FKC Dornbirn - Programm Februar 2015

Eintrittspreise:  10€ normal -
8 € (für Mitglieder mit Ausweis, Behinderte) - + 2€ bei  3D - Projektion im Cinema Dornbirn  

1. Film   2.Film   des Monats   


Mittwoch, 11.2.15, 18:00 Uhr; Donnerstag, 12.2.15., 19:30 Uhr

Mr. Turner - Meister des Lichts

Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2014, 150 min, Cinemascope, engl. O.m.U.
Regie: Mike Leigh
mit Timothy Spall, Paul Jesson, Marion Bailey u.a.

Biopic über die letzten 25 Lebensjahre des britischen Malers William Turner. – „Einer der faszinierendsten Künstlerfilme der letzten Jahre“ (epd Film)

Mr. Turner

1826:
Als exzentrischer Eigenbrötler kommuniziert er nur in Grunzlauten. Als sein Vater stirbt, fällt er in eine Depression. Seine Arbeit als Maler, welche nach dem Fall in die Depression immer abstrakter wird, findet bei den Menschen in seiner Umgebung immer weniger Akzeptanz. (Wiki)

Der englische Maler William Turner (Timothy Spall) ist ein ebenso renommiertes wie exzentrisches Mitglied der Royal Academy. Er lebt mit seinem
Vater William (Paul Jesson), den er innig liebt, und seiner Haushälterin Hannah Danby (Dorothy Atkinson) in London. Hannah verehrt den genialen Maler, der jedoch
stillt an ihr nur sein sexuelles Verlangen. Denn Turner ist ein Egomane, ein wortkarger Einzelgänger – und doch zugleich ein Mann von enormer Sensibilität.
Das Künstlergenie hat sich keiner Autorität, sondern der Vielfalt des Lebens verschrieben: Er genießt die Gastfreundschaft des Landadels oder besucht Bordelle,
um junge Prostituierte zu zeichnen. Er ist stetig auf Reisen und lässt nichts aus, um dem Phänomen der Wahrnehmung auf die Spur zu kommen. Er lässt sich sogar
inmitten eines eisigen Schneesturms an einen Schiffsmast binden, um das Unwetter so authentisch wie nur möglich malen zu können.
Turner ist fasziniert von den Errungenschaften der Industrialisierung wie der Fotografie und der Eisenbahn. Aber ganz besonders in den Bann schlagen ihn die

Spielarten des Lichts, weshalb es ihn immer wieder in die Küstenstadt Margate zieht. Dort steigt er unter falschem Namen bei Sophia Booth (Marion Bailey) ab, mit der er
heimlich eine innige und zärtliche Liebesbeziehung beginnt. Mehr und mehr scheiden sich an dem ruhelosen und anarchischen Künstler die
Geister: Leidenschaftlich verteidigt ihn Kunstkritiker John Ruskin (Joshua McGuire) gegen kritische Stimmen, die Turners zunehmend abstrakter werdende Bilder als
Klecksereien verspotten. Als ihm ein Millionär 100.000 Pfund für sein Gesamtwerk bietet, schlägt Turner das Angebot aus.
Ungebrochen radikal bleibt Turner bis ins hohe Alter. Künstlerisch wie privat. Denn Haushälterin Hannah erfährt erst spät von Turners anderem Leben, das er an der
Seite von Mrs. Booth führt.

 Mr. Turner
Eine neue Raum- und Zeiterfahrung
Turner erlebt, wie sich die englische Gesellschaft durch Wissenschaft und Technik verändert. Die neuen Verkehrsmittel wie Dampfschiff und Eisenbahn inspirieren ihn
zu Gemälden: Während einer Bootsfahrt in Begleitung der Maler Clarkson Stanfield (Mark Stanley) und David Roberts (Jamie Thomas King) sieht er, wie das berühmte
Schiff „Temeraire“, das eine wichtige Rolle in der Schlacht von Trafalgar spielte, von einem schon mit Dampf betriebenen kleinen Schlepper zu seinem letzten Liegeplatz
gezogen wird – „The Fighting Temeraire tugged to her last Berth to be broken up, 1838“ entsteht. Als bei einem Spaziergang übers Land ein Eisenbahnzug mit
dampfendem Schornstein an ihm vorbeifährt, hält Turner den Eindruck der Geschwindigkeit in dem Gemälde „Rain, Steam, and Speed – The Great Western Railway“ fest.

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=9yuanTQdAGc  (youtube)



Mittwoch, 25.2.15, 18:00 und Donnerstag, 26.2.15, 19:30 Uhr:

Timbuktu

Frankreich/Mauretanien 2014, 97 min, Cinemascope, franz-arab. O.m.U.
Regie: Abderrahmane Sissako

mit Ibrahim Ahmed dit Pino, Toulou Kiki, Abel Jafri, Fatoumata Diawara, Hichem Yacoubi u.a.

Drama über die Auswirkungen der Machtübernahme von islamistischen Fundamentalisten auf die Bevölkerung einer afrikanischen Stadt. „Kraftvoll inszeniertes Drama, das Fragen von Freiheit, Gerechtigkeit und Macht wiederholt ins Zentrum des Geschehens rückt.“ (Ray-Filmmagazin)

 Timbuktu

Kidane lebt friedlich mit seiner Frau Satima, seiner Tochter Toya und Issan, einem kleinen, 12 Jahre alten Hirtenjungen in den Dünen, nicht weit von Timbuktu, das in die Hände religiöser
Fundamentalisten gefallen ist. In der Stadt erdulden die Einwohner ohnmächtig das Terrorregime, das von den Dschihadisten
eingesetzt wurde, um ihren Glauben zu überwachen. Musik, Gelächter, Zigaretten und sogar das Fußballspielen wurden verboten. Die Frauen sind zu Schatten geworden, die versuchen,
würdevoll Widerstand zu leisten. Jeden Tag werden von auf die Schnelle eingesetzten Tribunalen tragische und absurde Strafen ausgesprochen. Kidane und seine Familie bleiben von dem Chaos in Timbuktu verschont. Aber ihr Schicksal ändert sich, als Kidane aus Versehen Amadou tötet, einen Fischer, der seine Lieblingskuh „GPS“ schlachtete. Nun muss er sich den neuen Gesetzen der ausländischen Besatzer stellen.

Timbuktz

STATEMENT DES REGISSEURS
Am 29 Juli 2012 fand in Aguelhok, einer kleinen Stadt im nördlichen Mali, das zu einem großen Teil besetzt ist, ein unsägliches Verbrechen statt, das von den Medien und somit dem Rest der
Welt, einfach ignoriert wurde. Ein Paar in den Dreißigern, das mit zwei Kinder gesegnet war, wurde zu Tode gesteinigt
Ihr Verbrechen: Sie waren nicht verheiratet. Die Szenen ihres Sterbens, die von ihren Folterern online gepostet wurden, sind grauenvoll. Die Frau stirbt vom ersten Stein, der sie trifft. Dem Mann entfährt ein heiserer Schrei, dann herrscht Stille. Kurz danach werden sie ausgebuddelt, nur um weiter entfernt vergraben zu werden.
Aguelhok ist nicht Damaskus oder Teheran. Deshalb wird nichts darüber berichtet. Was ich niederschreibe ist unerträglich, ich weiß. Ich versuche keineswegs, über Schockgefühle einen
Film zu promoten. Jetzt, wo ich davon weiß, muss ich in der Hoffnung darauf davon erzählen, dass nie wieder ein Kind später erfahren muss, dass seine Eltern sterben mussten, weil sie sich
liebten.

Die islamistische Gruppe Boko Haram terrorisiert vor allem die Menschen in Nigeria und Westafkrika. Dabei entstand sie 2002 eigentlich, um unterprivilegierten Kindern Zugang zu islamischer Bildung zu ermöglichen. Der Name ist eine Kombination aus dem Wort Boko, das in der nigerianischen Sprache Hausa für nicht-islamische, von den britischen Kolonialherren importierte Bildung steht, und dem arabischen Wort Haram, das für alles laut Scharia Sündhafte steht. Heute bekämpft Boko Haram praktisch jede Bildung für Mädchen.
Der vielbeachtete Film TIMBUKTU kommt aus Mauretanien, wurde bei der Viennale 2014 entdeckt und berichtet vom Kulturkampf zwischen Freiheit und Fundamentalismus. Mit viel Witz und Selbstbewusstein setzen sich die Einwohner der Stadt Timbuktu in Mali gegen die islamistische neue Ordnung zu Wehr, die vor allem aus Verboten besteht. "Ein Meisterwerk des politischen Kinos". (Viennale-Falter)
Viennale - Falter Artikel 2014

letzte Meldung 21.02.15 Quelle: ORF

Der Film „Timbuktu“ von Regisseur Abderrahmane Sissako hat die Konkurrenz bei der Verleihung des französischen Filmpreises in den Schatten gestellt: Neben dem Hauptpreis heimste der Film gestern Abend sechs weitere Cesars ein, darunter die Trophäe für die beste Regie.

„Timbuktu“ handelt von der Besetzung der malischen Stadt durch Islamisten. Der Film gewann den Cesar für den besten Film des Jahres und Trophäen in mehreren Nebenkategorien. Als erster Afrikaner wurde der aus Mauretanien stammende Filmemacher Sissako mit dem Regie-Cesar geehrt. „Timbuktu“ geht morgen auch ins Rennen um den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.

 

Trailer: http://www.moviepilot.de/movies/timbuktu--2/trailer

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