Bericht vom
Max-Ophüls-Preis - Filmfestival
Saarbrücken, 25.- 27.1.2002
von Dr. Norbert Fink
Ambiente
Auch bei diesem Festival war es schwer, trotz Akkreditierung,
die gewünschten (Frei)Karten für die Filme zu bekommen, schon Tage zuvor
waren manche Vorstellungen ausverkauft, man konnte den nur noch vor der Kinotüre
hoffen, dass es in letzter Minute doch noch geht. Hoffnungslos war es in
die französischen Premieren, den Utopia Blues u.a. zu kommen und so ist
das letztlich gesehene nicht immer die Wunschwahl.
Die Filmemacher von heute können praktisch aus finanziellen Gründen keinen
richtigen Film mehr machen, der nur für das Kino bestimmt ist und keine Rücksicht
auf die Selbstzensur und starren Regeln des Fernsehens mehr nimmt. Um in
der Prime Time des Fernsehen gesendet werden zu können, bedeutet natürlich,
dass der Film "brav" sein muß (kein Sex, wenig Gewalt) und nirgendwo aneckt,
auch stilistisch ist nicht sehr viel Innovation möglich und auch Schwarzweiß
verboten. Filme mit experimentellem Charakter werden deshalb auch immer
seltener; am ehesten soll jener über den Doppelsuizid von Petra Kelly und
General Sebastian (Happyness is a warm gun) noch stilistisch gewagt gewesen
sein.
Die Filme drehten sich also um die Probleme der Pubertierenden, dreimal gings aber auch ums Essen, Österreich war ja dazu mehrfach vertreten, z.B. mit Lovely Rita, der den Kritikern, aber nicht dem Publikum gefällt oder "Vollgas" um das Leben in der Hochsaison im Gastgewerbe. Letzterer wurde auch preisgekrönt.
Andererseits fällt auf, dass blutjunge RegisseurInnen techisch recht professionelle Filme herstellen; die Produzenten stellen ihnen offenbar Profis vom Kameramann bis zur Cutterin zur Seite...
Neben dem Wettbewerb, wo 7 deutsche, 5 österr. und 5 schweizerische Filme vertreten waren, gab es eine Schau des jungen französ. Film (leider hoffnungslos ausverkauft), die "Saarbrückener Premieren", die Perspektiven, die Kurzfilme und die Retrospektive, natürlich mit Filmen des Altmeisters Ophüls.
Im Endeffekt hat sich der Besuch in Saarbrücken sehr gelohnt, es ist nettes kleines und kommunikatives Festival und es war auch nie ein Problem ein passenden Lokal zum Essen dazwischen zu finden.
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Planet
der Kannibalen
HC Blumenberg, D 2001, sw, 90 Min, (arte)
Was kommt heraus, wenn ein berühmter und guter Filmkritiker, wie Hans-Christoph
Blumenberg (der früher in "der Zeit" vielbeachtete Kritiken verfaßte) selber
Filme macht?
In Ansätzen war dieser in der Zukunft (D 2020) spielende Film recht witzig,
wurde doch die Tendenz zum autoritären Staat, den alles kontrollierenden
und dem Volk was vorlügenden Medien ganz schön ausgemalt: das europäische
Wirtschaftssystem ist zusammengebrochen, meh als die Hälfte ist arbeitslos,
die D-Mark wieder eingeführt und die Medienkonzentration brachte es mit
sich, dass es nur zwei Fernsehkanäle gibt: alphaplus und eurolux. Doch der
quotenschwärere von beiden soll auch verschwinden, den ein Kanal ist besser
für die Regierung, den kann man besser kontrollieren.
So wurde aus der "Millionenshow" "Gold oder Grab", der Kanditat erhält
bei der letzten Frage entweder ein Kilo Gold oder wird elektrisch getötet,
er erhält dazu die aussichtslose Aufgabe, in 30 Sekunden ein langes, mit Starkstrom
geladenes Rohr berührungsfrei mit einer engen Manschette nachzuführen....
je mehr Tote es gibt, desto besser die Einschaltquote...
Der Konkurrenzkanal hat den "Kannibal Talk", wo ein Menschenfresser Publikumsfragen beantwortet; da er schon längst in einem Hochsicherheitsgefängnis sitzt, braucht er aber zur Motivation etwas "Futter"..
Rauchen ist natürlich auch verboten, wird aber insgeheim gemacht, und unliebsame Personen werden durch Fälschungen der Bilder verdächtigt; letztlich soll es ernsthaft Außerirdische geben, und Emma Trost (=ET!) soll sie aufspüren, ohne es zu wissen, dass sie selber eine ist, die bei der Landung der Aliens auf der Insel Rügen im Jahre 1995 als Baby verloren wurde.... (witzig: die Aliens haben sich verirrt und brauchen den Rat der Astrophysiker, woher sie kommen und wohin sie zurück sollen).
Von der Grundindee war der Film nicht schlecht; im Stile des cinema noir
in schwarzweiß gedreht (arte erlaubt das), hing er aber doch passagenenweise
durch und war nicht ausreichend "futuristisch".
*** für Idee und manche stimmige schwarzweiss-Aufnahmen
Mostly
Martha
(Der Titel im Katalog war: Drei Sterne)
Sandra Nettelbeck, D 2001, 107 Min
Ein handwerklich sehr gut gemachter, etwas melodramatischer Film war "3 Sterne". Grandios gespielt von Martina Gedeck, aber leider viel zu brav und zu konventionell gemacht. (RAI, ORF, DRS, WDR, teleclub, arte.....)
Martha ist Chefköchin in einem Luxusrestaurant und hat keine Zeit für Hobbys, Freizeit oder gar Liebhaber. Nur einen Psychiater leistet sie sich auf Anraten ihrer Chefin, doch auf der Couch werden nur Kochrezepte preisgegeben...
Als ihre Schwester bei einem Autounfall ums Leben kommt und die achtjährige Lana hinterläßt, muß sie sich um das verstörte Kind kümmern. Lana ist oft bis in die frühen Morgenstunde in der Hotelküche, kommt zu spät zur Schule, schläft dort oder schwänzt gar, auf der Suche nach dem Vater, von dem man nur weiß, dass er Italiener ist und nie wieder was von ihm hörte...
Als auch Martha etwas drunter und drüber ist und die Chefin noch einen
zweiten Koch einstellt, kommt es zum Konkurrenzkampf am Herd zwischen dem
lustigen Mario und Martha. Doch Lana liebt ihn und so arbeitet sich der Film
sehr langsam zum Happyend hin, dass sich die beiden kriegen. Eines Tages
taucht aber der wirkliche Vater tatsächlich auf und nimmt Lana mit nach Italien,
Martha läßt dies zu, weil es einfach nicht geht, dieser Beruf und Kind,
andererseits sind sie alle traurig, die lachenden Kinderaugen zu verlieren.
Das absolute Happyend kommt, als sie den Job hinschmeißt, mit Mario nach
Italien fährt, Lana und Papa aufsucht und Martha und Mario in Italien heiraten.....
Der Film ist nur Pornographie für Menschen auf Diät, sonst sehr zahm (
es dauert 90 Min. bis zum ersten Kuß und mehr ist wirklich nicht einmal
angedeutet... )... und macht einen fürchterlichen Hunger!
*** 1/2 für eine grandiose Martina Gedeck und die tollen Einblicke in eine gute Küche
Olaf Kaiser, D 2001, 88 Min.
..so hieß die Leuchtrakete, mit der DDR-Grenzer bei einem Fluchtversuch
Alarm auslösten.
Christian Blank soll als Schauspieler in einem Film über die ehem. DDR einen Grenzer spielen, der auf Flüchtlinge schießt; da er brutaler sein soll, als er es damals als DDR-Grenzsoldat selbst erlebte, dreht ihm die Sicherung durch und er versucht einen anderen Schauspielerkollegen zu töten, in dem er einen ehemaligen "Schleifer" der NVA sieht. Er kommt in die Psychiatrie und eine attraktive Ärztin nimmt sich des Falles an und gerät selbst in den Bann dieser Geschichte um Willkür und Macht, Routine und Langeweile an der ehem. Zonengrenze....
Ziemlich irrwitzig, mit grimmigem Humor und einigen Schlägen auf die alles besserwissenden Wessis wird hier das Soldaten und Liebesleben eines einberufenen DDR Studenten gezeigt. Immerhin, nicht immer so brav....
** als Österreicher ist es etwas schwierig ....
Kurzfilm:
Brooklyn Bridge *** (Sw, Cinemascope)
ein Mann, der 25 Jahre im Knast saß wird entlassen, er hofft, dass jene
Frau, die er nicht vergessen konnte, auf der Brookly Bridge auf ihn wartet;
in der Tat taucht eine Frau auf, es ist die Tochter jener Frau ..., stimmiges
SW in einem NY, als das WTC noch stand
Douglas Wolfsperger, D/A 2001, 100 Min
Douglas, der ja wenige Tage zuvor den FKC besuchte, zeigte in Saarbrücken in Erstaufführung seinen neuen Film. Aus 35 Stunden Ausgangsmaterial auf DigitalBeta wurde ein 100 min 35mm-Dokumentarfilm über das Bellaria Kino in Wien und seine Besucher, welche meist über 70 Jahre alt sind, denn dort gibt es nur Filme aus der Vor- und Nachkriegszeit zu sehen. Manchmal gelingt es ihnen sogar eine Autogrammstunde zu organisieren; Karl Schönböck wurde wegen der Dreharbeiten eingeladen und verstarb kurz danach. Warmherzig und einfühlsam werden die (unerfüllten) Träume der alten Menschen und ihr Schwärmen von der guten alten Zeit gezeigt, manchmal wird es fast intim, etwa wenn ein Paar, das sich im Bellaria getroffen sich bei der Fußpflege hilft, und eines, er schon 91 hat gar noch geheiratetet und küßte sich vorlaufender Kamera. Einmal freilich, als eine Dame über ihren unguten Gatten herzog und zugab, froh gewesen zu sein, als er starb, "aber umgebracht habe ich ihn nicht, das wäre er nicht wert gewesen", gab es viele Lacher beim weiblichen Publikum im Kino, mir erschien diese Szene unnötig und "männerfeindlich" oder zumindest geschmäcklerisch..
In einer Zeit, wo viele Filme zeigen, wie sehr 13, 14, 15jährige schon desillusioniert sind und keine Utopien und Hoffnungen mehr haben, ist es ein wahres Kontrastprogramm zu erfahren, dass dazu die alten Menschen durchaus noch fähig sind.
*** empfehlenswert
Sabine Derflinger, A2002, 96 Min (Wettbewerb)
Winter-Hochsaison in Tirol, Bezirk Landeck. Evi lebt mit ihrer sechsjährigen Tochter im Ort und arbeitet als Kellnerin. Am Tag gibt es die Schneebar und nachts ist Aprés-Ski-Disko, da werden die Gäste vom DJ ausgezogen und abgefüllt, auch Evi trinkt kräftig mit, nach der Arbeit wird weitergefeiert und meistens noch ein Kollege zu einem schnellen Fick mitgenommen. Morgens kommt man kaum aus dem Bett und die Tochter muß sie auch noch zum Schulbus bringen. Freie Tage gibt es kaum, denn, wenn mal einer wäre, fällt sicher jemand aus und man muß einspringen. Evi trinkt immer mehr Wodka und auch noch Speeds dazu, der Showdown muß kommen, die Katastrophe ist unausweichlich....2,4 Promille .. Schlägerei ...Unfall ....
Die Musik zu diesem Film wurde eigens komponiert (und ist nicht mein Geschmack).
Sehr bewegend und nachvollziehbar ist der Film gemacht, er wurde tatsächlich in der Saison und vor Ort und im real existierenden Hotel gedreht; erstaunlich auch, dass Cine Tirol, das doch von der Fremdenverkehrswerbung finanziert wird, den Film groß unterstützte, ist er doch recht kritisch zu den Arbeitsbedingungen im Gastgewerbe...
Auch zeigt einmal eine weibliche Regiseuse, dass es keinesfalls so einfach ist, Kinderbetreuung und so einen Job zu vereinen (das arme Kind!).
*** beachtlich auch die schauspielerischen
Leistungen
ausgezeichnet mit dem Förderpreis der Jury und dem Femina-Preis
der Film läuft im Juni im FKC-Programm!
Christoph Schaub, CH 2001, 90 Min, Gebärdensprache mit Ut.
Antonia ist gehörlos; als Kind wurde sie von einer Nonne betreut und erlernte
die Gebärdensprache und es war dann irgendwie logisch, dass auch sie ins
Kloster geht.
Sie wird zur Arbeit in einem Obdachlosenheim in Zürich eingeteilt und
muß sich dort erst durchsetzen, um ernst genommen zu werden. Sie trifft
auf Mika, einem ehem. Artisten aus Litauen, der vom Taschendiebstahl lebt.
Auch Mika ist gehörlos und die Ungleichen kommen sich näher und verlieben
sich. Antonia möchte eine Aufführung einer amerik. Gehörlosen-theatergruppe
besuchen, doch ihre Oberin erlaubt es ihr nicht; Mika überredet sie nun
doch zu; sie versäumen den Zug zurück, gehen in eine Bar, tanzen, küssen
sich und ... haben sogar Sex miteinander. Dabei quietschen sie so lautstark
vor Vergnügen, dass sich andere gestört fühlen... Antonia will nach dieser
"Sünde" die Beziehung abbrechen und flüchtet erstmal zu ihren alten Eltern,
die sie wieder ins Kloster fahren. Doch Mika läßt nicht locker; als sie sich
wieder treffen, entschließt sie sich abzuhauen und mit ihm zu gehen, wenn
er das Stehlen aufgäbe. Als sie sich weltliche Kleider kauft, wird er von
einem Bestohlenen erkannt und flüchtet, von der Polizei umzingelt, stürzt
er sich in die Sihl und ertrinkt. Antonia verläßt das Kloster und fliegt
in die USA, um sich jener Theatergruppe von Gehörlosen anzuschliessen....
Emmanuelle Laborit (bekannt aus "Jenseits der Stille") und der schwedische Schauspieler Lars Otterstedt sind wirklich gehörlos, was dem Film eine enorme Autenthizität verleiht. Da es eine welteinheitliche Gebärdensprache (noch) nicht gibt (Ansätze und Versuche, in der Art des Pygeon English gibt es aber) verstehen sie sich auch nicht immer gleich. Der Film ist untertitelt, auch dann wenn deutsch gesprochen wird, damit auch Gehörlose alles verstehen.
**** super. Zwar filmisch konventionell, aber sehr mutig (Sex mit einer Nonne!) und sehr menschlich.
Babyboy
Michael Dreher und Peter Geyer, D 2001, Video,82 Min.
Klaus Kinski´s Sohn Nikolai und seine Beziehung zum Vater, die Symbolik
des Todes in Nosferatu... langweilige Interviews, unscharfes Video ....
Ich will Filme sehen!
Ich verließ das Kino und ging zum Italiener essen.
## Schlafkissen.
Kurzfilm: Frag nicht nach
Sonnenschein ***
Lena Jana Krajewsky studiert gerade Kulturwissenschaft und gewann Katharina
Thalbach für die kurze Hauptrolle; Jan flüchtet nach einem Überfall auf
einen Kiosk in ein Sonnenstudio, wo gerade Rita, eine biedere Hausfrau, einen
Probegutschein verbraucht, auf dem Flughafen Richtung echter Sonne begegnen
sie sich wieder)
Kurzfilm: Die Liebenden vom Hotel von
Osman****
in der Türkei dürfen Unverheiratete kein gemeinsames Zimmer buchen; als
ein verliebtes deutsch-türkisches Pärchen dies doch schafft und der Hotelboss
dies wittert, will er mit der Polizei einen Deal machen, sie ausnehmen und
das Geld aufteilen. Als die Polizei ihr Zimmer stürmt, sind sie jedoch heftig
am Streiten, weil sie gerade einen Seitensprung gebeichtet hat, die Polizei
sagt, die müssen verheiratet sein, denn sie streiten sich, Liebende kommen
nur zum Sex machen in ein Hotel...
Storno
Elke Weber-Moore, D 2001, 85 Min (Wettbewerb) zdf/arte
Hassenhausen ist eines kleines landwirtschaftliches Dorf nahe der Autobahn, mit 2 Kirchen, einer aktiven Feuerwehr und einem Supermarkt. Die etwas ruhigere Stefanie hat einen kleinen Sohn, ihre Freundin Gabi ist verheiratet mit einem Mann, der seine Freizeit der Feuerwehr opfert. Als ein blonder Österreicher in dem Supermarkt eingestellt wird, um die Sicherheitstechnik zu verbessern, sind alle Frauen wild auf ihn. Er weiss es aber noch nicht, dass er der Vater von Stefanies Kind ist. Als bei Feuerwehrfest alle rotzbesoffen sind, hegen die beiden Frauen den Plan aus, die Kassa des Supermarkts, in dem sie arbeiten zu rauben und mit dem Geld nach Amerika zu fahren. Es kommt ihnen zu Hilfe, dass der Klowagen auf dem Fest Feuer fängt, die Löscharbeiten zum Kurzschluß in der ganzen Umgebung führen, und so die Alarmanlage verstummt. In Amerika war es nicht so wie erwartet und zuhause wieder angekommen, heiratet Stefanie doch ihren Nachbarsbauern, der immer schon ein Auge auf sie warf... Nimm, was du bekommst !
Zwar eine recht detailfreudige Schilderung des heutigen Lebens auf dem
Lande, mit Volksmusik und deutschen Schlagern garniert, aber schon eine sehr,
sehr leichte Kost!
** annehmbar.
Oliver Rihs, CH 2002, 91 min (Wettbewerb)
Der Regisseur ist gelernter Grafiker und realisierte im DRS die Sendung
"quer".
Der Film war doch etwas schräger als die anderen, etwas innovativer und
ziemlich verrückt, allerdings auch voller Drogen.... Ein junges Paar (André
und Lilian) flüchtet zu Weihnachten vom bürgerlichen Idyll nach Spanien, sie
lebt in der Traumwelt der Soap Operas und des Denver Clan, er gibt noch linksrevolutionäre
Che-Parolen von sich...
In einem Hotel stoßen sie auf Sylvester, der mit der schönen Lilian ins
Bett will, denn er habe nur noch 3 Tage zu leben .... Er lädt sie auf ein
Traumschloß ein und Lilian ist davon fasziniert, es ist genauso wie in ihren
Träumen. Hier können sie ihren Wunsch nach Anarchie und sexuellen Ausschweifungen
endlich ausleben. Es gibt heilige Goldfische, Drogen, einen Ecstacy fressenden
Hund und andere absurde Dinge. Eine chinesische Selbstmördersekte klaut
ihm das Auto und so sind sie noch mehr von dem eigenartigen Typ abhängig.
Sie spüren, dass etwas nicht in Ordnung ist, André soll den Umgang mit der Pistole lernen, mit einer Schweinchenmaske einen Supermarkt überfallen und alles kulminiert, als sie im Keller die eigentlichen Besitzer des Hauses gefesselt auffinden: Als Lilian sich Sylvester anbietet, wenn er dafür die Gefangenen freiläßt, kann der smarte Typ nicht. In Frankreich trennen sie sich, die Sekte hat sich umgebracht und das Auto hat Sylvester auch wieder beschafft.
Erstmal hinterließ der Film mich ratlos, verherrlicht er doch den Drogenrausch...
andererseits war er äußerst kurzweilig und unvorhersehbar.
*** sehenswert.
Harald Sicheritz, A 2001, 91 Min (orf)
Sicheritz, der uns mit "Hinterholz 8" oder "Wanted" aus der Komödie bekannt
ist, wagt sich hier an eine politische Geschichte aus den letzten Tagen
des Zweiten Weltkriegs in einem steierischen Bergdorf heran. Am Tage, als
seine Mutter beerdigt wird, kommt ein Partisan mit seinem blindgeschossenen
spanischen Mitkämpfer in sein Dorf zurück und der Dorf-Obernazi, der davon
Windbekommt stellt eine Volkswehr zusammen, um sie zu fangen. Gleichzeitig
rückt die SS vor, um die letzten Kirchenglocken einzusammeln, sie sollen
eingeschmolzen und zu Waffen verarbeitet werden. Die mutigen Frauen des
Dorfes wollen dies verhindern, erstmals schicken sie die Menschenjäger in
eine Klamm und verraten den Plan den Partisanen, welche die SSler so erschiessen,
die eigenen Leute vom Dorf aber doch verschonen; mittlerweile versenken
die Frauen die Glocke in einem See, ausgerechnet mit dem Schlitten des Dorfnazis.
Der wird gar noch denunziiert, Feindsender abzuhören... Als die SS mit der
Erschiessun des ganzen Dorfes droht, wenn die Glocke nicht herausgerückt
wird, kommt gerade eine Fliegerangrif und die SS haut ab. Kurz darauf rücken
die Russen ein. Plötzlich sind alle schon immer Antifaschisten gewesen, vor
allem im heldenhaften Kampf um die Kirchenglocke...
Die Tochter des Dorfnazis heiratet den Partisanen, der Stoff zum Hochzeitskleid
kommt aus der Seide eines Fallschirmes... der blinde spanische Compañero
wird von einem versprengten SS-ler erschossen...
Nach dem Stück von Heinz R. Ungerer, entstand ein Film im Stile des Bockerers,
von schwarzem Humor und einigen Lebenswahrheiten über die ach so entnazifierten
Österreicher...
**** Satire, Heimatfilm, Tragikomödie in einem
Und so urteilte Publikum und Jury
http://www.saarbruecken.de/sbnet/ophuels/Programm/preise/preise.html
Mein Russland – Fickende Fische – Vollgas u.a.jedenfalls wieder ein Erfolg
für Österreich !