Eindrücke von der Alpinale 2004
Nach wie vor äußerst unprofessionelle Projektion
Die Alpinale 2004 legte an sich einen fulminanten Start hin - schönes Wetter - Open Air - und ein attraktiver Spielfilm zu Beginn (Khamosh Pani - Silent Waters, Pakistan/Deutschland/Frankreich 2003), der in Locarno letztes Jahr der "Goldenen Leoparden" gewann und hier die Österreichische Erstaufführung erlebte, lockte 400 Filmfans an. Beim eigentlichen Kurzfilmfestival, dem Wettbewerb und
somit Kernstück des Festivals hingegen waren es sowohl bei schönem Wetter im Freien, als auch bei Regen im Ramschwagsaal nur rund 60 BesucherInnen. Auch das sollte nachdenklich stimmen.
Nicht verdenken kann man es den Besuchern, dass sie sich über die wirklich miserable Projektionsqualität aufregten und deshalb von einem zweiten Besuch Abstand nahmen:
(Bericht 2. Wettbewerbstag; erstmals bei Regen)
Dabei wären die Kurzfilme selber recht gut gewesen, sowohl "Blind" als auch "Good-Bye,
Cruel World"
waren beachtlich gut gemacht und vielschichtig, sie in einer wirklichen tadellosen Projektion zu sehen und in dem Tonformat zu hören, in dem sie gemacht waren, wäre sicher ein Genuss gewesen.
Sparen ist schon recht; aber ein Filmfestival darf und soll überall sparen,
nur nicht an der Qualität der Filmvorführung selbst. Lieber einen billigen Katalog (eigentlich reicht
heute doch das Internet) als einen billigen, lichtschwachen Filmprojektor! Leider hat mit diesem Dilletantismus das neue und tatkräftige Team um Alexander Strolz sich die Chance schon wieder vertan, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.
Ein "internationales Filmfestival" muss formatrichtig
spielen !
(Nobi)
Immerhin, meine Kritik schien etwas genützt zu haben und man rettete, was
noch zu retten war:
Am 3. Wettbewerbstag (ebenfalls im Saal) wurde offenbar der bessere Projektor
von außen hereingeholt
und das Bild war deutlich besser, das Geknatter des Projektors freilich blieb.
Cinemascope wurde über die Leinwand hinaus projeziert, also nicht formatrichtig.
Die aufblasbare Außenleinwand ist übrigens auch nicht für echte Filmformate
konzipiert, sondern eher für Videoprojektion, das schöne Cinemascope-Format ist
damit kaum möglich.
P.S:
Es gibt viele Filmformate auf 35mm
1:1,35 (Fernsehformat 3:4)
1:1,66 (etwa Breitbild-Fernsehen; Euronorm)
1:1,85 ("Breitwand" nach US-Norm)
und die anamorphotischen Cinemascope-Formate 1:2 - 1:2,4
und mehrere Tonformate
mono - Lichtton Sprossenschrift / Amplitudenschrift
stereo - Lichtton mit Doppelamplitudenschrift (z.B. Ultra Stereo)
dolby stereo "A" und "SR" (sourround)
digital stereo: Dolby Digital, DTS und DTTS (5-6 Kanäle)
Und das waren die Preisträger s. auch www.alpinale.net
Kategorie Kinderfilm: Goldenes Einhorn für "Zwei kleine Helden" |
Schweden 2002, Regie: Ulf Malmros
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Kategorie Publikumspreis: Goldenes Einhorn für "The Man Without A Head" | |
Frankreich 2003, Regie: Juan Solanas
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Kategorie Hochschulfilm: Lobende Erwähnung für "Blind" |
Deutschland 2003, Regie: Saskia Jell Der Film „Blind“ von Saskia Jell gewinnt seine dramaturgische Spannung aus seiner sozial genau angesiedelten und aktuellen Geschlechterrollen kritisch aber behutsam wertenden Darstellung in einer alltäglichen Liebesgeschichte junger Leute, die durch ihre szenische Verdichtung und das Spiel ihrer Protagonisten den jungen Zuschauer erreicht. |
Kategorie Hochschulfilm: Lobende Erwähnung für "Himmelfahrt" |
Deutschland 2003, Regie: Ulrike Grote Der Film „Himmelfahrt“ von Ulrike Grote und Silvia Clemens überzeugt als Komödie, die auf der Grundlage einer ausgereiften Stoffvorlage durch ihre sichere Schauspielerführung und eine in jeder Szene pointierende Kameraführung und Montage ihren Zuschauern Vergnügen bereitet. |
Kategorie Hochschulfilm: Goldenes Einhorn für "Air Square" | |
Österreich 2002, Regie: Marcus J. Carney Air Square von Marcus J. Carney begnügt sich in knappen acht Minuten nicht, die Vorstellung von Sicherheit nach dem 11. September zu karikieren. Seine technisch hochwertige Satire versteht, durch die Ambivalenz ihrer Worte die gängige Doppelmoral unserer globalisierten Welt zu entlarven. |
Kategorie Animationsfilm: Goldenes Einhorn für "Escape" |
Irland 2003, Regie: John Rice Der Animationsfilm „Escape“ erzählt die berührende Geschichte eines zu lebenslanger Haft verurteilten Mannes mit verblüffend schönen Bildern und verwendet dazu eine nicht nur sehr originelle, sondern auch zur Thematik äußerst passende Technik. |
Kategorie Professioneller Film: Lobende Erwähnung für "Goodbye, Cruel World" | |
Großbritannien 2003, Regie: Vito Rocco Goodbye, Cruel World entgeht auf gefühlvolle Weise sein makabres Sujet. Die emotionale Isolation des kleinen Protagonisten, der unter den Lebenden keine Bezugsperson finden kann, und deshalb seinen toten Freund noch einmal „hochleben“ lässt, wurde visuell einprägsam umgesetzt. Besonders hervorheben möchte die Jury die Tanzszene des Films, die in der Darstellung einer letzten, unerfüllbaren Romanze mündet. |
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Kategorie Professioneller Film: Goldenes Einhorn für "Passing Hearts" | |
Schweden 2003, Regie Johan Brisinger Passing Hearts, ein Film aus Schweden von Johan Brisinger, ist ein gefühlvoller Film. Er erzählt die Geschichte eines Jungen, der ein neues Herz bekommen hat. Die Hauptfigur Daniel hat viele Fragen. Die Wichtigste davon ist: Wer war der andere Junge? |
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Preis der Jury: Goldenes Einhorn für "Green Oaks" | |
Schweiz 2003, Regie: Ruxandra Zenide Ein Geschwisterpaar sollte getrennt werden. Ein Junge, ein Mädchen – beide Waisen, beide leben unter den schweren Bedingungen im fernen Rumänien. Das kleine Mädchen soll aus Armut und Elend befreit werden – soll zur Adoption in die reiche Schweiz. Da stemmt sich der ältere Bruder dagegen, er will seine kleine Schwester – sein letztes bisschen Zuhause bei sich für sich behalten und er versteckt sie... Bis er sie dann doch freigibt. Sie fährt, und er bleibt allein zurück. Sieht dem abfahrenden Auto nach, traurig und betroffen. - Betroffen waren wir alle. |
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Jean-Thevenot-Medaille für "Liebe auf türkisch" | |
Deutschland 2003, Regie: Özgür Yildirim Liebe auf Türkisch zeigt die Problematik zweier Kulturen, die hier aufeinander treffen. Der Film hebt durch den dramaturgischen Einsatz des Tones technische Qualität hervor. |