Alpinale 2011
 


ein kurzer Eindruck vom Abschlussabend  (Norbert Fink)



Wieder gab es mehrere Einhörner zu vergeben.

Ich hatte leider nur die Gelegenheit, den Abend mit dem Preisträgerfilmen zu besuchen. Nur einmal, am Eröffnungsabend, so Manuela Mylonas, musste man wegen Schlechtwetter in den Ramschwagsaal weichen, auch mit den Besucherzahlen war die Festivalleiterin und Alpinale-Obfrau sehr zu frieden; nur heute hätte man ein paar mehr erwartet. Mit wenig Glamour ging die Siegerehrung über die Bühne. Zu Lachen gab es für das Publikum wenig, wirklich neue Einfälle ebenso.


Vorarlberg-Shorts:  Way to School
Regie: Mathias Herbster
Österreich 2010, 01:00 Min.

Neugierig, verspielt und unberechenbar macht sich ein Kinderfahrrad namens "Timmy" auf den Weg zur Schule. Mit
der minimalen Länge von einer Minute zeigt der Film die Gefahren des Schulwegs auf.  ***
 

Hochulproduktion: EISBLUMEN

Regie: Susan Gordanshekan
Deutschland 2011, 30:00 Min.
Ein arbeitslos gewordener Illegaler aus einer ehem. jugosl. Republik verliert den Job bei der Wagonreinigung, er kriegt jedoch die Chance, eine demenzkranke alte Frau zu pflegen, ohne jede Erfahrung in diesem Beruf verbindet ihn nur das Rauchen mit ihr.... Toll gespielt, aber nicht immer nachvollziehbar.**
 

Publikumspreis: HEIMATLAND


Regie: Fabio Friedli, Andrea Schneider, Loretta Arnold & Marius Portmann
Schweiz 2010, 06:30 Min., Österreichische Erstaufführung
In Form der Animation wird die Phobie eines übertypischen Schweizers vor islamischen Mitbürgerinnen karikiert. ****
 

Kurzfilm International:ENFANT DE YAK

Regie: Christophe Boula
Frankreich 2010, 26:09 Min., Österreichische Erstaufführung, (arte Ausstrahlung war im Februar)

Ein Paar lebt zusammen mit 30 Yaks auf einem tibetischen Plateau. Sie sind nomadisch lebende Hirten und ihr einziges Kind ist die siebenjährige Lhamo. Eines Tages unterbricht der Besuch eines Polizisten das friedliche Leben dieser Familie. Er fordert sie dazu auf, ihre Tochter in eine staatliche Schule zu schicken, die Yakherde zu verkaufen und sich dem staatlichen System zu unterwerfen. In der Schule wird Lhamo sehr schlecht behandelt und gedemütigt, der Familie bleibt nichts anders übrig, als ins benachbarte Indien zu flüchten. wunderchön fotografiert und ein aktuelles Problem aufzeigend ****

 
Beste Animation: MILLHAVEN
Regie: Bartek Kulas
Polen 2010, 07:00 Min.


Die jugendliche Loretta ist sich der Tatsache bewusst, dass schlussendlich alles zum Tod führt. Wird sie fähig sein, den Tanz des Lebens zu tanzen? Ein Song wurde hier ins Polnische übersetzt und entsprechend gezeichnet. **

Lobende Erwähnung:TASNIM
Regie: Elite Zexter
Israel 2010, 12:00 Min., Österreichische Erstaufführung
Das kleine Mädchen Tasnim kocht in einem Beduinendorf in den besetzten Palästinsergebieten für seinen Vater Kaffee. Es möchte, dass der Vater wieder zur Familie zurückkehrt, aber offenbar hat denkt er an Scheidung. Entegegen der Tradition bringt sie ihm den Kaffee bei einer Besprechung unter Männern. Sehr sensibel beobachtet.**


Preis der Jury:  MORIR CADA DIA
Regie: Aitor Echeverría
Spanien 2010, 13:00 Min., Österreichische Erstaufführung, in katalanischer OF eU
Blanca ist nicht bereit, ihre Familie ein ruhiges Abendessen genießen zu lassen. Wird da etwa das geliebte Kaninchen serviert, oder soll sie bekennen, das schwarze Schaf in der Familie zu sein? Irgendwie ist dicke Luft.**

 

Manuela Mylonas war sehr zufrieden mit der Ausgabe 2011.