Hörfunk im Wandel der Zeit
die Techniken

von Dr. Norbert Fink


siehe auch 90 Jahre Radio in Österreich

Update 15.9.14

Auch Ende der letzten Mittelwellesender in Deutschland?
 Fast alle ARD-Sender werden zum 31.12.14 abgeschaltet werden. Der MW-Sender Ravensburg des Deutschlandfunks  (756 kHz) wird erst am 31.12.15 abgeschaltet werden.
AFN Kaiserslautern wurde am 31. August 2014 abgeschaltet. Die Niederlande wird am 1.9.15 die letzten MW-Sender abdrehen.

Absurd:
das Telharmonium oder Dynamophon
bereits 1897 vor der Verstärkerröhre erfunden, sollte es Keyboard-Musik in die New Yorker Hotels übertragen. 20 Tonnen schwer...

Drahtfunk

Wer früher mal in Schweizer Hotels war, kann sich noch an die Biennophone- Drahtfunkempfänger erinnern - mit 6 Programmen. Im Prinzip sendete man übers Telefon und Langwelle mit doppelter Bandbreite.
ISDN und letztlich das Internet machen Schluss damit. Die Programme "Klassik" und "Jazz" gingen dann aber auf DAB in Swiss Radio Classic bzw. Jazz wieder auf Sendung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Telefonrundspruch
http://www.biennophone.ch/telefonrundspruch.htm


Update 4.5.13
Leider ist die Kurzwelle am Aussterben! siehe auch hier

Die Deutsche Welle stellte mit der Umstellung auf Normalzeit am 29.10.11 ihr Programm auf Kurzwelle ein! Zuvor gingen auch die BBC und Radio Vatican "off the air".
Der ORF strahlt derzeit noch zwischen 7:00 und 8:10 Lokalzeit das Programm Ö1 auf 6155  aus, waas ich sogar in Nicarugua gut empfangen konnte (allerdings ist dort dann nach Mitternacht).

Auch der Mittelwelle geht langsam die Luft aus. DRM erwies sich als Flop.


Seit der guten alten Zeit: die Amplitudenmodulation (AM)

Die Kurzwelle
war bis vor kurzem unentbehrlich, wenn man mit geringstem Aufwand größte Entfernungen überbrücken will. So habe ich mit einem kleinen Weltempfänger und etwas Klingeldraht problemlos in Madagaskar, Kuba oder Brasilien täglich die ORF-Nachrichten gehört (als es Radio Österreich International noch gab).  Es gibt kaum einen Flecken Erde, wo die Kurzwelle nicht hinkommt, allerdings kann man nicht zu jeder Tageszeit empfangen bzw. muss oft die Frequenzen wechseln (tagsüber höhere Frequenzen /untere Bänder; nachts umgekehrt)
Ausgestrahlt wurden auf Kurzwelle die Programme der Weltradios (Radio Österreich 1 International, BBC World Service, Deutsche Welle, usw.).  Inzwischen ist noch Radio Havana Cuba,
die Russen, Chinesen und eine Menge religiöser Sender zu empfangen. Doch seit 2013 geht es rapid abwärts.

Es gibt auch einige normale Rundfunksender und im Tropenband (ab 60m) waren die Kurzwellen das, was bei uns früher die Mittelwelle war.
Besonders spannend war Kurzwellenhören zur Zeit des Kalten Krieges. Mit enormen Sendeleistungen bekriegten sich Moskau und Washington in aller Welt und in allen Sprachen. So hatte Radio Moskau eine eigene Österreichsendung!
Radio Havanna Cuba via Moskau war bei uns gut zu hören und Radio Tirana auf deutsch stärker als mancher Lokalsender zu empfangen.
In der Tat erfuhr man die Wahrheit über die Pinochet-Diktatur besser bei "DDR international" oder "Sender Frieden und Fortschritt", die über die Dissidenten in der Sowjetunion aber über "Voice of America", Radio Free Europe usw.
Beide brachten nur die halbe Wahrheit...
Noch heute gibt es reine Propagandasender und Geheimsender  von Untergrundbewegungen gegen gewisse Regimes. (Clandestines)
Am berüchtigsten ist Radio Martí gegen Kuba, aber auch gegen den Iran, Nordkorea u. a.  gibt es noch immer US-finanzierte Sender.

Dagegen werden selbstverständlich Störsender aufgebaut (Jammer). Im Bau dieser schrecklichen Störsender haben die Nazis viel Erfahrung gesammelt. Die sendeten übrigens im Nazideutschland verbotene Swing-Musik lustig über Kurzwelle Richtung England und karikierten deren Texte (sg. "Propaganda-Swing")

Kurzwellenhören (und die Bänder durchforschen) war extrem spannend, manchmal gab es  "Überreichweiten" und ich konnte  z.B. in den frühen Morgenstunden vielleicht sogar Radio Caracol aus Bogota empfangen!
Profis dieses Hobbys bauen Super-Antennen und kauften Super-Receiver in der 3.000 € -Preisklasse.
Aber mit einem guten digitalen Weltempfänger (ab etwa 300 €  und einem einfachen Draht) ist fast dasselbe zu erreichen.

SSB (singe side band) Modulation, im Amateurfunk und Seefunk normal, wird fallweise auch von Rundfunksendern eingesetzt, um mit kleiner Sendeleistung besser durchzukommen. Nur Empfänger der gehobenen Preisklasse haben die Umschaltmöglichkeit
Kurzwelle hören ist auch eine schöne Möglichkeit, seine Sprachkenntnisse aktiv zu halten. Unvergesslich war "Norddeich Radio", der Seefunksender, der allen auf hoher See einen Funk-Telefonkontakt verschaffte und bereits 1907, also vor dem normalen Radio, in Betrieb ging. Teile waren in Morsezeichen, Telefonbetrien jedoch in SSB und somit theoretisch von jedermann mithörbar - in der Tat war es lustig so manches Telefon von Matrosen mit  ihren Frauen an Land mitzuhören-
Nur: fast alles kann man inzwischen ohne Zischen und Rauschen über Satellit hören.
Aber in Krisenzeiten - eine verbotene Schüssel ist rasch entdeckt und das Internet schnell lahmgelegt- ist die Kurzwelle unentbehrlich.

Auch die Kurzwelle sollte irgendwann mal digital werden, dann kombinieren sich deren enorme Reichweite mit digitaler Qualität. Erfolgversprechende Versuche gab es:
DRM (digital radio mundial) Digitales Weltradio - leider erwies sich dies als ziemlicher Flop und die meisten Kurzwellensender wurden 2011 eingestellt, so auch die BBC und die Deutsche Welle!
Es erwies sich leider auf lange Distanzen nicht als störungsfrei und funktionierte nur in relativer Nähe zu Sender gut!


Die Mittelwelle
Seit der Einführung des Rundfunks in Deutschland am 29.10.1923 ist die Technik (AM) unverändert geblieben.
Österreich begann mit der RAVAG am 1.10.24 den Radiobetrieb auf.
Vor Einführung der UKW (Parallel zum Aufbau der Fernsehsehsender - bei uns 1959, Stereo seit 1964) war die Mittelwelle das normale Radio.
Über den inzwischen stillgelegten Sender Lauterach (50 kW/1064 kHz) wurden früher 2 Programme, bis Ende 1997 noch ein Programm ausgestrahlt.
Die Qualität ist erbärmlich (Bandbreite 150 - 4500 Hz) und für Störungen ist die AM sehr anfällig.
Seit immer mehr Sender abgeschaltet werden, wird der Empfang der verbliebenen allerdings wieder besser. So kann man abends bei uns gut RTE Madrid und viele andere Spanier (auch private wie Cadana SER) gut empfangen.
Dennoch sind in Krisenzeiten die hohen Reichweiten am Abend  eine feine Sache.
Darum hat auch der ORF den Wiener Großsender Bisamberg (600 kW/1476 kHz) im Balkankrieg wieder reaktiviert  (Radio Mitmensch, danach "Radio 1476") bzw. strahlte einige Zeit auch das Kurzwellenprogramm ROI für Europa darüber aus, allerdings zuletzt nur noch mit 60 KW. Der Sender Bisamberg stellte 1995 den Betrieb ein und wurde im Februar 2010 trotz Protesten gesprengt.
Der SWR Bodenseesender auf 666 kHz wurde auch eingestellt, ebenso Radio Beromünster und später auch die anderen Schweizer Sender wie Sottens.

Bereits im Vorfeld des Starts des Digitalradios DAB+ wurde bekannt, dass nach Auflagen der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) die kostenintensiven Ausstrahlungen auf Mittel- und Langwelle bis Ende 2014 eingestellt werden müssen. Der NDR will es noch bis Ende 2015 hinauszögern, ebenso der Deutschlandfunk, der vor gar nicht zu langer Zeit die Sendeanlagen restaurierte, aber Ende 2015 ist wohl endgültig Schluss im deutschsprachiogem Raum.
Übrigens, es gab in Europa zwei AM-Stereo-Sender (France bleu auf 864) und ein Italiener auf 1584. Radios dazu dürften wohl sehr selten sein.
AM-Stereo ist in den USA, Australien u.a. Länder relativ weit verbreitet und wie FM-Stereo mit Mono-Geräten kompatibel.

Frequenzgerangel. Extrem viele Sender kämpften sich durch völlig überfüllte Bänder - nur die stärksten oder nächsten kamen durch!

Die Langwelle wird nur in Europa, Nordafrika und Westasien genutzt - nicht in Amerika und Ozeanien.
.ist in Frankreich und im ehem. Ostblock recht verbreitet gewesen (Europe 1, France Inter (162) , frz. Radio Luxembourg, Deutschlandsender der DDR), wurde in Österreich m.W.- nie genutzt.
In Frankreich hält sich die Langwelle jedoch noch tapfer (RTL France, Europe 1 (RTL Group) auf  183 sendet von Deutschland - Felsberg-Berus im Saarland aus )
In Deutschland ist noch  der Deutschlandfunk  (153) und das Deutschlandradio (177 kHz)  darauf. Energieaufwand und Kosten pro Hörer sind gigantisch. Deshalb ist auch hier per 31.12.14 mit der Abschaltung zu rechnen!
Luxembourg hat den Sender Junglinster (234 kHz) vor kurzem nach Badweiler verlegt für Notfälle sei er aber noch sendetauglich.

Die Zukunft:
DRM (digital radio mundial) Digitales Weltradio
Die ersten Testsendungen wurden erfolgreich absolviert, die Qualität von UKW und die Reichweite der Kurz- oder Mittelwelle werden künftig möglich sein. Offizielle Einführung war 2005. Leider ist der Markt von DRM-Radios recht bescheiden geblieben.
deutsches Kommitee von "Digital Radio Mondiale"

Bilanz nach drei Jahren Tests mit DRM
Mit der Einstellung des Kurzwellenbetriebes der Deutschen Welle und der BBC sind die Hauptakteure von DRM weggefallen und es schaut eher düster mit dieser tollen Idee aus. Auch qualitativ blieb DRM unter den Erwartungen und funktionierte nicht zufriedenstellend auf lange Distanzen.
2014 - ganz tot ist DRM noch nicht. hier Frequenzen
DRM30 und DRM+ sollen bessere Qualität auf allen Frequenzen bieten, auch das normale UKW-Band könnte so digitalisiert werden. Die Schlacht wird eher DAB+ gewinnen!

 


UKW (FM)
Es gab im Ostblock (außer DDR) das OIRT-Band von 66-74 MHz, das in Rußland und der Ukraine auslaufend noch benutzt wird. In Japan wird auch 76-90 MHz benutzt.(Bei uns "Behördenfunk!)
Der erste europäische UKW-Sender wurde am 28. Februar 1949 in München-Freimann vom Bayerischen Rundfunk (90,1 MHz) in Betrieb genommen, da nach dem Krieg (Kopenhagener Wellenplan) die Verlierer keine guten MW-Frequenzen mehr erhielten bzw. in der Leistung eingeschränkt wurden.
Österreich hat sie nicht unterzeichnet und Deutschland war gar nicht eingeladen. So musste eine neue Welle her.

UKW Ade - jetzt kommt DAB?
UKW wird weltweit intensiv genutzt, doch die Frequenzen sind rar - DAB+ soll Abhilfe schaffen.

Frequenztabelle Rheintal #

87 - 108 MHz (früher nur bis 100, dann bis 104, jetzt bis 108 MHz)
Auch die Zeiten der UKW sind gezählt, digitale Verfahren (DAB+, theoretisch auch DRM+) sind im Kommen und werden die UKW ab 2018 ablösen.
Stereoton und Senderkennung (RDS) sowie Radiotext sind möglich. Letztere werden am ehesten in Autoradios genutzt. Moderne Autoradios verfügen über Doppeltuner, d.h. man kann Ö1 hören und trotzdem den Ö3-Verkehrsfunk mitbekommen, allerdings wer DRS2 hört, kriegt den DRS1 Verkehrsfunk usw., es bleibt innerhalb der Sendergruppe. (TA Modus + RDS). RDS-Autoradios können auch selber den jeweils stärksten Sender desselben Programms finden.


DAB
Senderliste Rheintal neu aktualisiert um DAB+

Digital Audio Broadcasting
Eigentlich hatte man sich in der EU geeinigt, die UKW durch DAB schon 2015 abzulösen. Erfolgreich gelungen ist die Einführung von DAB aber nur in Großbritannien, bzw. dort, wo auf DAB andere Sender als auf UKW zu empfangen sind, und in der Schweiz.
DAB in Österreich gab es als Testbetrieb nur in Innsbruck und Wien. Der ORF / ORS betont, dass es neben DAB, das technisch eigentlich schon überholt ist, auch 2 weitere Varianten gäbe: digitales UKW bzw. UKW- Stereo-DRM. Der ORS stellte diesen Testbetrieb per 31.1.2009 wieder ein - ein Zeichen, dass er nicht auf DAB setzt. Allerdings wurde er in Wien Ende 2011 wieder kurz aufgenommen
 
DAB nutzt bei uns die Frequenzen um 222-227 MHz (bzw. auf der Frequenz des aufgelassenen TV -Kanal 2) , also rund doppelt so hohe Frequenzen wie UKW.

Vorteil: hohe Datenkompression, Möglichkeit zur Datenübertragung (z.B. visuelle Verkehrsinfos)
Das Schweizer Jugendradio "Virus" , Swiss JAZZ und Swiss Classic werden z.B. über DAB und Satellit Eutelsat, nicht aber über UKW terrestrisch verbreitet. 
Allerdings ging die Entwicklung von DAB anfangs schleppend von sich, erst ab 2013 ging es rasanter los; die Industrie entwickelte nur wenige neue Geräte. Anfangs führend waren Kofferradios der englischen Marke "Pure".
Billig und gut sind auch DAB+ Adapter, die man an die Tonbandbuchse des Verstärkers anschliessen kann (Sailor, Albrecht, Dual...).

Im Rheintal wird DAB für die Schweiz (11 Sender der SRG) über den Sender Pfänder und Rüthi ausgestrahlt.
Ich genieße fast täglich Radio Swiss Classic oder Radio Swiss Jazz über DAB in Dornbirn !
Seit 2009 sendet die Schweiz in Graubünden auch auf DAB+ im AAC-Verfahren. Alte DAB-Radios können dies nicht empfagnen, neue sind abwärtkompatibel. Bei einigen Modellen kann man die Firmware upgraden. Seit Dezember 2009 gibt es 3 DAB+ Radios, WRS, Rete Uno und La Premiere.
Deutschland begann am 1.7.11 mit einem Relaunch von DAB+. Im Laufe der Zeit werden alle alten DAB Radiosender auf DAB+ umgestellt, ein umfangreiches Ensemble neuer Sender soll dazukommen.
Anfang 2012 hat der SWR alle seine Programme auf DAB+ umgestellt, leider aber die anderen nicht aufgeschaltet.

Der Stand in der Schweiz findet sich bei http://www.digiradio.ch/index.html

Nicht vergessen werden darf, dass für den Empfang von DAB eine UKW - Antenne nicht oder nur bedingt geeignet ist. Entweder wird eine spezielle DAB - Antenne installiert, welche üblicherweise bei einem DAB - Empfänger mitgeliefert wird, oder man entscheidet sich für eine kombinierte UKW / DAB - Antenne, welche vom Fachhandel angeboten wird. Besser gehen da schon alte VHF-Fernsehantennen für die unteren Kanäle.
Neuerdings gibt es DVB-T /DAB - Kombiantennen! (z.B. Hama)

DAB floppte im ersten Anlauf in Deutschland. Schuld daran ist, dass oft eine so hohe Kompressionsquote verwendet wird, dass 20 Sender auf einem Transponder Platz haben - mit dem Effekt, dass nur noch mp3-Qualität herauskommt und der Klang nicht besser als auf UKW ist. Auch finden sich wenige oder keine Sender, die nicht schon auf UKW zu hören waren.  Nur ein breites Angebot an Spartenradios, wie Swiss Classic und Swiss Jazz machen DAB attraktiv.

Der Durchbruch war nach 2013 mit DAB+. Auf der IFA 2014 wurden viele neue DAB+ Radios vorgestellt. Vor allem Autoradios. Auch Blaupunkt stieg wieder ein.
DAB+
Wer sich jetzt ein Radio kaufen will, sollte darauf achten, dass es auch DAB+ kann,  bis zu 57 Sender kommen inzwischen auf DAB+ in Dornbirn!
DAB+ ist wesentlich fehlertoleranter, DAB "gluckste" viel und oft bei kleinsten Störungen.  Allerdings kommt es im Grenzbereich im Auto immer wieder zu lästigen Aussetzern. Auch in der Schweiz und Deutschland ist es nicht so, dass man auf Autobahnen völlig störunsgfrei überall DAB hören kann, die Tunnels sind praktisch noch überhaupt nicht adaptiert (Schweiz beginnt damit)
.

Seit diesem Ende August 2014 strahlen in und um Zürich 14 frische Pop-, Rock- und Kulturradios ihr Programm auf DAB+ über den 4. Schweizer DAB-Layer aus.

In Südtirol gibt es über die RAS auch die Österr. Programme auf DAB!


Analoge Satellitenradios wurden per 30.4.12 endgültig eingestellt.
Praktisch alle Fernsehsatelliten strahlen neben dem Bild mehrere Tonträger aus. Der mono-Hauptträger auf 6,50 - 6,65 wird kaum noch genutzt, praktisch bei allen Astra- und Eutelsat-Programmen ist der Stereo-Fernsehton auf 7,02 und 7,20 MHz und ab 7,38 ist Platz für Radiosender.
Allerdings kommt die analoge Radioabstrahlung teurer als die digitale, und so werden immer mehr Programme abgeschaltet.
Dennoch finden sich noch einige Radiosender, die mit praktisch jedem Sat-Receiver empfangen werden können.
Es empfiehlt sich, den Sat-Receiver mit der Stereoanlage zu verbinden, wenn man Radio hört braucht man dann keinen Fernseher dazu (der ein "falsches" Bild dazu sendet oder nur das Wort "Radio")
attraktive Sender auf Astra:
KLASSIKRADIO
RTL Oldie Radio
Seit 2001 ist ein kontinuierlicher Abbau von Radiokanälen auf Astra zu beobachten, BBC etc. sind alle weg. Sie tauchen jedoch immer mehr im DAB Digitalverfahren auf.


DSR
war das erste digitale Satellitenradio und wurde über den deutschen Kopernikus-Satelliten ausgestrahlt. Auf einem Transponder hatten nur 16 Audioprogramme platz (ohne Bild). DSR wurde Ende 1998 eingestellt. Eine Verbreitung der DSR-Signale erfolgte auch über die deutschen Telekom-Kabelnetze in dem UKW angrenzenden Frequenzband. War ein ziemlicher Flop, schon weil nur 16 Programme aufgeschaltet wurden, die ohnehin fast auch zur Gänze über UKW zu empfangen waren.


ADR
ADR wurde 1995 im Rahmen der 40. Internationalen Funkausstellung Berlin (26. August - 3. September) eingeführt und ermöglichte es, über einen Unterträger eines analogen Satelliten-Fernsehprogramms ein digitales Hörfunkprogramm (mp2-Verfahren) in Stereo zu übertragen.
Astra Digital Radio - noch 50 Sender in CD-Qualität wird im April 2012 eingestellt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Astra_Digital_Radio
Neben den analogen Tonunterträgern gibt es seit einigen Jahren neben den analogen Fernsehprogrammen (Bayern alpha, BR, ARD, ZDF, SWR, HR, MDR u.a. ) digitale Tonunterträger, die aber nur mit speziellen ADR-Geräten zu empfangen sind.
Einige Zeit wurde auch DMX, ein Pay-Radio mit 70 Musikrichtungen angeboten, das aber Anfang 1999 eingestellt wurde.

ADR bot lange ein gutes Angebot an anspruchsvoller Musik und werbefreien Programmen, allerdings fast nur aus Deutschland. Am 11.11.2004 hat DRS die ADR-Ausstrahlungs seiner beliebten Spartenkanäle Radio Swiss Jazz und Swiss Classic eingestellt. (Jetzt frei  auf Eutelsat) . Auch der ORF hat die Abstrahlung von ROI Wien via ADR zuvor schon eingestellt.


Alle öffentlich - rechtlichen Radio-Programme des
Bayrischen Rundfunks
Hessischen Rundfunks
Mitteldeutschen Rundfunks
Saarländischen Rundfunks
Westdeutschen Rundfunks
Südwestrundfunks , Nordwestrundfunk (neu) , der Deutschen Welle + Deutschlandfunk + Deutschlandradio u.a.
wurden über ADR übertragen, z.T. in erhöhter Vielfalt (z.B. HR2 plus sendet auch dann klassische Musik, wenn der UKW-Dienst "redet")

Mit der Abschaltung aller analogen Satelliten-TV und -Hörfunkprogramme am 30. April 2012 wird auch die Ausstrahlung von Hörfunksendern im ADR-Modus eingestellt. Im Januar 2012 waren noch 46 Sender im Betrieb.


Digitales Satellitenradio via DVB-S
Digitales Video Broadcasting  - Satellite
DVB-S - Audio via digitale Transponder - die preisgünstigste Art des digitalen Radioempfangs  

Neue Sender kommen aber nur im Digitalmodus dazu. Daneben erhöht sich die Vielfalt in den digitalen Kanälen, ARD (1festival, tagesschau24,....) und ZDF (zdf infokanal, theaterkanal, doku) bieten eine Vielzahl zusätzlicher Programme, ARTE sendet digital ab 13 Uhr, analog erst ab 19 Uhr.

Auch der ORF strahlte alle Hörfunkprogramme im ZDF-Bouquet digital aus, so kann man das "Stadtradio Wien" (Ö2 Wien) auch in Vorarlberg und Radio Vorarlberg auch auf Mallorca hören.
Seit 1.2.2005 gibt es auf Astra neue Frequenzen für die ORF-Radios. Neu ist Dolby-Digital 5.1. Qualität für Radio Ö1. (allerdings ist dazu ein Dolby - Decoder mit Glasfaseranschluss erforderlich)
 
So ist die Schweiz nach Einstellung ihres Drahtfunkdienstes zuerst auf ADR umgestiegen und seit 11.11.04  über Hotbird - Digitalradio und DAB zu hören.
Swiss Classic
Swiss Jazz
Swiss Pop
Virus
DRS 4 News
daneben werden auch Espace 2, Option Musique, Radio Rumantsch, Worldradio Switzerland und die meisten  deutschen öff. rechtlichen UKW-Programme über DVB-S ausgestrahlt.

Seit Anfang Juni 2002 sind auf Eutelsat Hotbird digital eine große Menge Radiosender frei zu empfangen, alle Schweizer Programme (also auch Espace 2, swissclassic, swissjazz, swisspop, Musiwälle 531....)  mehrere Klassikkanäle aus Frankreich und Spanien (RNE 2 classica; France culture, France Musique ...) Programme erfreuen den anspruchsvollen Hörer. Auch Salsa-, Latino- und Afroethno ... gibt es da zu entdecken.
BauchtänzerInnen werden an den vielen arabischen Sendern auf Eutelsat ihre Freude haben!

Das Eutelsat-Musikangebot ist breiter und anspruchsvoller als jenes von Astra digital und erinnert an die gute alte Zeit der Kurzwelle !

Gebremst wird die Verbreitung des DVB-S audio  in den Privathaushalten durch den Streit um die Set-Top-Box:
Pay-TV-Kanäle wie "Premiere" darf man nur empfangen können, wenn man bezahlt hat. Dazu braucht es eine Dekoderkarte und eine Box, in welche man diese hineinsteckt. Und diese Box, soll sie offen sein für alle anderen freien und verschlüsselten Programme (so will es eine EU-Richtlinie) oder nur für die Programme eines Medienkonzern (so hätte es Herr Kirch und Herr Murdoch gerne) ? Aus kartellrechtlichen Gründen wurde es z.B. dem Schweizer Teleclub verboten, sich der Kirch´schen Set-Top-Box anzuschließen.

Immer preiswerter (ab 50 EUR) werden die free-to-air-digital Receiver, mit denen allein auf Astra oder Eutelsat je rund 200 TV + 200 Radiokanäle zu empfangen sind. Um Astra und Eutelsat zu empfangen, braucht man ein Disecq Umschalter, der rund 11-20 EUR kostet. Die Qualität auch der billigen Geräte ist tadellos, Abstriche gibt es aber in der Menüführung und Speicherplatzverwaltung. Wer den ORF digital will braucht allerdings die ORF-Karte. Allerdings gibt es nun auch ORF2 Europe über Astra - wo z.B. die ZIB 2 und andere linzenzfreie Sendungen auch frei empfangbar sind. 

Mit eine free-to air-digital Receiver kann man alle freien digitalen Radio- und TV-Programme empfangen werden können.
Auf Eutelsat gibt es sogar Exoten wie CCTV4 und CCTV9 aus China, Indische Bildungsgprogramme, Sudan, Lybien, Abu Dhabi. Emirates, Al Jazeera, AL Arabia, und und..
Interessant auf Eutelsat ist BBC World (neu seit Juni 2002), XXP (Spiegel-TV und Kinowelt rund um die Uhr, jetzt auch auf Astra), euronews mehrsprachig (ist auf Astra nur in deutsch) , Al Jazeere auf Englisch, den neuen frz. Nachrichtenkanal France 24 ....  Telesur aus Venezuela...


BLUE DANUBE RADIO AM 31.1.2000 eingestellt:
Brauchen wir noch mehr Dudelfunk?
Gibt es noch echte Radiokultur (Hörspiele...)
Neue Chance für Minderheitenmusik nur im Digitalpaket
Verblödet Werbung ?
Private Anbieter senken auch die Qualität der öffentlich-rechtlichen Sender?

Radio Österreich International eingestellt
Der beliebte Kurzwellendienst des ORF wurde im Winter 2003/04 eingestellt, es gibt jedoch nun ein "Ö1 international" mit einigen kurzen Fenstern in englisch und spanisch und eine Stunde Sendezeit in den weltweiten Zielgebieten. 
http://oe1.orf.at/service/international


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last update 13.10.14