel, *
mangelhaft, # langweilig, ## = 2 Schlafkissen für besonders langweilige Filme
Hinweis - hier kritisiere ich im allgemeinen aktuelle Filme, die ich irgendwo
auf der Welt sehe, in der Regel nicht jene, die wir sicher ins Programm
aufnehmen oder selbst gezeigt haben.
Habemus
Papam - Ein Papst büxt aus
Regie: Nanni Moretti,
I, F 2011, 103 Min.; mit Michel Piccoli, Nanni Moretti, Jerzy Stuhr
Der Film
präsentiert uns einen sehr, sehr menschlichen Papst, und leider ist der Film
pure Fiktion und keine Doku!
Ein neuer Papst wird gewählt und nach traditionellem Ritus tritt die Enklave
zusammen. Jeder betet zu Gott "wähl bitte nicht mich!". Nach einigen erfolglosen
Wahlgängen der möglichen Favoriten, in denen kaum gesprochen wird,
fällt die Wahl auf den Außenseiter Melville, der darüber mehr als geschockt ist.
Als er auf dem Balkon der sixtinischen Kapelle vor die auf dem Platz vor dem
Petersdom wartende Menge treten soll, bekommt er eine Angstattacke schreit auf
und dreht wieder um. "Der neue Heilige Vater hat sich zum Gebet zurückgezogen!"
heißt es offiziell, doch der Papst schließt sich mal ein. Ein Psychoanalytiker
soll ihm helfen, doch darf er keine Fragen über Sex, die Mama, die Kindheit oder
gar Zweifel an Gott stellen und alle Kardinäle wollen dabei zuhören - so klappt
Psychotherapie natürlich nicht. Er wird an die geschiedene Frau des
Psychoanalytikers verwiesen und dort bietet sich ihm die Möglichkeit zur Flucht
inkognito. Währenddessen trainiert der Psychoanalytiker die Kardinäle in
Volleyball...
Der neu gewählte Papst gerät dabei in einem einfachen Hotel auch in die etwas
verrückte Theaterszene und entpuppt sich als verkannter (?) Schauspieler.
Es gibt dann eigentlich auch kein Happyend, sondern nur eine ehrliche Antwort.
Der Atheist Nanni Moretti, der selbst den Psychoanalytiker spielt, hat hier
keineswegs boshaft die Kirche kritisiert, sondern die alten Herrenriege der
Kardinäle recht menschlich, also mit all ihren Schwächen dargestellt, scharf
sind eigentlich nur indirekten Schlussfolgerungen: die Papstwahl ist mehr Zufall
als Ergebnis einer eingehenden Diskussion und das Amt des Papstes ist eigentlich
nicht zu bewältigen, soviel gäbe es zu reformieren. Und von "oben" spürt er
keine Hilfe.
**** Nicht boshaft, sondern sehr menschlich wird
die panische Angst eines neugewählten Papstes vor seiner Bürde dargestellt.
Der Gott des Gemetzels (Carnage)
*** Mehr Theater als Film, aber durchaus eindrucksvoll.
Eine dunkle Begierde - A
dangerous method
Dreiviertelmond
Regie: Christian Zübert, D 2011, Cinemascope
Hartmut, ein grantiger Taxifahrer wird von seiner Frau nach 35 Jahren Ehe
verlassen, da sie einen anderen gefunden hat. Hartmut hat noch etwas Kontakt zu
seiner Tochter, die ein „Schuhcafé“ aufmachen will.
Bei einer Fahrt nimmt er eine türkische Frau mit einem jungen Mädchen, Hayat,
mit. Hayat wird kurz darauf zu ihrer Oma gebracht, weil die Mutter auf einem
Kreuzfahrtschiff arbeitet. Doch die Oma fällt beim Beten ins Koma. Hayat ruft um
Hilfe und sie werden ins Spital gebracht. Nachdem sich niemand um Hayat kümmert,
verlässt sie das Spital und trifft zufällig auf das Taxi von Hartmut. Der fährt
sie nach Hause, und sie schläft ein. Er bringt sie ins Bett, fährt aber am
nächsten Morgen nochmals hin um das Fahrgeld abzuholen, dabei merkt er, dass sie
völlig alleine ist, Hayat hängt sich an ihn und Hartmut sucht verzweifelt nach
jemandem, der sich um sie kümmern könnte. Ganz langsam merken beide, dass der
andere die einzige Bezugsperson ist. Hartmut macht auch immer mehr Fehler, aus
Unachtsamkeit baut er einen Unfall.
Bis endlich die Mutter doch auftaucht, wachsen sie sich ans Herz. Als Hartmut
wieder alleine ist und seine Frau sich endgültig scheiden lassen will, spürt
Hartmut, was er im Leben falsch gemacht hat und wie einsam er ist. Er gönnt sich
daraufhin einen Urlaub in Istanbul. Die Nachbarn meinen „mit Hartmut ist wohl
etwas nicht in Ordnung!“ Derweil fängt er erst im höheren Alter an, das Leben zu
geniessen.
Der vom BR und arte produzierte ist etwas brav, es dominieren aber die
herausragenden schauspielerischen Leistungen von Elmar Wepper als Hartmut und
Mercan-Fatima Türköglu als Hayat (was Leben auf deutsch bedeutet).
**** ein rührender, zutiefst menschlicher Film, der an
sich fürs Fernsehen gemacht wurde und entsprechend brav ist.
CAVE OF FORGOTTEN DREAMS
DIE HÖHLE DER VERGESSENEN TRÄUME
R: Werner Herzog,
Frankreich/Kanada/USA/GB/Deutschland 2010, 3D-DIGITAL, 90 Min.
Werner Herzog führt uns mit einer verblüffend effektvollen 3D-Kamera in die
Chauvet Höhlen im frz. Ardeche-Tal, wo vor 28.000 Jahren Menschen in dieser
Höhle verblüffend perfekte Zeichnungen von Tieren – und einer einzigen Frau
(ähnlich der Venus von Villendorf) machten. Sie lebten aber nie in dieser
Höhle, sondern inszenierten dort irgendwelche Rituale. Neben den Stalaktiten und
anderen Ablagerungen finden sich auch viele Skelette von Höhlenbären. Manchmal
nahe an der Grenze zu Esoterik („die Geister führen den Pinsel, die Hand des
Malers ist nur ihr Werkzeug“), führen uns Wissenschafter aus mehreren
Disziplinen mit in die Höhle, die nach dem heutigen Wissen das älteste
Beweisstück früher menschlicher Kultur ist.
****Verblüffende 3D-Technik und eine Reise in
die Zeit der frühesten Kultur des homo sapiens ergeben einen lehrreichen und
unterhaltsamen Dokumentarfilm.
Die 1994 im südfranzösischen Ardèche-Tal entdeckten Chauvet-Höhlen sind eine wissenschaftliche Sensation. Rund 400 Wandbilder, bis zu 32.000 Jahre alt, verstecken sich in dem 400 Meter langen Höhlensystem und sind so empfindlich, dass der Zugang stark reglementiert wird. Ein Felseinsturz hat den Eingang zu den Höhlen vor mehr als 20.000 Jahren versiegelt und das Wunder der Konservierung möglich gemacht. Die Höhlenmalereien und -zeichnungen in der Ardèche-Provinz gelten als die bisher frühesten Funde von vorzeitlicher Kunst und werden seit der Entdeckung unter Verschluss gehalten. Nur eine Handvoll Menschen durfte die Artefakte bisher mit eigenen Augen sehen, weil sie extrem empfindlich sind. Schon die kleinste Veränderung der Luftfeuchtigkeit durch menschlichen Atem kann verheerende Folgen für die prähistorischen Kunstwerke haben und sie zerstören. Neben einem Team aus Wissenschaftlern durfte Herzog unter strengsten Auflagen für kurze Zeit im Frühjahr 2010 in den Chauvet-Höhlen drehen. Niemand hätte wohl vor CAVE OF FORGOTTEN DREAMS Werner Herzog mit einem 3D-Film in Verbindung gebracht, aber für diesen ganz speziellen Drehort gab es, wie Herzog betont, keine andere Wahl als dieses Format. Zugleich verkündete er, dass CAVE OF FORGOTTEN DREAMS sein erster und letzter 3D-Film sein werde. (Leokino.at)
Österreich 2011;
Regie & Buch: Karl Markovics, 93 Min
Der in überbreitem Cinemascope gedrehte Film zeigt den verschlossenen Jugend -
Häftling Roman Kogler. Er wurde als Kind von seiner Mutter fast erstickt, als er
zuviel schrie, wiederbelebt und der Jugendfürsorge übergeben. Mit 14 wurde er
selbst zum Mörder.
Er bekommt Freigang und soll sich einen Job suchen, sein Bewährungshelfer ist
nicht wirklich schlecht, aber auch nicht sehr sensibel und hilfreich. Ebenso
sind seine Wärter im Knast weder Sadisten, noch Engel.
Nur die städtische Bestattung gibt ihm eine Chance, da heißt es Stiegen rauf-
und runter Särge und Leichen transportieren, Leichen waschen und anziehen, zum
Krematorium oder Friedhof bringen.
Doch ganz langsam beginnt Roman sich mit seinem Leben auseinanderzusetzen und
die Herausforderungen anzunehmen, der Kontakt zur leiblichen Mutter fällt schwer
und sie ist auch eine schwierige Person, ein freundliches Lächeln einer
Ausländerin im Zug gibt ihm einen Funken Hoffnung. Ausgerechnet der Job mit dem
Tod führt ihn ins reale Leben zurück.
Am Schluss Hoffnung – die Anhörung mit dem Richter verläuft positiv und ihm Job
hat er sich eingearbeitet.
Bildsprache und Inhalt passen kongenial zusammen. Die Musik kündigt die Stimmung
an.
**** Herausragender „Problemfilm“ im Stile der „Berliner Schule“, langsam, präzise, wortkarg, herausragende Kamera.
Whores´
Glory
Michael Glawogger, A/D 2011
Nach dem Spezialpreis der Jury in Venedig wurde dieser Film mit Lob überhäuft.
In einer Trilogie zeigt Glawogger das Leben von Prostituierten in drei Ländern:
Thailand, Bangladesh und Mexiko. In den ersten beiden gab es einen Zensor, der
aufpasste, dass wir nicht zuviel sehen, erfahren wir im Abspann, da sind die
Latinos weniger prüde gewesen und darum ist die dritte Episode eindeutig die
schärfste.
Der „Fish Tank“ in Bangkok: die Mädchen beten zu ihren Göttern, und bitten um
viele Freier. Sie sind von allen die am meisten zu Passivität verurteilten,
haben hübsch aufgemacht mit einer Nummer hinter einer Glasscheibe zu sitzen und
drauf zu warten, ausgesucht zu werden, dabei pfuscht ein Butler ins Werk, der
den Kunden Empfehlungen erteilt. Nach der Arbeit gehen sie in Diskos und zahlen
ihrerseits für Tänzer, und ereifern sich vorzustellen, wie schlimm es mit
„Alten“ über 40 sein müsse, eine absurde Situation. Sie zahlen und werden für
menschliche Bedürfnisse bezahlt. Sexarbeit ist für sie eine ziemlich normale
Sache und Sextouristen nur ein kleiner Teil der Kundschaft.
Wenig einladend für uns hingegen ist das Ambiente in Faridpur, Bangladesh, junge
Frauen werden an „die Stadt der Freude“ verkauft, wo sich 600 bis 800
Prostituierte mit ihrem Kindern und ihren „Müttern“ (Zuhälterinnen) in einem
großen, schäbigen Haus aufhalten. Sie sind mehr oder weniger begabt im Werben um
Freier, mal traurig und mal fröhlich. Hart geht es zu, wenn eine nicht einmal
ihre Miete erwirtschaftet oder an den psychischen Problemen zerbricht. Alle
Kundenwünsche erfüllen sie nicht, denn der Islam verbietet z.B. den Oralverkehr.
Ganz anders in Reynosa an der Grenze zu Texas in Mexiko, hier wird so ziemlich
alles angeboten. Echte Machos sind die Kunden der Chicas der „zona de tolerancia“,
manche haben Christus auf die Brust tätowiert, was sie nicht davor abschreckt,
regelmäßig die Zone zu besuchen und dabei noch abfällig über die „Schlampen“ zu
sprechen. Auch die arbeitenden Frauen sind abergläubisch und haben eine
eigenartige Frömmigkeit. Hier gibt’s knallharte Tipps und einige heiße Szenen zu
sehen, hier wird das Konzept gebrochen, nur die Frauen oder die Freier erzählen
zu lassen, hier sieht man sogar einen Akt, der jedoch exakt nach Zeitablauf
beendet wird, auch wenn der Macho noch nicht gekommen ist, aber auch nicht mehr
Geld hatte um weiter zu machen.
Auch hier gibt es wieder widersprüchliche Aussagen, von solchen denen es selber
Spaß macht, bis zur bitteren Rückschau einer ins Alter gekommenen, die niemand
mehr will.
Verstört hat mich weniger der dokumentarisch exakte Blick in das Milieu, als das
schrille Sounddesign, wo unnötigerweise die Stille der Nacht mit schräger
Popmusik zugepflastert wurde. (ein Der Film geht mit Sicherheit klar an die Grenzen
dessen, was auch bei uns gesagt und gezeigt werden darf (ich bin gespannt, ob
ihn die Koproduzentem ORF/ZDF/arte wirklich in der Kinofassung zeigen können)
Trotz allem wirkte der noch auf echten Film aufgenommene Dokumentarfilm weniger
bildgewaltig, als z.B. sein Meisterwerk „Workingman´s Death“, mag aber auf
Unbedarfte eine schockierende Wirkung ausüben, da weder moralisiert noch mit
pädagogischem Zeigefinger auf Huren oder Freier gezeigt wird. Das älteste
Gewerbe der Welt wirft auch einen Blick auf die Geschlechterbeziehungen in der
jeweiligen Gesellschaft.
*** sehenswert, sicher ein sehr erstaunlicher
Einblick in das Leben der Prostituierten.
Planet der
Affen - Prevolution
Rupert Wyatt, USA 2011
Es handelt sich hier keineswegs um eine Remake der alten „Planet der Affen“
Serie, wo die Menschen von Affen in Käfigen oder Zoos gehalten werden und nur
ein Forscherpärchen deren Intelligenz entdeckt.
Es geht hier um Versuche mit Medikamenten, die Alzheimer bzw. den
altersbedingten Hirnabbau stoppen sollten, das Medikament zeigt bei Primaten
eine rasche Wirkung und die Intelligenz der Affen steigt rasant an, doch eines
Tages werden die Tiere sehr aggressiv und müssen getötet werden. Cäsar, ein
junggeborenes Schimpansenbaby wird aber gerettet und von Will nach Hause
genommen, es hat den Impfstoff von der Mutter übertragen bekommen und ist
ebenfalls übermäßig intelligent. Indes appliziert Will verbotenerweise seinem
eigenen, an Alzheimer erkrankten Vater, den Impfstoff und der wird sofort wieder
geistig fit wie noch nie (was wohl sehr unglaubwürdig ist bzw. von magischem
Glauben an die Pharmaindustrie zeugt) doch ist die Wirkung nicht dauerhaft. Als
sich der Vater mit seinem Nachbar streitet, weil er mehrere Autos demolierte,
greift Cäsar aggressiv ein und wird in ein Tierheim gebracht, wo er schlecht
behandelt. Inzwischen experimentiert man mit einem neuen Wirkstoff, der aber bei
Menschen und Primaten ganz unterschiedliche Nebenerscheinungen aufweist. Cäsar
rebelliert und führt einen Affenaufstand an, stiehlt den neuen Wirkstoff und
gibt ihn seinen Leidensgenossen, damit sie kluger werden. der die eingesperrten
Tiere in die freie Natur zurück bringen soll, gegen die fliehenden Tiere wird
eine ganze Armee eingesetzt, auf der Golden Gate Bridge kommt es zum Kampf.
Die Menschen, die mit dem neuen Wirkstoff in Kontakt gekommen sterben an einer
Tröpfcheninfektion, ein Pilot trägt das tödliche Virus in die Welt.
Vielleicht sterben so die Menschen aus und intelligente Affen übernehmen die
Macht?
Tricktechnisch – „Performance Capture Verfahren"
ist der Film sicher ein Meilenstein und auch inhaltlich kein simples Remake,
langweilig ist er auch nie, doch ist auch er ein typischer Hollywood-Film mit
seiner versteckten Ideologie und den üblichen Gewaltszenen. Andererseits warnt
er doch vor leichtfertigem Glauben an die leichte Manipulierbarkeit der Gene und
beinhaltet einige kluge Querverweise. ***
***Alle realen Konflikte, die es zwischen den Türken und den Deutschen gibt, werden sorgfältig ausgeklammert, aber beide Seiten bekommen ihr Fett ab, eine Komödie voller Herzenswärme, eine wirklich köstliche Unterhaltung!
POLL wurde beim Deutschen
Filmpreis 2011 mit vier Lolas ausgezeichnet und damit zum meistprämierten Film,
wenn man den Inhalt auf der Homepage liest müsste man meinen einen
sensationellen Film zu sehen zu bekommen, doch leider - vieles ist nur
angedeutet, wird nicht klar ausgeführt, es bleibt ein schwülstiges Melodram mit
weniger Message. Die sehr aufgeweckte Oda von Siering ist die Tochter eines
etwas verschrobenen Arztes, der sich als Genie in Sachen menschliches Gehirn
wähnt,
Präparate sammelt und bei jeder Gelegenheit Gehirne seziert. Er hat seinen
Lehrstuhl in Wien verloren und wird von seinen Kollegen ausgelacht. (Was er
eigentlich für eine Theorie hatte, bleibt wie so vieles ausgespart), wir
befinden uns in der kleinen Ortschaft Poll in Baltikum (auch das wird
geografisch nicht näher erläutert), wo einige deutsch sprechen, obwohl es
zum Russischen Zarenreich gehört, wir schreiben das Jahr 1914. Als Oda
zufällig einen von zaristischen Truppen schwer verwundeten estnischen
Anarchisten "Schnaps" in einem verlassenen Nebengebäude findet, gibt sie sich
als 20 jg Krankenschwester aus und hilft ihm, die Nahrungsmittel klaut sie oder
zweigt sie von ihrem Munde ab, die Medizinischen Mittel findet sie im Labor des
Vaters. Es gelingt ihr, ihn gesundzupflegen und eigentlich möchte sie mit ihm in
die aufkeimende Revolution ziehen, doch am Schluss geht alles schief und
endet tragisch.
Zwar schön fotografiert - ein Kolonialstilhaus am Meer wurde eigens für den Film errichtet - und mit mehreren, sonst vom "Tatort" bekannten Schauspielern prominent besetzt, überzeugt die Umsetzung nicht, der alte Dr. Sierig glaubt nicht, dass sich jemand verändern kann, wenn sein Gehirn mal so ist, doch die Geschichte wird ihn eines Besseren belehren, wir erfahren nichts von den Ideologien der damaligen Zeit, sehen nur schön gekleidete Soldaten und Zivilisten, die üppig tafeln. Anfangs ist der Film recht sperrig, erst gegen Schluss wird er spannend. **
The King´s Speech
Wo
Tarantino eine wilde Farce entwickelte, versucht Murnberger in bravem Realismus
zu inszenieren. Das ist zwar durchaus solide erzählt, verharmlost aber in gerade
in seiner biederen Machart die Nazigräuel, will Murnberger doch tatsächlich den
Eindruck vermitteln, dass der Rollentausch so problemlos funktioniert.
*Daraus ergibt sich die verheerende Gleichung:
KZ-Häftling sieht man seine Haft nicht an und ist gleich genährt wie ein
deutscher Offizier. (Walter Gasperi von der Berlinale)
Black Brown White
Filmkritiken des Jahres 2010
Spezials - 70 mm Filme im Leokino
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