Filmfestival
San Sebastian 2000
Kritiken von Dr.Norbert
Fink
Tinta
Roja (Rote Tinte)
Francisco J. Lombardi, Peru, 121 min, Farbe,
dolby digital, Wettbewerb
Etwas übertriebene Journalistengeschichte: Alfonso, ein Abgänger
der Uni bewirbt sich um eine Praktikantenstelle bei der populären
Tageszeitung "El Clamor", er will den Showteil, doch den bekommt eine schöne
Kollegin, er muß sich mit den Kriminalfällen begnügen.
Er ist entsetzt, wie die Fakten verdreht werden, aus wenigen Tatsachen
Geschichten komponiert werden und wie manipuliert wird und "Volkes Meinung"
gemacht wird. Faúndez, sein Chef ist desillusioniert, mehr noch:
ein sexistischer Macho, ein Ekel und so will er nie werden. Nie? Er geht
durch die harte Schule der Realität, langsam wird aber Alfonso schlimmer
als er. Als Faundéz sich zur Ruhe setzen will, übernimmt Alfonso
seine Funktion und schreckt nicht einmal zurück, seinen eigenen Vater
als Urkundenfälscher zu denunzieren. Da taucht sein ehemaiger Chef
wieder auf und verhindert das Schlimmste..
Als auch Alfonso wieder ein Praktikant zugeteilt wird, der genauso
moralisch enstetzt und naiv wie einst auch er war, erkennt er seinen und
der Presse moralischen Verfall...
*** gute Handlung, ziemlich flüssig, aber etwas zu klischeehaft.
Immerhin, die übertriebenen Sexismen (die Späße mit den
"Chicas"), die in der spanischen Presse Anlaß zu Kritik waren, waren
doch eher ironisch gemeint.
TOO MUCH FLESH
(Zu viel Fleisch)
Frankreich 99, Jean-Marc Barr, digital, 90 Min,
Zabaltegi
Wäre der Film nicht mit billigen Digitalkameras aufgenommen und
dann relativ schlecht gefazt, so wäre er perfekt. Der französ.
Regisseur Barr zeigt eindringlich die Bigotterie und Doppelmoral
in den USA: Sex ist dort schlimmer als Mord.. Ein Farmer in Illinois. Seine
Frau schläft seit 20 Jahren nicht mehr mit ihm, doch hat sie die Bibel
auf dem Nachtkästchen. Sie will ein Kind, doch künstlich befruchtet;
sie gibt ihm die Schuld an ihrer Kinderlosigkeit, sein Schwanz sei deformiert,
"too much flesh" eben. Als Juliette, die Französin ihn in einer Bar
kennenlernt und verführt, weiß er, daß er ganz normal
ist. Es beginnt eine leidenschaftliche Episode mit ihr, die dem Kaff voll
spießigster Farmer nicht verborgen bleibt; vielmehr, die ach so Gerechten
zeigen die moralische Abscheu vor so viel Freiheit und Selbstbestimmung.
Als er auch noch einem dritten jungen Mann, der noch "Jüngling" ist,
zu einer praktischen Aufklärung durch Juliette verhilft, wird er eindringlich
gewarnt, das Dorf zu verlassen. Seine Ehefrau Amy wird deswegen nicht als
kaltes Monster dargestellt; den, den sie liebte, starb bei einem Autounfall
und auch wenn es 20 Jahre her sind, kann sie sich einfach keinem anderen
öffnen, hat aber nichts dagegen, daß ihr Mann sich mit Juliette
trifft, im Gegenteil, sie sieht wie er aufblüht und ist froh in Ruhe
gelassen zu werden...
Als nun alle vier gemeinsam auf ein Ernstedankfest gehen, und Juliette
ihn küßt, wird er in sein Maisfeld gejagt und dann erschossen,
weil er die Frau küßte, die ihn liebte, aber nicht seine Gattin
war...
Im Stile der 68er, zwischen Dogma und "Easy Rider" ist der Film ein
eindrückliches Werk der mutigen Franzosen gegen die puritanische Doppelmoral
in den USA .
Wegen der technischen Mängel kann leider derultimative
fünfte Stern nicht vergeben werden ****
sehr empfehlenswert
Marta y
alrededores (Marta und Umgebung)
Nacho Pérez de la Paz, Jesús Ruiz,
Spanien, (Made in Spanisch)
Geschwätzig und banal, alle Formen der Beziehungen lesbisch, homo
und hetero, Wohnunggswechsel, Ausmalen, Bekanntschaften, Aufrisse
und so weiter.... es geht um eine spätpubertierende 30jg. Frau und
ihre FreundInnen, die alle noch sehr naive und overflächliche Auffassungen
von Liebe und Sex haben: Hauptsache er /sie/ es ist jung, schlank und knackig.
Verdient 2 Ruhekissen und das Prädikat "hablan mucho" (man
spricht sehr viel und schimpft viel "joder!")
##
Sobrevivré
(Ich werde überleben)
(Made in Spanisch)
Ebenfalls banale Geschichte von Marga in allen
Phasen ihres Lebens, Studium, Uni, Kinderkriegen, arbeitslos sein, der
normale Alltag wird als femininer Überlebenskampf dargestellt.
So langweilig, daß ich mich schon nach
wenigen Tagen kaum mehr an den Film erinnern kann. Positiv sind mir einige
Bilder in Erinnerungen.
# Ruhekissen und Prädikat "hablan mucho"
England!
Achim von Borres, Deutschland, Farbe, dolby digital,
Zabaltegi
Hat nichts mit England zu tun! Der erste Spielfilm eines deutschen
Filmakademieabgängers zeigt die Flucht von Valeri, eines nach dem
Einsatz in Chernobyl verstrahlten ukrainischen Soldaten, der nicht mehr
lange zu leben hat. Nasenbluten ist das deutliche Symptom. Er flüchtet
zuerst nach Ostberlin, doch Victor, sein Kamerad von einst hat sich im
Angesichte des nahenden Todes umgebracht. Er trifft dubiose RussInnen und
freundet sich mit Pavel, dem ehemaligen Vermieter Victors, der den großen
Einstieg in die Kunstszene plant, an. Er verdient ein paar Mark mit dem
Malen von Ikonen. Sein Traum ist es nach England zu fahren und dort das
Meer zu sehen.
Sie reisen letztlich mit einem Bus von Berlin in Richtung London. In
Calais stirbt Valeri. Pavel schickt seine Leiche in der Silverstnacht symobilisch
auf einer Luftmatratze in Richtung England.
*** sehenswert, gut gemeint, etwas kompliziert gemacht, obwohl es
nicht immer nötig gewesen wäre.
Für ein Erstlingswerk beachtlich, immerhin auf echtem Film
gedreht!
Lista da
espera, (Warteliste);
J.C.Tabio, Kuba, F, E,Mex 99, (Made in
Spanisch)
Das Warten auf den Omnibus kann in Kuba Tage dauern. "Doch alles Schlechte
ist auch zu etwas gut", sagt ein kubanisches Sprichwort. Vielleicht trifft
man die Liebe des Lebens...und entscheidet sich doch anders.
Traum und Wirklichkeit der sozialistischen Realität klaffen auseinander,
das gibt der kubanische Film unverholen zu, denn wovon die Menschen beim
Schlafen in der Wartehalle träumen, wäre z.B. die Wartezeit solidarisch
dazu zu nutzen, die Station zu verschönern, eine Bibliothek dort einzurichten,
gemeinsam zu feiern. Doch es ist und bleibt nur ein Traum.
Es ist schon erstaunlich, daß es den Kubanern sogar noch gelingt,
ihre schlimmsten Unzulänglichkeiten dem "kapitalistischen Klassenfeind"
als Film zu verkaufen....
Wenn auch durchaus vergnüglich, und mit dem Team von "Fresa
y chocolate" gut und prominent besetzt, ist auch dieser Film etwas geschwätzig
geraten und muß sich bei aller Solidarität mit Kuba mit ** 2
Sternchen begnügen.
Sexy Beast
GB/E, Jonatahan Glazer, 91 min,
Cinemascope, d dig, Zabaltegi
Der Titel iritiert. Sexy ist der Film nicht. Auch ein Gangster hat
es schwer, selbst wenn er schon 9 Jahre im "Ruhestand" ist, an der Costa
del Sol (in Spanien auch Costa del cimen genannt). Gal, ein "pensionierter"
englischer Gangster, sonnt sich an seinem Swimmingpool (grandiose Anfangsszene),
lebt mit seiner Frau, einem ehemaligen Pornostar zusammen. Als ein Anruf
von Don Logan kommt, ist die relaxte Atmosphäre dahin. Don soll ihn
im Auftrag von Teddy überreden, den Megacoup in England mitzumachen
und einen Super-Safe auszurauben; Teddy ist der Superboss im Hintergrund.
Es gibt böse Vorboten : ein riesiger Stein fällt in Gal´s
Pool, nur knapp entgeht er der Katastrophe.
Don kündigt sich an (Ben Kinsley in der Rolle als aboluter
Bösewicht) und will Gal überreden, beim Megacoup mitzumachen.
Gal lehnt vorerst beharrlich ab. Don benimmt sich schrecklich und wird,
weil er provokant raucht, aus dem Flugzeug geschmissen, kehrt aggressionsgeladen
zu Gals Villa zurück wird gewalttätig - sein Dienstjunge
und seine Frau erschiessen den Tobsüchtigen aus Notwehr... Nun muß
er, um dies zu vertuschen, doch nach England fliegen und mitmachen.
Der Coup gelingt, in dem sie von einem Dampfbad aus den Tresorraum
"unterwasser" anbohren. Teddy entgeht aber nicht, daß Don fehlt,
warum ist er nie aus Spanien zurückgekommen ? Das gibt noch Ärger
und Leichen.
Nicht der Plot, sondern die Machart und die schauspielerischen Leistungen
faszinieren: spannend, mit grellen Zwischenschnitten, impulsivem Musikeinsatz,
jedenfalls kurzweilig und innovativ, wenn auch nicht ohne Gewalt
**** herausragend - innovativster Film des Festivals, allerdings
konventionelle Handlung und keine Message
Women on
top
USA 2000, Regie: Fina Torres, gedreht in Brasilien,
Zabaltegi
Die wunderschöne Penelope Cruz, eine Entdeckung Almódovars,
schaffte den Sprung nach Hollywood.
In diesem Film spielt sie Isabel, eine Frau aus Salvador-Bahia im Nordosten
Brasiliens, die wunderbar kochen kann. Sie läuft ihrem Mann, der in
Salvador ein Fischrestaurant betreibt, davon, geht in die USA und bekommt
dort eine Koch-Show im Fernsehen, die ein Renner wird.
Auch ich habe seit 1984 von den wunderbar würzigen Fischgerichten(Muceca,
Peixada...) in Cocos-Sauce, den schönen Frauen Brasiliens und der
Bossa-Nova-Musik geschwärmt, zugegeben. Auch gefällt mir Penelope
Cruz wahnsinng. Aber: warum zum Teufel muß eine Spanierin eine
Brasilianerin mimen ? (OK, Anthony Quinn als Alexis Sorbas war auch
nicht aus Kreta) Diese ethnische Inkorrektheit wird zwar auch im Film
thematisiert, etwa wenn die inzwischen mit ihrer Koch-Show "Passionate
Cooking" zum Mega-Star avanzierte Isabel sich weigert, statt Samba (in
Rücksicht auf die Zuseher in New Mexico) die Mariachis auftreten
zu lassen, ein typisch amerikanisches Glitterdress statt die schönen
Trachten von Bahia zu tragen oder gar statt den echten roten Chilies Tabasco
nehmen zu müssen. Und auf ihre(n) transvestitische FreundIn will sie
auch nicht verzichten. Immerhin ein kleine Selbstkritik an der Fast-Food-Kultur
der Amis ist der Film über die afrobrasilianische Haute Cousine und
die erotische Kochkunst (besser nachzulesen bei Isabel Allende in "Afrodite")
allemal und somit auch für einen Yankee-Film-Hasser (Kommentar
der Neuen) wie mich durchaus vergnüglich gewesen.
Natürlich ein Happyend: der geläuterte Ehemann findet sie
in San Francisco und sie kehrt in seine Arme zurück.
Nette Unterhaltung, nicht mehr; allein die Rezepte und die Inspiration
zum kreativen Kochen sind es wert, diesen in den USA für den immer
größeren werdenden Latinomarkt produzierten Film mit reichlich
brasilianischem Produkt Placement (Varig, Bohemia-Bier,...) und Fremdenverkehrswerbung
für Bahia (es ist dort wirklich sehr schön) zu sehen.
** annehmbar
EL OTRO BARRIO
(Das andere Stadtviertel)
Wettbewerb
Drei Jugendliche um die 15 in einer engen Substandardwohnung im Arbeiterviertel
Vallecas in Madrid. Sie spielen um eine Konservendose, Ramón reißt
sie auf und schneidet dem anderen die Halsschlagader auf, er scheint zu
verbluten. Das Mädchen stürzt aus Angst vom Balkon und scheint
auch tot zu sein, eine gaffenden und geifernder Nachbar wird im Stiegenhaus
umgestossen, er ist tatsächlich tot. Hat der minderjährige Junge
nun dreifachen Mord begangen, oder war alles nur ein Unfall? Diese Action
geschieht in den ersten 10 Filmminuten, in den weiteren 120 passiert nicht
sehr viel, aber es wird viel geredet.
Marcelo, ist sein Verteidiger und ein Freund der Familie, er hat das
Jusstudium eben abgeschlossen. Er erkennt, daß Ramóns Mutter
gar nicht seine Mutter ist, sondern dessen Schwester...
Aus Schutz vor der Meute von Journalisten kommt Ramón in eine Institution
für Problemjugendliche, alle Klischees von der in der frühen
Kindheit wühlenden Psychologin und dem Sozialarbeiter im Pälestina-Look
werden gezeigt. Es gefällt ihm gut in der Anstalt, er gewinnt Freunde.
Der Zuschauer erfährt nicht, wie der Prozeß ausgeht, sondern
wird mit immer mehr (auch banalen) Fakten aus der Familiengeschichte
gefüttert, der Vater erscheint gar im Traum...
Ein Rest von Mißtrauen gegen Ramón bleibt, sogar Marcelos
Frau will ihn nicht bei ihr zuhause babysitten lassen, schließlich
hat er gestanden, den Nachbarn im Gang willentlich getötet zu haben,
freilich nicht seine Freunde.
Extrem psychologisierend, fängt der Film rasant an und endet
im "H.M."(hablan mucho).
# ein sanftes Ruhekissen für guten Kinoschlaf, entbehrlich
FÖRE
STORMEN (VOR DEM STURM)
Reza Parsa, Schweden, Wettbewerb
Der schwedische Streifen ist beim Publikum, vor allem dem jungen, sehr
gut angekommen. Den Schweizer Filmkritiker Robert Richter von der NZZ,
der neben mir saß und mit mir anschließend beim Mitagessen
den Film analysierte, und mich hat der Streifen aber entsetzt. Nicht, daß
er nicht spannend wäre, im Gegenteil, sondern weil er rassistische
Vorurteile gegen die "Araber" bestätigt und verstärkt.
Leo wird in der Schule von einem Mitschüler gehänselt und
erpreßt. Er entwendet von seiner Mutter, einer Politesse, die Dienstwaffe
und erschießt seinen Schulkameraden.
Er ist verliebt in Sara, eine Mitschülerin arabischer Herkunft,
die ihn aber abweist. Ihr Vater, Ali El-Rashid, ist Taxifahrer und mit
einer Schwedin verheiratet. Eines Tages taucht eine ältere arabische
Frau mit Kopftuch auf und nötigt ihn, für die "gerechte Sache
unseres Volkes" aktiv zu kämpfen. Zur Bekräftigung erhält
er zuerst eine Videokasette, die seine Familie als Geiseln zeigt, später
einen Finger und einen Ring seiner Schwester. Er soll einen Minister erschiessen,
der diesem menschenrechtsverachtenden Land erneut Waffen liefert. Als Arzt
verkleidet soll Ali ihn ermorden, wenn er seinen Vater, ein Pflegefall,
im Spital besucht. Dann würden seine Schwester und sein Bruder freigelassen
werden. Doch dann taucht ein Bodyguard auf, Ali versucht den Politiker
lautlos zu erwürgen, als der Bodyguard einen Kaffee holt, Ali und
Leo, die beiden "Mörder" treffen im Bus aufeinander...
Der Anruf ins ferne Land gelingt, die Verwandten werden freigelassen,
doch da treffen die Granaten, abgefeuert von schwedischen LKW, das armseelige
Dorf und töten alle.
Parallelen zwischen politischem Attentat als Reaktion auf Folterungen
in einem arabischen Land (es waren wohl die Kurden gemeint, doch wird
das nie klar ausgesprochen) und der Kurzschlußhandlung eines
13 jg Jungen zu ziehen, ist ein starkes Stück. Noch schlimmer ist
es, nicht im geringsten die Hintergründe des Konflikt im Herkunftsland
zu beleuchten, ja es nicht einmal beim Namen zu nennen. Fazit: die Araber
bringen sich halt gegenseitig um, egal wo sie sind. Aus dieser Perspektive
gesehen ist der handwerklich solide und oberflächlich spannende Film
nicht akzeptabel.
-- schlimm
Aunque
tú no lo sepas (Obwohl du es nicht wußtest)
J.V.Córdoba, Spanien, Zabaltegi
Juan, ein angesehener Biologe eines Zoos, trifft 25 Jahre später
Lucía wieder, die er einst als linker, aber schüchterner Student
liebte, die ihn damals abwies und demütigte, obwohl er ihr (bei einer
Demonstration gegen die Franco-Diktatur) das Leben rettete. Nun begehrt
Lucía Juan, und er weist sie (vorerst) ab, da er ihr das nicht vergessen
konnte.
Der Film erinnert die heutige Generation an die Zeiten ihrer Väter,
die zwar in einem gewissen materiellen Wohlstand, aber unter einer faschistischen
Diktatur gelitten hatten, sogar Söhne aus "besseren" Familien gerieten
in die Fänge der Geheimpolizei, wenn sie unter Verdacht standen, links
oder gar kommunistisch zu sein.
Allerdings waren die linken "Stadtguerillas" unter dem Antltz des Ché
Guevara und der Mob von der rechten Ecke einander nicht viel schuldig,
wenn es um Schlägereien, Saufereien und Weibergeschichten ging.
Die unerwiderte Liebe des jungen Juan wird sehr einfühlsam gezeigt
(an der Grenze zur Schnulze, aber noch ein Melodram) ebenso die
Reflektionen einer reif gewordenen Frau über ihr törichtes und
angepaßtes Verhalten in der Jugendzeit.
*** empfehlenswert
Cien
anos de perdón (Hundert Jahre des Vergebens)
(Made in Spanisch)
José Guzman aus Argentinien schockte das Publikum mit einem
beänstigend schmutzigen und unmoralischen Film, der das Verbechen
hautnah zeigt.
Mauricio, ein verarmter Geschäftsmann erinnert eine altbekannten
Familie daran, ihm doch endlich die Schulden zu zahlen. Hugo, ein Monster
von Sohn, der alles Geld verspielte, rastet dabei völlig aus, nimmt
ihn gefangen und mißhandelt ihn. Von der alten Mutter des Gefangenen
wollen sie nun eine Unsumme Geld erpressen. Celina, Hugos Schwester, ist
aus Buenos Aires in dieses nach Auflassung der Bahnstrecke gottverlassene
und von Arbeitsloigkeit betroffene Kaff zurückkehrt; sie "pflegt"
Mauricio und verführt in gar, geht scheinbar auf das Halbe-Halbe Spiel
mit dem Lösegeld in Falle einer Fluchthilfe ein. Doch die kranke Mutter
der TäterInnen ist noch perfider...
Ein schwarzer Horrorfilm fast, allerdings mit spartanischem Humor und
so grausligen Szenen, daß es den Zuschauer erschaudern läßt,
und das will in der heutigen abgebrühten Zeit was heissen.
*** sehenswert, da innovativ und völlig schmutzig. Genremäßig
zwischen Horror und Krimi.
zu den Kritiken von Urs Vokinger
Gesamteindruck
zurück zur Homepage