FKC Dornbirn - Programm Mai 2015

Eintrittspreise:  10€ normal -
8 € (für Mitglieder mit Ausweis, Behinderte) - + 2€ bei  3D - Projektion im Cinema Dornbirn  

1. Film   2.Film  3. Film des Monats   


Mittwoch, 6.5.15, 18:00 Uhr; Donnerstag, 7.5.15, 19:30 Uhr: 

Leviathan

(Leviafan) - Russland 2014, 141 min, russische OmU, Cinemascope
Regie: Andrey Zvyagintsev; Drehbuch: Oleg Negin, Andrey Zvyagintsev,

mit Alexey Serebryakov, Elena Lyadova, Vladimir Vdovichenkov, Cheleviat Roman Madyanov,  AnnaOukolova u.a.

«Leviathan» erzählt die Geschichte des Automechanikers Kolya, dermit seiner zweiten Frau und seinem Sohn in einem idyllisch gelegenen Haus im Norden Russlands lebt. Der Bürgermeister Vadimtrachtet nach Kolyas Besitz, denn er will genau an dieser Stelle einen Repräsentationsbau errichten. Mithilfe eines befreundeten Moskauer Anwalts versucht Kolya, die korrupten Machenschaften Vadims öffentlich zu machen, doch der weiss sich zu helfen und heckt einen grausamen Plan aus. Eine Intrige mit fatalen Konsequenzen nimmt ihren Lauf.

Leviathan

In einer kleinen Stadt auf der Kola-Halbinsel im nordwestlichen Russland kämpft ein Mann als arktischer Hiob zwischen ausgebleichten Walgerippen gegen seinen von einer korrupten Verwaltung und Justiz beschlossenen Untergang. Vor den eisgrauen Wellen der Barentssee entwirft Zvyagintsev ein meisterlich verdichtetes Epos, das Politparabel, Melodram und schwarze Satire in einem sein kann, ohne je das eine an das andere zu verraten. Behördenwillkür, Alkohol, Waffen, die neue Macht der Popen und smarte Advokaten aus Moskau mit eigener Agenda - sie unterfüttern die russische Gesellschaft auch hier noch, am Rande der Zivilisation.
Kolia lebt zusammen mit seiner zweiten Frau Lylia und Roma, seinem Sohn aus erster Ehe, an der Barentssee im Norden von Russland. Er besitzt dort ein schönes Fleckchen Erde, das in den Zwanzigerjahren sein Großvater erwarb und seither in Familienbesitz ist. Doch jetzt hat der korrupte Bürgermeister Vadim Cheleviat ein Auge auf Kolias Land geworfen. Er möchte am liebsten das Haus und die Autowerkstatt abreißen und die Fläche für ein großes Projekt nutzen. Doch Kolia will nicht.
So will Vadim nun seine Macht nutzen und die Familie mit einem Gerichtsbeschluss vertreiben. Kolia bringt daraufhin seinen ehemaligen Armee-Kollegen und heutigen Anwalt Dmitri ins Spiel, der mit belastendem Material gegen Vadim in der kleinen Stadt auftaucht. Doch kann Dmitri wirklich einen Unterschied machen, oder verfolgt er vielleicht sogar eigene Ziele?
Mit LEVIATHAN nimmt sich Andrey Zvyagintsev sein Heimatland vor, die Kritik an den in Russland herrschenden Zuständen ist offenbar (man darf Putin hier als Zustand verstehen), und die scheinbaren Reaktionen der Behörden - unter anderem mit einem Zensurgesetz - schlagen in der Presse derzeit Wellen. Aber, die dortige Filmförderungsstelle hat den Film übrigens unterstützt.

 „Ein Meisterwerk,  das ganz offen die konkreten Verhältnisse (in Russland) kritisiert." (Die Zeit)

Wunderschön fotografiert, vielschichtig und tragikomisch in seiner Anlage zeigt sich Andrey  Zvyagintsevs («Elena», «The Return») neuer Film, dessen Klompexität an Dostojewskis Romane erinnert und dessen Titel sich an Thomas Hobbes anlehnt. Der Film knüpft nahtlos an die Qualitäten der besten russischen Filmerzählungen an.

"So was darf nie wieder passieren!" (Gemeint ist, dass ein russischer Film eine staatliche Filmförderung erhält und so das eigene Land kritisiert)

'Hollywood, Orthodox-style': Church activists want Golden Globe-winning film ‘Leviathan’ banned:Russian Orthodox activists are pressing the Culture Ministry in Moscow to create an “Orthodox Hollywood” and ban the distribution of the Golden Globe-winning “Leviathan.” The believers say that the drama tarnishes the reputation of the Russian Orthodox Church, openly criticizes the Russian government and shouldn’t appear on the big screen. “Leviathan is an evil film, and there should be no distribution for evil films. We’ll ask the Culture Ministry not to let the film appear in cinemas, and urge them to create an ‘Orthodox Hollywood,’” the head of the Russian Association of Orthodox Experts, Kirill Frolov, told the Izvestia newspaper. (Quelle: RT)

Leviathan

Andrey Zvyagintsev über seinen Film

Was kann einMann tun, wenn er umseine Existenz fürchtet, sich inUnsicherheit wiegt, wenn die ungewisse Zukunft ihn überwältigt, er sich um seine Liebsten sorgt? Was kann er tun, ausser seine (Willens-) Freiheit gegen einen vermeintlichen Schutz und eine trügerische soziale Sicherheit, respektive die illusorische Aufnahme in die Gemeinschaft, einzutauschen, nachdem er freiwillig seine wenigen Schätze einer «Vertrauensperson» übergeben hat?

Die Sicht Thomas Hobbes’ auf den Staat ist diejenige eines Philosophen auf den Pakt mit dem Teufel: Der Staat ist ein von Menschenhand erzeugtes Monster, um einen Krieg «Alle gegen alle» zu verhindern und entstanden durch den verständlichen Wunsch, die Sicherheit gegen die Freiheit einzutauschen, das einzig wahre Gut des Menschen. Genau so wie wir seit unserer Geburt durch die Erbsünde gekennzeichnet sind, sind wir in einem «Staat» geboren, dessen spirituelle Kraft auf den Menschen keine Grenzen kennt.

Das schwierige Verhältnis zwischen Bevölkerung und Staat ist in Russland schon lange ein äußerst wichtiges Thema. Dass mein Film in Russland spielt, liegt allerdings nur daran, dass ich keine Verwandtschaft mit einemanderen Land empfinde. Ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass wir uns früher oder später - egal ob wir in einer archaischen oder hochentwickelten Gesellschaft leben – mit zwei Alternativen konfrontieren müssen: ein Leben als Sklave oder ein Leben als freier Mensch. Und wenn wir der naiven Meinung sind, es existiere ein Staatssystem, dass uns diese Entscheidung abnimmt, irren wir uns gewaltig. ImLeben jedes Menschen gibt es einen Schlüsselmoment, in dem er dem System, der «Welt», gegenüber steht und er seinen Sinn für Gerechtigkeit, seinen Sinn für Gott auf Erden verteidigen muss.

Gerade weil es auch heute noch möglich ist, dem Zuschauer solche Fragen zu stellen und einen  Helden in unserm Land zu finden, einen «Sohn Gottes», eine tragische Figur, ist meine Heimat weder für mich noch für die Beteiligten des Films verloren. 

Es ist das erste Mal, dass ein russischer Film die Kollusion zwischen der Regierung und der Kirche rund um eine Korruptionsgeschichte zeigt. Als Sie mit Oleg Negin am Drehbuch arbeiteten, waren Ihnen bewusst, dass Sie ein explosives Thema aufgriffen und dass der Film verboten werden könnte? - Den Film verbieten, das möchte ich sehen!
Beim Drehbuch war mir klar, dass es um ein brenzliges Thema ging. Als wir uns das Ende ausdachten, lief uns ein kalter Schauer den Rücken runter, denn wir waren uns sicher, dass der Film die blanke Realität erzählt.
 

Das Interview wurde von Joël Chapron am 6. Juni 2014 während dem 25. Festival des russischen Films in Sotschi aufgenommen, wo Andrey Zvyagintsev als Präsident fungierte.

Quelle: Presseheft Polyfilm

FESTIVALS

Internationale Filmfestspiele Cannes 2014 -  Preis Bestes Drehbuch

Golden Globes 2015 - Preis Bester Fremdsprachiger Film

Oscarverleihung 2015 - Nomination Bester Fremdsprachiger Film

OmU-Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=NYqyNsqk9Jw&list=UUZ3hwbnPH5u0v4YuyvCxibA

Mittwoch, 20.5.15, 18:00 und Donnerstag, 21.5.15, 19:30 Uhr:

Die süße Gier – Il capitale umano

Italien, Frankreich  2013, 109 min, ital. O.m.U.

Regie: Paolo Virzì; Buch: Francesco Bruni, Francesco Piccolo, Paolo Virzì ; nach dem gleichnamigen Roman  „Human Capital“ (dt. Titel: „Der Sündenfall“) von Stephen Amidon

Mit: Valeria Bruni Tedeschi, Fabrizio Bentivoglio, Valeria Golino, Fabrizio Gifuni, Luigi Lo Cascio, Giovanni Anzaldo, Paolo Pierobon, Matilde Gioli, Guglielmo Pinelli, Gigio Alberti, Bebo Storti.

Der unbändige Traum eines kleinen Immobilienmaklers vom rasanten sozialen Aufstieg und viel Geld, der sehnliche Wunsch einer reichen, gelangweilten Ehefrau nach Respekt und Anerkennung und die vehemente Suche einer selbstbewussten Teenagerin nach Identität und der wahren Liebe. Und schließlich ein mysteriöser Unfall in einer eisigen Nacht kurz vor Weihnachten, der das Leben aller verkompliziert und grundlegend verändert...

Süße Gier
In DIE SÜSSE GIER – IL CAPITALE UMANO portraitiert Virzì die Kälte, Unbarmherzigkeit und Widersinnigkeit der modernen Finanzwirtschaft, er erzählt von der glitzernden Welt der Schönen und Reichen, von der Gier nach Geld und der Angst, es wieder zu verlieren, von der Wirtschaftskrise und ihren Opfern. Er erzählt aber auch von den kleinen großen Dingen des Lebens, von der Suche nach Glück, von Liebe und Rausch und der Hoffnung auf ein erfülltes Leben. Entstanden ist eine packende Milieustudie mit Liebesgeschichten und einem Kriminalfall, der zum eleganten Thriller mit Film noir-Qualitäten wird und in welchem die Protagonisten ganz unterschiedlichen Sehnsüchten erlegen sind. All das ist DIE SÜSSE GIER. Ein Geniestreich.
In Italien begeisterte der Film bereits über eine Million Zuschauer und gewann alle nationalen italienischen Filmpreise (David di Donatello: Bester Film, Bestes Drehbuch; Nastro d’argento: Bester Film, Bestes Drehbuch; Globo d’oro: Bester Film; Ciak d’oro: Beste Regie, Bestes Drehbuch), Valeria Bruni Tedeschi und Fabrizio Gifuni wurden für ihre Rollen zudem mit einem David di Donatello als Beste Hauptdarsteller ausgezeichnet, Fabrizio Bentivoglio und Valeria Golino bekamen jeweils einen goldenen David di Donatello in der Kategorie Bester Schauspieler.
Beim diesjährigen Tribeca Film Festival wurde Valeria Bruni Tedeschi als Beste Schauspielerin geehrt.

Süße Gier

Festivals: Tribeca Film Festial 2014, beste Schauspielerin

Italienischer Filmpreis: 7 "Donatello Awards"  (s.o.)

Trailer: https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Q-GzRtKybdQ


Mittwoch, 27.5.15, 18:00 und Donnerstag, 28.5.15, 19:30 Uhr:

Der kleine Tod  – The Little Death

Australien 2014, 95 min, engl. O.m.U., Cinemascope
Regie: Regie: Josh Lawson
Mit Bojana Novakovic, Josh Lawson, Damon Herriman, Ben Lawson

"Le petite mort" - der kleine Tod nennen die Franzosen den Orgasmus. Dieser Begriff ist der Titel einer australischen Filmkomödie.

Der Kleine TodWie schon der von der französischen Wendung „la petite mort” (für „Orgasmus”) abgeleitete Titel erahnen lässt, dreht sich in THE LITTLE DEATH alles um die schönste Nebensache der Welt – allerdings nicht um den üblichen Blümchensex. Stattdessen handeln die frivolen Episoden im Regiedebüt des australischen Schauspielers Josh Lawson von diversen Fetischen. So gesteht etwa Maeve ihrem Freund Paul gleich zu Beginn ihre ausgefallene Fantasie: „Ich will, dass du mich vergewaltigst.” Später folgt dann die entsprechende Szene, die bei der Weltpremiere auf dem Sydney Film Festival dafür sorgte, dass zahlreiche Zuschauer den Saal verließen. Aber nicht alle Episoden sind derart provokant: Rowena entdeckt zum Beispiel, dass sie ihren Mann immer dann besonders erregend findet, wenn er gerade weint – und so rührt sie ihren Gatten fortan mit mitunter recht perfiden Mitteln zu Tränen. Und inmitten dieses Fetisch-Kults schwebt ein freundlicher Sexualstraftäter als Running Gag wie ein Damoklesschwert über den verschiedenen Handlungssträngen.In einem halben Dutzend Episoden entlarvt Regisseur Josh Lawson die Sex- und Liebesprobleme seiner Protagonisten auf schwarzhumorige Weise. Arthur Schnitzlers „Reigen” mag hier durchaus eine Inspiration gewesen sein. Die australische Komödie dreht sich zwar vergnüglich um Lust, ist aber kein schlüpfriger Erotikstreifen. Vielmehr benutzt THE LITLE DEATH den Sex als Aufhänger, um tiefer in die Gefilde der Liebe vorzudringen. Er erzählt von Beziehungsproblemen, die auf der Spielwiese körperlicher Lust ausgetragen, manchmal gelöst, manchmal jedoch auch vertieft werden. Die Schnittmengen zwischen Sex und Liebe können wachsen, schrumpfen, ihre Position verändern. Eine durchaus ungewöhnliche Sicht auf „den kleinen Tod”.
(nach:Leokino.at, filmstarts.de; kino-zeit.de)

In einer australischen Vorstadt nahe Sydney schlagen sich einige Menschen mit ihren sexuellen Nöten und verborgenen Leidenschaften herum. Hinter den gehoben bürgerlichen Fassaden spürt der komödiantische Episodenfilm unterschiedlichen erotischen Sehnsüchten und Träumen nach, wobei er den einzelnen Kapiteln lexikalische Fetisch-Begriffe überordnet. (…)

Der australische Schauspieler Josh Lawson, der für Regie und Drehbuch seines Debütfilms verantwortlich zeichnet, übernimmt in dieser Episode auch die männliche Hauptrolle. Paul ist zunächst rechtschaffen entsetzt, als Maeve es wagt, ihm ihre Vergewaltigungsfantasien zu gestehen. Doch dann macht er sich, mit unerschütterlichem Eifer, an die perfektionistische Umsetzung derselben. (filmdienst)


Warmherzige Liebeskomödie über Fetische, Geheimnisse und Schicksale, die zeigt, dass die schönste Nebensache der Welt riskant, romantisch, anstrengend und vor allem lustig sein kann. - "Ebenso entzückend wie anstößig – schön schräge Komödie über ausgelebte Sex-Fantasien." (Cosmopolitan, Hollywood Reporter)

 

 

 

Der Kleine Tod


Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=jPWwPlUnRac&autoplay=1
oder
http://www.trailerseite.at/film/15/der-kleine-tod-eine-komoedie-ueber-sex-kino-trailer-31757.html

Programm FKC Juni 2015

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