exclusiv für den FKC!
Bericht von den 34.Solothurner
Filmtagen 1999
von Pauline,
Norbert
und
Urs
Homepage Solothurn
Wie seit 15 Jahren fuhr auch heuer
eine Delegation des FKC nach Solothurn. Die Anreise am Donnerstag, 28.1.
war beschwerlich, Eisregen führte zu Unfällen und so hängten
wir im Stau....danach wurde es bitterkalt.
Als wir ankahmen hörten wir, daß der
heurige Filmjahrgang kein besonderer sei, die Filme seien eher langatmig
und es seien keine brisanten Themen mutig und innovativ aufgegriffen worden,
wenn es was interessantes gäbe, dann im Dok-Bereich. Ivo Kummer, der
Präsident der Solothurner Filmtage ließ über Radio DRS
verlauten, er bedaure, daß die Grenzen zwischen dem "Film, so wie
wir ihn alle lieben" und Video immer mehr verwische und gerade im Dok-Bereich
immer mehr überhand nehme.
Um es gleich zu sagen: mit dem Video habe ich
nichts am Hut, das gehört ins Fernsehen und ist für dieses gemacht,
ich liebe den guten, alten optischen 35mm Film im Kino - mit seiner unübertroffenen
Bildschärfe. Nur so sieht man in einer Totale noch jedes Detail.
Doch nun genug der Zeitkritik, reflektieren
wir, was wir gesehen haben:
Wir hatten Donnerstag abend einen kleinen, aber feinen Einstieg
mit
DIE HOCHZEITSKUH, Regie: Tomi Streiff.
Eine junge Frau ist auf dem Weg von Norddeutschland in den Schwarzwald.
Ihr wird gleich zu Beginn das ganze Geld gestohlen. Darauf trampt sie und
wird von einem Klempner mitgenommen, der kurz vor seiner Hochzeit steht
und mit dem Geschenk seiner Tante, der Kuh Hannah, in einem klapprigen
Transporter unterwegs ist. Schließlich kommt noch eine vierzehnjährige
Ausreißerin dazu, und das Chaos ist perfekt. Unterhaltsames deutsches
Road-movie mit ein paar netten Einfällen.**
Freitag Morgen sahen Urs und Pauline REQUIEM
von Alain Tanner. Paul, ein Mann in mittleren Jahren, kommt in das sommerlich
heiße Lissabon, da er sich mit einem Schrifsteller (Fernando Pessoa)
treffen will. Der Film erzählt, was er von mittags bis Mitternacht
erlebt, teils mit Lebenden, teils mit Toten. Der Begriff Zeit löst
sich total auf. Trotz einiger
Längen bestach der Streifen duch schöne und eindrückliche
Bilder Lissabons. Das Publikum nahm Tanner's neuestes Werk nur zögernd
an, Urs und mir hat er vor allem durch die poetische Ausdrucksweise gut
gefallen.
In der Reihe "Kinder- und Jugendfilm" (erstaunlich!) sah Pauline
dann MY NAME IS JOE von Ken Loach.
Norbert warf aufgrund der wartenden "Meute" vor dem Kino das Handtuch und
sah sich was anderes an, Pauline und Urs haben brav durchgehalten, was
sich durchaus bezahlt machte. Britisches Kino at his best:
Der Ex-Alkoholiker und arbeitsloser Joe Kavanagh trainiert die schlechteste
Fussballmannschaft Glasgows und kümmert sich um die jungen Spieler,
vor allem um Liam, der durch die Drogenabhänigkeit seiner Freundin
Schulden bei eine Gangsterboss hat. Durch Zufall begegnet Joe der Sozialarbeiterin
Sarah. Ihre beginnende Liebe wird jedoch schwer geprüft, als Joe für
einen schmutzigen Deal einspannen lässt. Der Film zeigt auf eindrückliche
Weise den tägliche Kampf der Verlorenen in der
zum Zerfall verurteilten Industriestadt Glasgow. Er zeigt auch, dass
Liebe kaum oder nur ungenügend soziale Unterschiede überbrücken
kann. Trotz ehrlicher Liebe zu Sarah, gelingt es Joe nicht sich aus seinem
Milieu zurückzuziehen.
Die Geschichte endet mit dem Selbstmord Liams, die Freundin hat sich
von Joe getrennt. Es bleibt offen, ob sie nochmals zusammenfinden. Bemerkenswert
war der Plot an sehr guten britischen SchauspiererInnen. Ken Loach bewies
ja bereits in früheren Filmen, vor allem in LADYBIRD, LADYBIRD, dass
er viel von Sozialkritik versteht.
Anschließend sah Pauline einige Kurzfilme in der Reihe "Produktionen
aus Filmschulen". Dabei hat sie am meisten "DARF
ICH MAL SCHREIEN" von Jeanne Berthoud verblüfft: Das Einkaufszentrum
Shoppyland in der Nähe
von Bern schreibt die Wahl des Traumpaares 1998 aus, als Sieg winkt
"die Traumhochzeit" mit kompletter Ausstattung im Shoppyland mit aufgebauter
Kirchenkulisse zwischen Möbel Pfister und der Konservenbüchsenabteilung.
Dem Konzern ging es dabei natürlich nur um die Werbepromotion, das
junge Siegerpaar erklärt in Interviews, dass sie sich schon immer
eine Hochzeit "der besonderen Art" gewünscht hätten Schreikrampf
meinerseits. Das Video wurde übrigens generell als eines der besten
des Festivals kolportiert. ****
Am Abend schafften Norbert und Pauline es nicht mehr, in eine weitere
Vorführung zu gehen, denn die Pausen zwischen den einzelnen Filmen
ist zu kurz, um wirklich in Ruhe essen gehen zu können. Außerdem
sind zu den Filmtagen alle
Lokale in Solothurn randvoll und es ist rasend anstrengend, einen
Platz zu finden.
Samstag Morgen: Wir besuchten die Pressevorführung von MESCHUGGE/
THE GIRAFFE, der neueste Film von Dani Levy, der hauptsächlich
in New York gedreht wurde. So wirkte auch der Film sehr amerikanisch: die
Machart, die Musik,
schnell wechselnde Bilder, rasender Schnitt. Jüdische Aufarbeitungsgeschichte,
ein Mord passiert, ein Mann verliebt sich in eine Deutsche, die in New
York lebt und deren Familie in Deutschland nach 1945 jüdische Identität
angenommen hat.
An sich ist die Geschichte interessant: als die Nazis die Juden einfangen
und ins KZ abtransportieren, wird ein junges jüdisches Mädchen
einer reichen Fabrikantenfamilie gerettet, in dem es die Dokumente eines
ähnlich aussehenden "arischen" Kindes bekommt und in die USA ausreien
kann. Allerdings schlüpft der Vater des getauschten Kindes nach dem
Krieg in Rolle der getötenen Eltern und setzt sich in die Schokoladenfabrik.
Er war freilich der "Gasmann von Treblinka"...
Nachdem die fargwürdige Rolle der Schweizer Banken und Versicherungen
im zweiten Weltkrieg nunmehr aufgeklärt ist,
wirkt der Krimi im US-Stil eher wie eine Anbiederung an gewisse Kreise
in den USA.
Wenn ich mir vorstelle, dass Dani Levy und Maria Schrader zehn Jahre
an diesem Film gearbeitet haben, muss ich leider sagen, dass es dabei nur
zur Mittelmäßigkeit gereicht hat. Ein Film, den ich mir gern
mal am Samstag Abend gemütlich auf dem Diwan am TV ansehe.
Danach sahen wir alle drei DER DUFT DES GELDES
von Dieter Gränicher, ein Dokumentarfilm mit vier ganz unterschiedlichen
Biografien zum Thema Geld und Reichtum. Untermalt war das Ganze mit Musik-Einspielungen
von
Tschaikowsky. Nicht uninteressant, der Film läuft bereits in einigen
Schweizer Kinos. Nur: für einen guten.s eriösen Dokumentarfilm
war er viel zu unterhaltsam. Hatte er doch zwei Klischeefiguren angeboten:
den typischen, gutgenährten, in modische, grellfarbene Anzüge
gepellten Jungunternehmer, der in Osteuropa florierende Mediengeschäfte
macht, eine hübsche Frau und Familie (wie Lugner und Mausi), Swimmingpool,
Privatjet, Rolls Royce und Bentley hat und wenigstens so ehrlich
ist, zuzugeben, daß es schön ist reich zu sein und gut essen
zu können.
Dann die esoterisch angehauchte schlanke Dame, die ihr Geld an eine
christlich-fundamentalistische Sekte verschenkt und meint damit Gutes zu
tun. Erst riechen kann den Duft des Geldes freilich einer, der von einer
Schweizer Bank sich betrogen fühlt (angeblich "nachrichtenloses Vermögen")
und viel bekommen wird, wenn er nach langjährigem Prozessieren
gewinnen sollte.
Ein vierter führt uns vor, wie man durch sekundenschnellen Aktien-
und Rohstoffhandel an der Börse in wenigen Minuten viel gewinnen oder
auch verlieren kann. ***
Einig waren wir uns übern den besten Dokumentarfilm dieser
drei Tage: SAMMLERGLÜCK UND MEHRWEGFLASCHEN,
Regie: Armin Biehler. Es ging um das Porträt von vier Menschen, die
Depotflaschen bei
den Glascontainer-Sammelstellen herausfischen. Mit dem Geld, dass sie
für die Rückgabe der Flaschen in den Geschäften erhalten,
leben sie teilweise oder es ist ein sogenanntes "Zubrot" von bis zu 10.000
sFr pro Jahr.
Der DOK zeigt nicht nur vier Menschen, von denen höchstens in
das Klischee des "Sandlers" fällt, er zeigt auch den Weg der Flasche
vom Verbraucher über den Müllcontainer bis zum Wiedereinschmelzen;
die Sicht der Müllmulden-Betreiber, die fürchten, die Container
oder Gummimanschetten nähmen durch unerlaubte Manipulationen Schaden.
Keine mitleidigen Sozialberichte, wohl aber etwas Poesie und gekonnte Kameraarbeit.
Eine einfache Geschichte, aber sehr gut gemacht und nie langweilig.*****
Am Abend sahen Urs und Pauline zum Abschluß noch FRAU
RETTICH, DIE CZERNI UND ICH von Markus Imboden. Unterhaltsame
schweizerdeutsche Komödie: Drei Frauen auf dem Weg nach Spanien. Die
Frau Rettich will dort ihren spanischen Traummann heiraten, Frau Czerni
mal Abstand nehmen von Alltag mit langweiligem und anstrengendem Partner
und Sophie über ihren Schwarm nachdenken, bei dem sie keinen zusammenhängenden
Satz herausbringt. Die Geschichte nimmt ihren Lauf, als die zwei Männer
den Frauen nachfahren. Der Film nimmt sämtliche Klischees auf die
Schippe, angefangen von
deutschen Touris am Strand über komplizierte Beziehungsgeschichten
und die nie endenwollenden Heiratswünsche: Urs und Pauline haben uns
köstlichst amüsiert. Allerdings, tiefere philsopophische Hintergedanken
sollte man aus diesem Mainstream-Film nicht herauslesen.
Hätte der Filmemacher Markus Imboden noch knallig-farbene
Kulissen verwendet, so wäre der Eindruck eines
Almodovar Films nicht zu vermeiden gewesen. Trotzdem, für ein
Schweizerfilm ausgesprochen gelunges Stück das zeigt, dass Schweizer
auch humorvolle Filme drehen können.
Was Norbert alleine sah:
AWARA-SUPPE. Der neueste Trigon-Film
kommt aus frz. Guyana und ist in Brasilien produziert. Ein handwerklich
gut gemachter, farbenfroher Dokumentarfilm, allerdings völlig jugendfrei
und ohne jede Brisanz.
Awara ist eine leuchtend-gelbe tropische Frucht, die im Urwald frz.
Guyaanas wächst. Man muß sie erst zestampfen und dann mindestens
3 Tage lang kochen, sonst ist sie giftig oder führt im gelindesten
Fall zu scheußlichem Durchfall. Zu Ostern wird die traditionelle
Awara-Suppe zubereitet: Schwein, Rind, Huhn, Fisch, Shrimps, Bohnen, Fisolen,
Spinatblätter, Paprika, Gewürze, Essig, Zitrone ...alles kommt
binnen der 3 Tage Zubereitungszeit hinein. Wer sie einmal ißt, wird
Guyana nicht mehr verlassen, heißt es (durchaus mit zynischem
Unterton). Man erzählt sich viele Märchen um dieses Rezept,
etwa dieses: ein weißer Schiffbrüchiger wurde von einem Indianderstamm
gerettet und aufgenommen. Eine junge Indianerin verliebt sich in ihn und
will, daß er bleibt. Sie bittet ihre Großmutter um Rat, und
Großmutter sagt: nimmt Awaa, zerstampfe es, koche es und gib alles
hinein, was Du findest. Die Großmutter und der Stamm wollen freilich,
daß er geht.... Der junge Mann ißt die Suppe, geht dann zwar,
kehrt aber wieder reumütig zurück...
So wie in die Suppe alles hineingehört, so bunt gemischt sind
auch die Menschen in Guyana. Die untersten Hilfsarbeiten verrichten die
illegalen Einwanderer aus Suriname oder Brasilianer. Die Weissen kommen
aus F, B, NL , einen "gelben" Einschlag gibt es aus China, Laos, Indonesien.
Die eingeborenen Indianer wurden von kathol. Missionsschwestern im Auftrag
der frz. Zentralregierung gezwungen, Schulen zu besuchen und französisch
zu lernen, die Schwestern durften dabei unter keinen Umständen indianische
Wörter gebrauchen.... Seid Guyana autonome Überseeregion und
keine "Provinz" mehr ist, gibt es aber den begehrten frz. Personalausweis.
Der Film stellt diese Multikulti-Gesellschaft alsirgendwie doch positives
Beispiel für ein Völkergemisch dar. **
Hochinteressant und für einen Nicht-Schweizer mutig war BAUERNKRIEG:
Demonstration der Bauern gegen den GATT-Vertrag und die EU, gegen die
Globalisierung der Landwirtschaft. Künstliche Befruchtung von Kühen
auf höchsten High-Tech Niveau: Hochleistungseier und -Spermien werden
in vitro vereint und die mikroskopisch erlesenen Embryonen der "Leihkuh"
wieder eingepflanzt; die Technik Hochleistungszuchtstieren das Sperma zu
ennehmen, zu portionieren und tiefzukühlen; der Handel mit den Hochleistungstieren;
der Weg in die Tierkörperverwertung, woraus man "Tiermehl" macht,
das man dem Futter beimischt (jawohl, so entstand BSE), am Schluß:
Wasserwerfer und Tränengas gegen protestierende Bauern vor dem Berner
Bundeshaus, weil der GATT-Vertrag doch ratifiziert wurde un di die USA
der Schweiz ihren Willen aufdrängte (damit fiel übrigens auch
die segensreiche Quotenregelung im Schweizer Filmnverleihgeschäft
und so konnte sich der fortan US-Schund ungehindert verbreiten) .Eindrückliche
Bilder, die zeigen, daß Bauerntum heute nichts mit BIO oder Natur
zu tun hat, sondern labortechnische Manipulation am tierischen Leben ist...
Schweizer freilich meinten, es hätten da besonders die reichsten Bauern
am lautesten geschrieen, denen sei es um die Millionensubventionen gegangen,
die sie verlieren, wenn sie nurmehr "Weltmarktpreise" bekommen würden....
und schließlich der schwächste Film: GRENZGÄNGE
(Norbert rannte danhin, weil er keine Chance sah, in den Ken Laoch Film
zu kommen). Die Schweiz hatte auch schon Bürgerkriege, etwa als 7
konservativ-katholische Kantone im "Sonderbundskrieg" gegen den liberalen
oder protestantischen "Irrglauben" zu Felde zogen und dann aber eine schmähliche
Niederlange errlitten. Einige schöne Bilder an den Originalplätzen
der Geschichte in alten Kostümen und Kutschen; was der Film laut Katalog
bezweckt, nämlich Bezüge zu heute herzustellen und eine Zeit
im Wandel der Paradigmen zu zeichnen, gelinngt im kaum, Brüche im
Schnitt und im Fluß des Filme sind die Folgen. Wohl nur als Schulfilm
für den Schweizer Geschichtsunterricht brauchbar.
Neben den Dokumentarfilmen sind
immer auch die Kurzfilme eine der Attraktionen von Solothurn. Urs hat für
uns eine Zusammenfassung der von ihm gesehenen kleinen Meisterwerke:
Fugue (Kirchner)
Animationsfilm über die Komposition einer musikalischen Fuge.
Als Thema dient der überstürzte Aufbruch eines Mannes in ein
Hotelzimmer. Der Zeichentrickfilm ist orignell aufgebaut.
Hai
Ein junger Gast in einem vornehmen Hotel. Überrascht stellt er
fest, dass der Kellner ihn loswerden will. Er beschliesst erst recht zu
bleiben und bestellt einen Kaffee zum Nachtisch. Prompt serviert ihm der
Kellner einen Kaffee. Doch gelingt es dem jungen Mann nicht den Kaffee
zu trinken, da ein hungriger kleiner Hai in der Kaffeetasse lauert. Er
warnt eine Frau, die ebenfalls einsam an einem Tisch, ihr Getränk
zu sich zu nehmen, immer mehr Menschen mischen sich ein... Sie verlassen
gemeinsam das Lokal und geraten in den strömenden Regen...
Projecziuns Tibetanas
Das Porträt einer tibetanischen Familie, die seit über 35
Jahren im Exil im Engadin lebt; deren Reflexionen über ihre Geschichte
und ihre Präsenz in den Medien.
Ritual Virtuality
In einem heruntergekommenen Miethaus liefern sich vier Nachbarn einen
abstrusen Kleinkrieg. Man bewaffnet sich bis auf die Zähne und klaut
die Lampen im gemeinsamen Flur. Es kommt zu Gefangennahmen, Lärmbelästigungen
und Zwangswohnungstäuschen. Nur in den eigenen vier Wände fühlen
sie sich noch einigermassen sicher, da auf dem Hausflur zugeschlagen wird;
waren die abstrusen Handlungen "aus lauter Liebe" entstanden ? Oder waren
die Vostellungen im Kopf andere als die Realität ?
Hell for Leather
Eine Oper auf Räder, die elektrisierende Visionen von Himmel,
Hölle und der Erde, die unbequem dazwischen liegt: Sieben motorradfahrende
Teufel, vom Himmel ins London der 90er jahre gespuckt, bringen singend
Furcht und Schrecken unter die Menschen. In stimmungsvollem Schwarzweiß
und mit sattem Dolby-Sound eine schrille und schräge Sache.
Kronos & Partner
Eine junge Frau tritt ihre neue Stelle bei der Firma "Kronos &
Partner" an. Ihr Chef spricht nur über den Monitor ihres Computers
zu ihr; sie vermutet, dass seine Arbeitsaufträge gar keinen Sinn machen
und er sie heimlich beobachtet. Wie Sara alles durchschaut, greift sie
die Firma an, aber wie Kronos, die alte Gottheit, seine Kinder frisst,
versucht auch die Firma, Sara durch Beförderung zu "schlucken".
Criket or Bharatha Natyam
Der Dokumentarfilm zeigt, was entsteht, wenn die Farben des indischen
Kulturraums in der Londoner „Asian Scene" zu leuchten beginnen. In den
Worten von dem indischen Schriftsteller Firdaus Kanga:" Die ‚Asians‘ reden
gern laut, denn was sie sagen, kann problemlos von jedermann mitgehört
werden. ‚Asians‘ haben einen ausgesprochenen Sinn für alles
Soziale und die Gemeinschaft, und einen viel weniger ausgeprägten
Sinn für das Individuum. Wenn Weisse sich etwas zuflüstern haben,
empfinden dies dies ’Asians‘ als ausgesprochen beleidigend, und die Idee
des Privaten ist ihnen überhaupt fremd. Weiter sagt Firdaus Kanga:
Im Westen ist A A und B B. Hingegen für uns Indier kann A auch B sein.
Somit ist
jede Beschreibung über Inder korrekt. Liebhaber des modernen Balletts
sollten sich den Namen Shobana Jeyasingh
der indische Choreographin in London merken. Ausschnitte des Films
zeigen wie es ihr gelang den traditionellen indischen Tanz und mit dem
westliches Ballett zu verschmelzen. Der Film zeigt wie die Asians (oder
Inder) in London leben.
Fazit: es war zwar schön, wiedereinmal in Solothurn
gewesen zu sein. Eine neue Filmrevolution ist aber keine ausgebrochen.
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