CONSTANTIN COSTA-GAVRAS
geb
.Geboren am 13.02.1933 in Athen /  in Griechenland


Für mich ist ein Costa-Gavras-Film ein Synonym für den spannenden, politischen Film. Ich erinnere mich noch gut an seinen ersten bedeutenden Film: Z (1969), in dem er die Menschenrechte verletzenden Praktiken der Militärjunta in seiner griechischen Heimat anprangerte.
Ebenso wenig verliert man die Bilder aus "Missing/Vermisst" aus dem Kopf, der die Geschichte des Putsches gegen den demokrat. gewählten Präsidenten Chiles, Salvador Allende durch Pinochet auf Geheiß des CIA und Henry Kissinger, zeigte.
Aber nicht nur rechte, auch linke Diktaturen wurden angeprangert: "Das Bekenntnis" schildert die unfeinen Methoden des tschechoslovakischen Geheimdienstes gegen verdächtige Parteimitglieder, die gezwungen werden zuzugeben, mit dem feindlichen Westen kolaboriert zu haben.

.... in vielen Filmen spielte Yves Montand die Hauptrolle....
 
Sein neuestes Werk, "Der Stellvertreter" ist wiederum perfekt gemachtes und spannendes Kinos mit einer eindringlichen Bildsprache, diesmal geht es um das Schweigen der Kirchen zum Holocaust.
http://www.amen-lefilm.com/ (in französisch)
Mehr Wirbel als der Film verursachte das Original -Plakat (in Frankreich und Spanien affichiert !):
 
Das von Benetton-Fotograf Arturo Toscani entworfene Motiv zu Costa-Gavras „Amen.“ forderte zu Protesten heraus, weil die Verschmelzung von christlichem Kreuz und Hakenkreuz nicht nur von Christen als Zumutung empfunden wurde. Nun startet der Film in Deutschland unter dem Hochhuth-Titel „Der Stellvertreter“, und das umstrittene Plakatmotiv passt nicht mehr. So hat man ein neues Bildmotiv gefunden: Ein Kirchenfenster, auf dem eine Mitra mit dem Namen „Pius XII.“ zu erkennen ist, wird von Sonnenlicht durchstrahlt, das auf dem Boden ein Hakenkreuz malt. Das ist weniger plakativ, aber in der Aussage nicht minder provokativ: Der Papst wird gewissermaßen durchleuchtet, und der Nazi wird sichtbar. Aber Hochhuth und der Film behaupten keineswegs, der Papst sei ein Nationalsozialist gewesen. Ein Zweifel an der Haltung des Papstes zur Judenvernichtung besteht gerade nicht; sonst könnte sich nicht alle Hoffnung auf ihn richten. Der Vorwurf zielt ja gerade darauf, dass der Papst seine eindeutige Haltung nicht öffentlich gemacht hat. Eine Provokation macht nur dann Sinn, wenn Sie dazu beiträgt, eine unliebsame Wahrheit sichtbar zu machen. Die „Licht-Spielereien“ des Plakats aber sind alles andere als erhellend. Peter Hasenberg


Costa Gavras erhielt 2002 bei der Berlinale eine besondere Auszeichnung:
Die Berlinale Kamera ist eine Auszeichnung für Filmpersönlichkeiten, denen sich die Internationalen Filmfestspiele Berlin verbunden fühlen. Mit dieser Ehrung möchten die Filmfestspiele ihre Anerkennung und ihren Dank zum Ausdruck bringen. Die Berlinale Kamera wird seit 1986 von dem Berliner Juwelier David Goldberg gestiftet.

Für seine Verdienste um den politisch engagierten Film wird Festivaldirektor Dieter Kosslick am Samstag, 13. Februar 2002,  im Rahmen der Wettbewerbsvorführung von "Der Stellvertreter"  im Berlinale-Palast an

Constantin Costa-Gavras

eine Berlinale Kamera überreichen. Laudator ist der Schauspieler Armin Mueller- Stahl, der in Constantin Costa-Gavras Film Music Box den ungarischen Immigranten Mike Laszlo spielte. Oscar-Preisträger Constantin Costa-Gavras (Z, 1969) wurde mehrfach auf der Berlinale ausgezeichnet: Conseil de Famille (Panorama, 1987), Music Box (Goldener Bär, 1990), Petite Apocalypse (Wettbewerb, 1993), Missing (1996). Immer setzt er sich in seinen Filmen mit kontroversen politischen Themen auseinander und setzte seine Filme als politische Statements gegen Unterdrückung und Intoleranz ein.

Festival-Direktor Dieter Kosslick zur Verleihung des Preises: "Mit Constantin Costa-Gavras ehren wir einen der profiliertesten politischen Filmemacher in der Geschichte des Kinos. Ich freue mich, diesen bemerkenswerten Künstler anlässlich seines aktuellen Films im Wettbewerb der Berlinale Der Stellvertreter mit der Berlinale-Kamera auszuzeichnen."


Filmographie: Constantin Costa-Gavras
Constantin Costa-Gavras hat in folgenden Produktionen mitgewirkt:

Der Stellvertreter, 2001 (Regie, Buch)
A propos de Nice - Wie es weiterging, 1998 (Regie)
Mad City, 1997 (Regie)Drama
Ein Regenbogen für Rimbaud, 1995 (Produktion)
Die kleine Apokalypse, 1992 (Regie, Buch) Komödie, Literaturverfilmung
Music Box - Die ganze Wahrheit, 1989 (Regie) Politthriller, Gerichtsfilm
Verraten (1987), 1987 (Regie) Politthriller
Ehrbare Ganoven, 1985 (Regie, Buch) Kriminalfilm, Komödie, Literaturverfilmung
Hanna K., 1983 (Regie, Buch) Drama
Missing / Vermißt, 1981 (Regie, Buch) Politthriller, Literaturverfilmung
Die Liebe einer Frau (1979), 1979 (Regie, Buch) Drama, Literaturverfilmung
Sondertribunal - Jeder kämpft für sich allein, 1975 (Regie) Politthriller, Literaturverfilmung
Der unsichtbare Aufstand / State of Siege, 1972 (Regie, Buch) Politthriller
Das Geständnis (1969), 1969 (Regie) Politthriller, Literaturverfilmung
Z, 1968 (Regie, Buch) Politthriller, Literaturverfilmung
Ein Mann zuviel (1966), 1966 (Regie, Buch) Drama, Literaturverfilmung
Mord im Fahrpreis inbegriffen, 1965 (Regie, Buch) Kriminalfilm, Literaturverfilmung


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Recherchiert von Norbert Fink