Digitale Medien  - es begann mit der CD und endet beim Digitalen Kino

Digitale Medien - es begann mit der CD und endet beim Digitalen Kino

CD seit 1982

Als die CD vor über 20 Jahren (genau am 17.8.1982 erschienen die beiden ersten CD, Walzer von Chopin und Popmusik von Abba) eingeführt wurde, war die Qualität des ersten digitalen Mediums für den Hausgebrauch deutlich besser als jene der zuvor üblichen LP. Freilich gab es einige Vinylfreaks, die mit den weltbesten Turntables, den exquisitesten Verstärkern und raren direkt gepressten LPs noch behaupteten, damit einen besseren, oder zumindest „wärmeren" Sound herauszubekommen. Für mich als Klassikfan war aber klar dass die CD besser war, noch nie hatte ich zuvor eine LP mit Pianissimo - Passagen rausch- und rumpelfrei gehört, wenngleich es anfangs schon mal eine billige CD gab, bei der es treppenförmiges Abklingen und andere Fehler gab. Kein Wunder also, dass die Einführung der CD ein voller Erfolg war und wenige Jahre danach die Vinylplatte praktisch aus den Plattenläden verschwunden war.
2007 wurde allerdings behauptet, es gäbe eine Revival der Vinylplatte, es seien davon 2006 um 30% mehr verkauft worden als im Vorjahr.
Zu all den Behauptungen, die Vinylplatte klinge besser, muss doch eine Tatsache angeführt werden, dass praktisch alle Vinylplatten als Basis eine Tonbandaufzeichnung professioneller Qualität (meist mit 38 cm/sec) haben und kaum eine Platte eine "Direktschnittplatte" ist, gerade die Popaufnahmen waren Mehrspur - Bänder. Das Lob auf die gute alte Qualität gilt also Studer, Revox, Telefunken und Co., welche die Profi-Bandmaschinen herstellten. Außerdem waren ab Ende der 70 er Jahre einige Platten schon digital gemastert...

Neu ist SACD (Super-Audio-CD) und die Audio-DVD (http://de.wikipedia.org/wiki/DVD-Audio), zwei verschiedene, auf DVD-Technologie basierende Verfahren zur noch besseren Audio - Wiedergabe. Insbesondere soll damit Dolby 5.1. -Surroundklang ohne Kompression möglich sein.
Verzichtet man auf 5-6 Kanäle und bleibt bei den klassischen 2 Stereokanäle, wäre eine fantastische Klangtiefe und hohe Abtastrate möglich.  
Auf der SACD liegt das Audiomaterial im Direct Stream Digital (DSD)-Format vor. Dieses unterscheidet sich von der Pulse Code Modulation (PCM)-Technik der Audio-CD oder DVD-Audio, da das Reduzieren der Abtastrate, das so genannte Downsampling, in speziellen digitalen Filtern entfällt.

Als Trend der Funkausstellung 2007 gilt Dolby True HD - das deutlich besser als Dolby Digital sein soll. Wer zuhause eine "Heimkinoanlage" hat, kennt das Phänomen, dass der Sourrond-Ton deutlich stumpfer als der normale Stereoton klingt. Mit Dolby True HD soll dies nicht mehr der Fall sein. Hier sind bis 8 getrennte Audiokanäle möglich (7.1.).

DVD seit 1996

Die DVD lieferte in erster Linie mehr Speicherplatz (bislang waren Video „Laser Discs" auf 30cm- Silberscheiben) und ein kleines Format, die Qualität ist natürlich gegenüber dem VHS-Videoband (nur rund 220 echte Zeilen) erheblich besser und deshalb war sie erfolgreich. Als 1999 die ersten DVD-Brenner auf den Markt kamen, fing die Raubkopiererei natürlich auch mit Filmen an. Die neue HD-DVD oder Blue Array-DVD soll nicht mehr kopierbar sein (wie lange?)

Wird Weihnachten 2004 eine gute Marksättigung mit mittlerweile billigen DVD Playern erreichen, so kommt Weihnachten 2005 wieder was Neues auf die systemgeplagten Konsumenten zu, was die DVD alt aussehen lässt :

HD vs. Blue Ray DVD ab 2005

Blue-Ray DVD (Sony) vs. HD-DVD (Microsoft) . Beide Systeme sind inkompatibel und verlangen neue Geräte ! Nachdem ab 1.11. 05 auch Premiere in HD senden wird, wird es dann auch bei Fernsehern und Sat-Receivern eine neue Generation, HD; geben

Digitale Photos

Leider ist es mit der Digitalen Fotographie und erst recht mit dem digitalen Kino nicht so einfach.

Zwar hat auch bei mir zuhause die digitale Knipserei Einzug gehalten, dennoch: ein schönes scharfes Dia hat rund 10 - 12 Mio Pixel und ein solches kann man mit einem Fotopapparat für 200 Euro machen. Meine rund 1000 € teure EOS 300D hat schlappe 6,3 Mio. Selbst wenn ich dazu einen Beamer für 2000 Euro kaufe: das Dia mit einem 150 € Projektor ist schärfer ! (Wer`s nicht glaubt, möge mal Landkarten abfotografieren und schauen was er noch lesen kann….)

Andererseits reichen 2 Mio Pixel locker für ein schönes Bild fürs Album, und 5 Mio fürs Poster an der Wand. Es hängt also davon ab, was man braucht um zufrieden zu sein. Für echte Profis gilt aber noch immer das 6x6 – Format der „Hasselblad" als Maß aller Dinge. (es gibt dazu auch Digitalrückteil – für rund 12.000€) .

Digitales Kino ist mehr als Videoprojektion!

Beim digitalen Kino ist es aber noch anders. Noch ist das 35mm Bild einer erstklassigen Kopie noch immer besser als die digitalen Formate. Manche glauben, HD sei schon Kinoqualität. Ist es aber nicht. Erst 4k-Digitalkino wird besser als 35mm sein.


Was ist schon HD ?

High Defintion TV („Hochauflösend" im Vergleich zum normalen Bild) hätte schon vor 10 Jahren kommen sollen, als die Satellitenära begann. Statt PAL, Secam oder NTSC war d2mac als neue europäische Norm im Gespräch. HDMAC hätte dann eine kompatible Variante für 1080 Zeilen (statt 625) werden sollen. Als analoges System überlebte es nicht, obwohl viele Millionen Euro in die Entwicklung gesteckt wurde.Leider nennt sich alles, was besser als die heutigen 625 Zeilen sind schon HDTV.

Es beginnt bei 720 Zeilen in progressiver Abtastung (System 720p), zu den „1080i" d.h. 1080 Zeilen interlaced – im Zeilensprungverfahren verflechtet, wie es derzeit der einzige HD-Kanal über Astra, Euro 1080, sowie ein weiterer Testkanal und der künftige Premiere ab 1.11.2005 in HDTV senden. Allerdings gehen manche Produzenten davon aus, dass HDTV bis zu 2k haben sollte und somit bei einer FAZ auf 4k interpoliert werden kann.

In den USA existieren ebenfalls zwei HD-Standards

1280 x 720 (Kleines HD mit progressiver Abtastung; DVC Pro HD, HDV, DV CAM HD, 720p) und

1920 x 1080 (echtes HD, interlaced)

Problem Nummer 1 ist die Tatsache, dass immer mehr (technisch minderwertige) Fernseh- und Videoprojektionen auf Film umkopiert werden (FAZ – Filmaufzeichnung) und so die Qualität des guten, alten chemischen Filmes, der übrigens auch noch verbessert werden kann, nie erreichen.

Ein mieses Ausgangsmaterial, etwa das „Amateurformat" DV, wie durchaus wegen der Kleinheit der Kameras beliebt, kann weder über FAZ noch Beamer Bilder von Kinoqualität liefern.

Mittlerweile gibt es eine Qualitätsskalierung des Digitalen Kinos.

 Einer Auflösung von entspricht ... (gutes Filmmaterial löst bis 160 Linien /mm auf)

 8k - 3520 Linien x 7800 Spalten entspricht der 70mm-Film, der heute leider nicht mehr gebräuchlich ist

 4 k - 2000 Linien x 3360 Spalten ist theoretisch der 35mm Film (Beitbild 12,62 x 20,95mm) und entspricht ungefähr
 4 k - 4096 Spalten x 3112 Zeilen ist das Qualitätsziel des Digitalen Kinos nach Hollywood-Norm

 2 k - 2048 x 1556 ist die geplante Europäische Qualitätsnorm (echtes HDTV)

 1,4 k - 1080 Zeilen – europäisches HDTV - Sendeformat (dzt. im Versuchsstadium, Einführung Nov. 2005)

 0,7 k - 720 Zeilen - prof. Videoformat

 Fernsehen PAL-TV in Europa 625 Zeilen (davon 580 sichtbar), Auflösung 300-400 Linien bei terrestr. TV, USA: NTSC 525 Zeilen

 (720 x 576 Pixel theoretisch) - VHS-Video: 220 - 400 Linien ...

 darin ist Kontrastumfang, Farbtiefe etc., der so genannte "Farbraum" noch nicht mit gemessen. Auch kann man eigentlich analoge Linien (Schärfemessverfahren) nicht einfach in Zeilen umwandeln, da es kaum möglich ist, dass jede Zeile eine andere Linie darstellen kann, das hängt im Endeffekt von der gesamten Kette von technischen Elementen ab (Linse, CCD, Kompression,...)

Daraus ersehen wir, warum wir dem Digitalen Kino und somit auch der „DocuZone" mit einiger technischer Skeptik gegenüber standen; auch der „Cinematograph" und „das Kino" in Salzburg machten letztlich – trotz ursprünglicher Absichtserklärungen, nicht mit.

Die Neueinführung des Digitalen Kinos würde also – im Gegensatz zur CD – zu einem Zeitpunkt erfolgen, wo das neue Medium noch nicht eindeutig besser ist. Enorme Investitionen zu Lasten der Kinos, aber enorme Vorteile für die Filmverleiher und Produzenten sind die Folge einer solchen Einführung. Diese wird zwar einmal kommen, aber flächendeckend wohl erst ab 2010.
(Zusammenstellung: Norbert Fink, div. Quellen u.a. Media BIZ)


P.S. auch das geplante terrestrische Fernsehen DVB-T ist weit schlechter als das digitale Satellitenfernsehen, nicht für HDTV geeignet und nicht unbedingt besser als das analoge Bild ... (siehe Chip 1/05)


Mehr dazu unter "technischeTrends“ ebenfalls im FKC-Internet


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